2001 - drei Jahre nach der letzten Schlacht
Der Dachboden war so dunkel und staubig, wie sie sich es sich vorgestellt hatte. Schließlich war es der Teil des Hauses, den Kreacher nicht renoviert hatte, seit Harriet – Harry – eingezogen war und behauptete, dass es selbst für einen Hauselfen viel zu gefährlich sei, zu versuchen, darin Magie zu wirken. Dies würde sie nicht einmal im Geringsten überraschen, da es sich um einen ehemaligen Haushalt der Black Familie handelte und es ihnen erst jetzt nach drei Jahren gelang, die dunkle Magie aus dem Rest des Hauses zu entfernen.Harry hatte angeordnet, dass das Ministerium in zwei Tagen ein Team von Auroren entsenden sollte, um herauszufinden, welche dunklen und gefährlichen Objekte sie vom Dachboden entfernen könnten, um sie zu zerstören oder zur Erforschung anderer dunkler Objekte zu verwenden, die in der Welt lauern könnten. Zudem wollte sie auch sicherstellen, dass alle Sachen von Sirius, insbesondere seine Fotoalben und persönlichen Gegenstände, vom Dachboden entfernt wurden und nichts mehr zerstört werden konnte. Es war das Mindeste, was sie für die Erinnerung an ihren Patenonkel tun konnte, zumal er kein Grab hatte, welches besucht werden konnte.
Erinnerungen tauchten in ihrem Kopf auf, wie Sirius lachte, ein Lichtblitz und dann sein Gesicht, als er durch den Schleier fiel. Harry blinzelte, als Tränen sich in ihren Augen stiegen und schüttelte sich sofort aus ihren dunklen Erinnerungen, um sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sie öffnete ein paar Kisten, die eine jüngere Beschriftung zu haben scheinen (innerhalb der letzten zwanzig Jahre) und begann, sie zu durchsuchen. Sie fand nichts, was ihrem Patenonkel gehörte – von dem sie ohnehin schon wusste – aber sie fand ein grünes Ledertagebuch mit den Initialen von Regulus Black auf der Vorderseite.
Harry legte es beiseite und dachte, dass Kreacher es vielleicht gerne haben würde und setzte ihre Suche fort. Sie zog ihren Zauberstab heraus und führte ein paar Reinigungszauber über den Dachboden und sich selbst aus, sodass sie durch die gewaltige Menge an Staub und Dreck, welche den Raum bedeckten, sehen konnte. Schlussendlich, nach Stunden des Durchwühlens von Tonnen an Kisten, begann sie zu erkennen, dass es wahrscheinlich nichts mehr von ihrem Patenonkel zu finden gab. Walburga hat wahrscheinlich alles zerstört oder verbrannt, was Sirius noch zurückgelassen hatte, bevor er weggelaufen war.
,,Verdammt, besser ich lege alles wieder zurück.", seufzte sie und griff nach ihrem Zauberstab, wieder einmal dankbar für Magie und sprach einen Zauberspruch, welcher alle Gegenstände wieder in ihre ursprünglichen Kisten legte. Harry begann, sich von Boden aufzurappeln, als ein Schimmer von etwas Glänzendem in ihrem Augenwinkel ihr auffiel. Sie drehte sich zu dem Licht und steuerte trotz der offensichtlichen Gefahr, insbesondere in Grimmauld Place 12, auf das unbekannte Objekt aus Neugierde zu. Sie beugte sich nach vorne und legte ihre Hand auf etwas Hartes.
Harry zog es zu sich und stellte überraschend fest, dass sie einen extrem schönen und antiken Spiegel in der Hand hielt. Sie wischte den Staub von der Oberfläche und starrte einen Moment lang auf ihr Spiegelbild. Obwohl ihr gesagt wurde, dass sie klassisch schön sei, dachte Harry immer noch nicht viel über ihr eigenes Aussehen nach. Ihre grünen Augen waren schön, vermutete sie, obwohl sie sich hinter einer dicken, schwarz gerahmten Brille versteckten, welche die hässliche Runde ersetzte, die die Dursleys ihr jahrelang aufgezwungen haben zu tragen. Und die verblasste Narbe auf ihrer Stirn war eine ständige Erinnerung an ihre Geschichte.
,,Die Narbe macht dich nicht zu Harry, Harry. Dein tapferes und gutes Herz tut es.", Harry sah, wie ihre Augen vor Tränen glänzten, als sie das Echo der Worte in ihrem Kopf hörte, die einmal von ihrer ersten Liebe Fred Weasley zu ihr gesprochen wurden, welcher nur ein weiteres Opfer des Krieges war, den sie von dem Moment an führen musste, als ein verrückter Mann beschloss, sie als Baby wegen einer dummen Prophezeiung zu töten. Sie fragte sich immer noch, wie zum Teufel sie es geschafft hatte, all die Jahre zu überleben, als so viele gute Manschen nicht überlebt hatten.
,,Manchmal wünsche ich mir, dass ich die Macht hätte, zurückzugehen und zu verhindern, dass all das passiert. Vielleicht wäre Fred am Leben und würde den Laden mit George führen und vielleicht gäbe nicht so viele gebrochene Menschen.", gab sie in ihrer eigenen, einsamen Reflexion zu, als sie daran dachte, wie sehr der Krieg so viele ihrer Freunde und Lieben verändert hatte. Ron war härter, ein wenig rauer an den Rändern geworden; Hermine gehorchte nicht so schnell, Autorität und Regeln, sondern stellte sie viel eher in Frage zu und verlang, eine Veränderung zum Bessern zu machen, seit der Krieg zu Ende war. Während George sogar nicht mehr halb so viel lächelte und es selten war, einen Witz von ihm in der Hälfte der Zeit in diesen Tagen zu bekommen.
,,Dein Wunsch ist mir Befehl.", kam es flüsternd aus dem Spiegel, den sie hielt und Harry hatte kaum Zeit, überrascht zu blinzeln, als ihr Spiegelbild aus dem Spiegel verblasste und der gesamte Raum sich zu drehen begann, als hätte sie einen Portschlüssel berührt. Der Black'sche Dachboden verschwand aus ihrem Blickfeld, als sich ihre Umgebung veränderte und sie feststellte, dass ihre Welt anfing, ihre Farbe leicht zu verändern. Sie schrie, verwirrt und alarmiert über das, was geschah, aber hatte keine Zeit, viel darüber nachzudenken, bevor die Welt begann sich zu verlangsamen und aufhörte sich zu drehen, als sie sich in der Luft wieder materialisierte, bevor sie zu Boden fiel und auf etwas Weichem landete, das grunzte, als sie mit ihm in Kontakt kam.
,,Was zur Hölle ist gerade passiert?", keuchte sie und bemerkte, dass sie jetzt irgendwo draußen war und irgendwo in einer zufälligen Straße gelandet war, was sie vermutete oder eher hoffte London war.
,,Entschuldigen sie, Miss?", hustete eine Stimme unter ihr und sie realisierte auf einmal, dass sie gerade auf einem armen, ahnungslosen Mann saß, auf dem sie offensichtlich bei ihrer plötzlichen und sehr unerwarteten Ankunft gelandet war.
Harriet entschuldigte sich sofort und sie errötete vor Verlegenheit. ,,Oh Merlin, es tut mir so leid!", sie wich schnell von ihm ab, stand auf und wischte sich die Hände an ihrer Jeans ab. Der Mann erhob sich und imitierte sie, indem er sich die Hände ebenfalls abwischte, bevor er seine lila Fliege zurechtrückte. Er hob den Koffer auf, welchen er getragen hatte und ihn fallen ließ, als sie auf ihm landete und gab ihr ein freundliches Lächeln.
,,Es ist alles in Ordnung, ich bin selber nicht immer sehr anmutig beim apparieren. Mein Name ist Newton Scamander, aber sie können mich Newt nennen. Wie heißen sie?"
Ihre grünen Augen weiteten sich vor Überraschung und sie musste sich zu einem neutralen Gesichtsausdruck zwingen, um ihren Schock über seinen Namen zu verbergen. Es gab keine Möglichkeit, dass dieser Mann DER Newt Scamander sein könnte. Zu ihrer Zeit war Newt Scamander ein sehr alter Mann, nicht dieser junge, schlaksige Typ, der mit einem jungenhaften Lächeln und jugendlichen Gesicht vor ihr stand.
,,Mein Name ist Harriet Potter, aber bitte nennen sie mich Harry. Könnten sie mir vielleicht sagen, wo ich bin?"
1165 Wörter
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Naturally - Harry Potter FF
FanfictionEin schlecht getimter Wunsch, ein mysteriöser Spiegel und Harriet Potters Hang zum Ärger sind gleichbedeutend mit einer unerwarteten Reise in die Vergangenheit ... natürlich. In den Schoß eines jungen Newt Scamanders zu fallen, war die letzte Art, w...