Kapitel 12

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Einen Monat nachdem die Nachricht von Grindelwalds Flucht bekannt geworden war, stimmte Harry einem Nachmittagstee mit Newts Mutter und Tina zu. Sie war jetzt ungefähr im fünften Monat und ihr Bauch wurde deutlich sichtbar, was Newts Mutter wenig überraschend dazu veranlasste, zu wissen, wann die Hochzeit stattfinden würde. „Ich möchte doch, dass mein erstes Enkelkind ehelich geboren wird", hatte sie geschimpft, während sie in Helgas Teestube, einem überraschend eleganten Tee- und Konditorladen in der Winkelgasse, Tee und leichte, lockere Kuchenstücke zu sich nahmen. Als sie ein Stück viktorianischen Biskuitkuchen aß, dachte Harry, es sei eine Schande, dass der Laden zu ihrer Zeit nicht mehr existierte.

„Newt möchte, dass es auch bald geschieht", antwortete Harry und dachte an den Streit zurück, in den sie und Newt ein paar Tage zuvor ausgebrochen waren, als sich ihr Bauch über Nacht praktisch verdoppelt hatte. Sie hatte die Hochzeitsplanung nicht überstürzen wollen, aber Newt wollte unbedingt, dass sie noch vor Ende des Monats vor den Altar traten. „Bis Ende dieses Monats, aber so schnell kann niemand eine Hochzeit planen", betonte sie und sah sofort ein Leuchten in Mrs Scamanders Augen erscheinen, welches ihr definitiv nicht gefiel.

„Schatz, ich kann eure Hochzeit in weniger als zwei Wochen planen. Ein Monat ist genug Zeit und ich würde mich gerne um alles kümmern, damit du dir in deinem Zustand keinen Stress machen musst."

Harry gab zu, dass dies wie eine Erleichterung klang, da sie sich nicht so sehr für Hochzeitsplanung oder ähnliches interessierte. Das war zu ihrer Zeit immer mehr Fleurs oder sogar Hermines Ding gewesen. Sie hatte sich noch nie so sehr für solche Dinge interessiert, Dinge, von denen die meisten Mädchen als Kinder geträumt hatten. „Wirklich?", fragte sie und wollte sicherstellen, dass ihre Schwiegermutter es tatsächlich ernst meinte.

„Ich würde nichts mehr lieben, obwohl du bei deinem Kleid mitreden musst. Das ist das Einzige, was ich dir niemals nehmen würde."

„Danke, Mrs Scamander", lächelte Harry, bevor sie einen weiteren Schluck von ihrem köstlich süßen Tee trank. Es war wirklich der beste Tee, den sie je getrunken hatte und sie fragte sich, wie Helgas Teestube den Betrieb aufgeben konnte. Vielleicht war es der Krieg, entweder mit Grindelwald oder Voldemort...beim ersten Mal. „Also Tina, wie geht es dir mit dem Eheleben?", wandte sie sich an die Frau, mit der sie im letzten Monat oder so eine überraschende, aber nette Freundschaft aufgebaut hatte.

Tina wischte sich mit einer Serviette ein Stück Kuchen vom Mund, bevor sie ihr antwortete. „Es ist gut, auch wenn Theseus manchmal in die Schranken gewiesen werden muss. Ich denke schon, dass du es geschafft hast, den süßeren Scamander zu bekommen", merkte sie mit einem amüsierten Lächeln an, das Harry verriet, dass sie mit dem Ergebnis wirklich zufrieden war. Harry musste ihrer Aussage zustimmen - Newt machte sie manchmal verrückt, aber er war wunderbar, wahrscheinlich wunderbarer, als sie die Hälfte der Zeit verdiente.

Nach ihrem Nachmittagstee mit Tina und Mrs Scamander beschloss Harry, dass sie Newt mit einem Geschenk überraschen wollte, da sie ihm noch nie etwas gekauft hatte, um ihre Verlobung zu feiern. Sie hatte begonnen, ihr eigenes Geld auf ein gemeinsames, aber von Newts getrenntes Konto einzuzahlen und wollte damit ein Geschenk für ihn bezahlen. Sie arbeitete immer noch als seine Assistentin für ihn, hatte aber auch begonnen, als freie Autorin für ein magisches Geschöpfe Magazin zu arbeiten, wobei sie sich auf verschiedene Arten von Schlangen konzentrierte. Das tat sie, wenn, sie nicht die meiste Zeit ihrer Freizeit damit verbrachte, über die Zutaten für Liebestränke zu recherchieren.

Als sie die Geschäfte in der Winkelgasse durchstöberte, landete sie schließlich in einem Geschäft für handgefertigten Schmuck und Kunsthandwerk, das es in ihrer Zukunft ebenso wie Helgas Teestube nicht mehr geben würde. Nachdem sie die verschiedenen Uhren und Ledergeldbörsen durchstöbert hatte, erregte Harrys Aufmerksamkeit ein hübsches Notizbuch aus Leder und in Marineblau, auf dessen Deckel ein Occamy eingraviert war und das sich bei jeder Berührung vergrößerte.

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