Kapitel 34

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Widmung: @TjarksLena

Kapitel 34 - Sturkopf

**Izzi POV**

Was sollte der Scheiß? Bah, und ich wollte sie küssen. "IZZI", erklang Ardys Stimme hinter mir. Sofort blieb ich stehen und drehte mich um. "Ja?", fragte ich. "Kann ich kurz mit dir reden?" Ich nickte.

Wenig später saßen Ardy und ich jeweils mit einem Bier in der Hand auf einem Barhocker in der Hotelbar. "Eigentlich weiß er nur Lena, aber ich bin schwul", sagte Ardy gerade heraus. "Wer ist der Glückliche?", meinte ich lächelnd. Ardy sah mich geschockt an. "Du ekelst dich nicht?" "Ardy, wir leben im 21. Jahrhundert. Homophobie ist scheiße. Es ist mir egal, ob du homo- oder transsexuell. Für mich ist dein Charakter von Bedeutung. Du bist einer meiner besten Freunde, nur weil du schwul bist, heißt das nicht das ich dich plötzlich nicht mehr leiden kann." Geflasht sah Ardy mich an. "Danke." Ich fragte gar nicht wofür, denn ich wusste es auch so. "Also, Ardy, wer ist der Glückliche?" "Mein Freund." "Und wie lange seit ihr schon zusammen?" "Seit gut 15 Minuten." Verwirrung war in mein Gesicht geschrieben. Da war er doch mit Lena und Tadl in seinem Zimmer. "Oh nein", murmelte ich. "Hast du's verstanden?", fragte Ards. Ich nickte. "Also zwischen Lena und Taddl ist nichts gelaufen?" "Nop." "Oh shit! Und ich unterstell ihr sowas. Man, das war ein Missverständnis." "Ich hab's gehört." Wir leerten unsere Biere und bezahlten. "Sie liebt dich wirklich, Alex. Du hast ihr ganz schön den Kopf verdreht." Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "Danke, Ards", murmelte ich und umarmte ihn. "Doch nicht dafür", erwiderte er. Nachdem wir uns lösten, verschwand er in dem Zimmer von ihm und Taddl.

Frustriert ließ ich mich auf meine Seite des Hotelbettes fallen. Ich fuhr mir durch die Haare. "Was ist los?", fragte Felix. "Ich hab Mist gebaut", flüsterte ich an die Decke. "Das tust du oft." Felix grinste mich an als ich zu ihm sah. Na, vielen Dank auch, aber er hatte Recht ...

**Manuel POV**

"Yo, sorry. Bin gerade nicht erreichbar. Lass mir'ne Nachricht da und ich ruf dich zurück, wenn ich Zeit habe. Laber einfach nach dem Piep-Geräusch drauflos. Tschü. Man hört sich." Ich legte auf. Schon wieder ihre Mailbox. Jess war nach Hause gefahren, um ein paar Sachen zu holen.

Mein Handyklingeln rieß mich aus den Gedanken. "Was willst du?", erklang Lenas genervte Stimme am anderen Ende der Leitung. "Es tut mir leid. Ich hätte es dir sagen sollen. Immerhin bist du meine beste Freundin. Es war falsch von mir und ich weiß, dass ich genauso handeln würde wie du, aber verzeih mir bitte. Du bist mir wichtig. Ich will dich nicht verlieren", redete ich in den Hörer. Kurze Stille, dann: "War's das?!" Ein Stich in meinem Herzen. "Ja", flüsterte ich den Tränen nahe. "Gut, dann chao." "Lena, nein ..." Aufgelegt. Tränen flossen über mein Gesicht. Na toll. Jetzt hatte ich Lena ganz verloren.

**Felix (Rotpilz) POV**

Ich lag neben Rewi. In seinem Bett. Halbnackt. Unter eine Decke gekuschelt. Dicht aneinander gepresst. Wieso? Naja, es war 2.00 Uhr morgens und Rewi meinte, ich müsse bei ihm bleiben, weil es zu spät sei, um alleine nach draußen zu gehen, immerhin bin ich ja noch so klein. Arschloch.

Jetzt lagen wir also nebeneinander. Eng aneinander gepresst. In Rewis Bett. Seine Hand lagen neben meiner. Ich konnte nicht schlafen und starrte bestimmt schon mindestens 2 Stunden an die Zimmerdecke. Rewi neben mir schlief tief und fest. Plötzlich begann er zu zucken. Er wälzte sich hin und her. Von links nach rechts. Er begann zu schwitzen. "Nein ... Felix ... nein ... nein ... NEIN!", redete er im Schlaf. Am Anfang war es leise, doch dann wurde es immer lauter. Beim letzten 'nein' schrie er richtig laut und schreckte nach oben. auch ich setzte mich auf. "Rewi?", hauchte ich. "Felix", wisperte er und warf sich mir um den Hals. Er weinte. Ich versuchte ihn zu beruhigen. Zu Beginn vergeblich, doch dann klappte es. Rewis Zimmertür wurde aufgerissen. In dieser stand Patrick. "Was ist passiert?", fragte er müde. Rewis Schrei muss ihn geweckt haben. "Sebi hatte einen Albtraum. Leg dich wieder schlafen, Patrick. Ich passe schon suf Rewi auf." Patrick nickte und ging aus dem Raum. Er kam nochmal wieder mit zwei Tassen Tee. Dann verschwand er in seinem Zimmer.

Es war 5.00 Uhr morgens. Rewi lag mit seinem Kopf auf meinem Brustkorb. Ich fuhr mit meiner Hand durch Rewis Haare. "Ist das der wahre Grund wieso ich bleiben sollte?", fragte ich. Beschämt nickte Rewi. "Das hab ich in letzter Zeit öfters", nuschelte er in meine Brust. Ich verstand es trotzdem. Ein müdes Grinsen zierte mein Gesicht. "Schlaf jetzt, Sebi." "Passt du auf mich auf?" Er hatte seinen Kopf zu mir gedreht. "Ja, immer." "Danke." "Bitte, Rewi." "Gute Nacht, kleiner Pilz." "Nacht, Rewinside." Und so schliefen wir ein.

**Dennis (Kostas Kind) POV**

Mik saß gerade vor seinem PC und skypte mit irgendjemanden. "Es gibt ein Problem", waren Miks Worte. "Und das wäre?", eine andere männliche Stimme erklang. "Ich kann nicht kommen, Fabi." "Was wieso?", meinte die andere Stimme, anscheinend Fabian, traurig. Was war hier los? Wovon redeten die Beiden? Wohin konnte Mik nicht? So viele Fragen. "Naja, es ist so, dass ich Terminprobleme habe und naja ..." "Man, Marik, was soll der Scheiß? Du willst nur nicht kommen, weil Nicos Cousin Tommy ist." Wer zum heiligen Toffifee ist Nico? Wer Tommy ist, wusste ich. Tommy war Miks Ex. Tommy hatte Mik betrogen. An seinem Geburtstag. In dem Bett der Beiden. Mit einer Frau. "Man, Fabi, ich habe ihn geliebt, okay?! Es tut nun mal weh." "Lena freut sich dich zu sehen. Auch auf Dennis. Tommy lässt dich schon in Ruhe. Ich kann nichts dafür, dass Nico seinen Cousin eingeladen hat. Ich hab ja dich auch zu meiner Hochzeit eingeladen." Ah, Fabian ist Mariks Cousin. Fabian würde also bald heirsten und Miki wollte nicht hin. "Ich weiß." "Überlege es dir nur gut, Miki. Ich würde mich freuen, wenn du und Dennis kommen würdet. Es würde mir echt viel bedeuten." "Okay." "Ich muss dann auch los", meinte Fabian noch und schon war die Verbindung unterbrochen.

"Miki?", flüsterte ich. Erschrocken drehte er sich um. "Dennis", stellte er fest. "Wieso willst du nicht auf die Hochzeit? Liebst du Tommy immer noch?" Mit glasigen Augen sah ich ihn an. "Oh Gott, nein. Dennis, Schatz, Babyboii, ich habe damit abgeschlossen. Aber es ist kompliziert. Ich meine, das hat mich damals echt verletzt, aber dann war da so ein wundervoĺler junger Mann und hat mir geholfen. Babyboii, ich liebe dich nur dich. Du bist das wichtigste in meinem Leben." Tränen liefen über meine Wange. Keine Tränen aus Trauer, sondern weil ich so gerührt war. "Ich liebe dich auch, Miki." Marik kam auf mich zu und küsste mich.

#Roadtr7p 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt