Es tut mir Leid

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POV: Fabian

Und so standen wir da, in dem Flur meiner Wohnung. Die Stimmung war eisern und kalt, fast so als wären es Minusgrade in dem Raum. Sein Blick tötete mich doch zugleich sah er mich verwirrt an. Mein Körper war wie gefroren, ich realisierte was ich getan hatte. Meine Hände, mein Willen und meine reine Eifersucht haben dazu geführt das ich ihm weh tat, ich tat ihm weh. Meinem Besten Freund tat ich weh. Wo ich mir immer sagte das ich es nie wollte, ich wollte ihm nie weh tun. Natürlich wäre es der einfachste Weg es auf meinen hohen Alkoholkonsum diesen Abend zu schieben, doch so war es nicht. Ich wusste was ich tat, ich wollte ihn für mich, wollte ihn nicht teilen. Nun stand ich vor ihm, bereute meine Entscheidung um sie im selben Atemzug als richtig und gewollt zu betiteln. Immer wieder blitzen die Bilder in meinen Kopf, wie ich sie anstarrte, wie ich hinüber lief, wie ich ihn weg zog, wie ich ihm weh tat. Wie er nun diese eiserne Präsens ausstrahlte, mich mit seinem Blick in die Knie zwängte. "Was sollte der Scheiß Fabian, erklär es mir" seine Stimme war fest und laut, er schrie schon fast. Man spürte seine Wut, es war wie ein dichter Neben im Zimmer. Mein Kopf war wie leer gefegt, die Worte lagen mir auf der Zunge doch diese fühlte sich an wie aus Blei. "Es...Es tut mir Leid" diese Worte waren das einzige was ich über die Lippen brachte. "Ich will keine Gottverlassene Entschuldigung, ich will eine verfickte Erklärung" er stoppte kurz "Ich will wissen warum du es getan hast" Seine Stimme war kalt, er schrie nicht mehr, der letzte Satz war leise und doch so deutlich. Sie trafen mich wie eine Kugel in mein Herz und die so deutlich ausgesprochenen Worte hallten in meinen Kopf. Ich wusste genau warum ich es tat, ich kannte meine Gefühle bis ins kleinste Detail. Genau so gut wie ich mir über meine Anziehung für meinen besten Freund bewusst war. Doch ich konnte es nicht aussprechen, wollte es nicht mal denken, wusste er würde es nicht wollen, wusste er würde es nicht können. Ich es würde es nicht können, ich kann mich nicht meinen Gefühlen aussetzen, nicht jetzt, nicht hier. Diese drei sonst so simplen Worte brachte ich nicht über die Lippen. Doch ich wollte ihn nicht teilen, er sollte mir gehören, endlich meins sein. "Jetzt Antworte mir" sein Willen den man durch diese Aufforderung spüren konnte war stark. "Und denk ja nicht daran es auf den Alkohol zu schieben, du bist sonst auch nicht so" zischte er mir noch entgegen. Und wieder trafen mich die Worte wie ein Schlag, meine letzte Flucht Möglichkeit wurde mir genommen, meine letzte Ausrede gestohlen. "Adem ich... ich weiß es nicht" meine Stimme zitterte und ich wusste es würde ihn nicht reichen, doch ich musste es Probieren. Meine Gefühle überschlugen sich, Nervosität, Angst, Wut und Scham stritten sich um den ersten Platz. "Komm mir nicht mit so einer scheiße Fabian" mit wie viel Druck er meinen Namen aussprechen konnte war fast schon beängstigend. Vor allem wenn der Kleinere Wütend war strahlte er eine erdrückende Aura aus die diesen Effekt noch verstärkte. Mein Kopf senkte sich und doch spürte ich seinen Blick an mir haften wie eine Klette am Hundefell. "Ich konnte es nicht ertragen dich mit ihm zu sehen" meine Worte waren nicht gelogen, nur nicht die ganze Wahrheit. Mein Zweiter versuch aus dieser Situation zu fliehen. Dieser Funken Hoffnung wurden durch die Worte meines Besten Freundes zersplittert "Und Warum?", seine Stimme war kalt, fast schon emotionslos. Diese Fragerei und Antwort suche von ihm macht mich immer mehr nervös und Wut brach durch meine nicht Sicheren Türen meines Herzens. "Jetzt Antworte mir" schrie Adem mich an und seine Stimme war so laut das es wahrscheinlich die Nachbarn hörten. "Ich hasse ihn" zischte ich zu ihm rüber, hob meinen Blick und sah in das Wutverzerrte und Verzweifelte Gesicht des Kleineren. "Du kennst ihn doch nicht, Maurice ist eine wundervolle Person" er explodierte förmlich, gerade als ich dachte er könnte nicht wütender werden, zeigte er mir das ich unrecht hatte. "Wie kannst du sagen du hasst ihn" schrie er weiter und trat einen Schritt auf mich zu, nun war er nicht mal mehr eine Armlänge entfernt. Seine Nähe machte mich mehr nervös und diese toxische Mischung die sich nun in mir auftat brachte mich dazu es über mich zu bringen "Er will dich doch nur ficken" schrie ich zurück. Sah ihm in die Augen, die nun puren Hass widerspiegelte mit einem Hauch von etwas anderes, was sich nicht recht deuten ließ. Ich sah wie er seinen Mund öffnete "Ja und? Dann ist er dir ja sehr ähnlich". Es traf mich, er dachte wirklich ich will nur seinen Körper, doch dabei will ich mehr als das. "Ich will dich doch nicht nur ficken" schrie ich ihn an "Ich will dich Adem, alles von dir".  Erschrocken über meine Worte trat ich einen Schritt zurück, traf die geschlossene Tür zur Küche mit meinem Rücken und fühlte mich plötzlich so eingeengt. Er trat einen Schritt auf mich zu, sah mir stur in die Augen "Du willst mich nicht mal küssen, wie kannst du sagen du willst nicht nur Sex" fast schon verzweifelt sprach er die Worte. Meine Wut verschwand schlagartig, die Nervosität verflog und ich spürte nur noch Verzweiflung. "Kann ich nicht sagen, aber du bist mir wichtig" geflüstert und in der Hoffnung er würde es nicht hören sprach ich die Worte in seine Richtung. "Dann Beweis es mir, zeig mir das du nicht nur mit mir schlafen willst", verzweifelt und traurig schluchzte er die Worte "Ich weiß nicht wie ich dir je wieder Vertrauen kann, du hast mir weh getan". Geschockt von dem was er sprach, wie er da stand überkam es mich "Es tut mir so Leid" brachte ich noch aus mir heraus. Bevor ich meine Hände auf seine Wangen legte, seinen Kopf zu mir zog, ihn zwang seinen Kopf zu heben um mich anzusehen, meinen Kopf leichte neigte und unsere Lippen das erste mal vereinte. Seine weichen Lippen das erste mal auf meinen spürte und einfach nur noch hoffte...

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