Lange Wege (TW - Gewalt)

6 0 1
                                    

Pov: Fabian

Weitere Wochen vergingen, es war Anfang November. Ein schöner aber kalter Tag stand uns bevor. Das erste mal wo ich meine Beherrschung verlor war Anfang Mai. Wie schnell die Zeit verging, wie schnell das Leben sich ändern konnte. Wie lange unser Weg schon ging, wie weit er noch gehen wird. Adem machte gute fortschritte, die Therapie half ihm damit umzugehen und mittlerweile war er richtig gute Freunde mit Mike. Er aß mehr, er sprach mehr und vor allem ließ er Berührungen mehr zu. Wenn auch nur von mir oder gelegentlich mal eine Umarmung von Mike. Manchmal gab er mir auch einen Kuss, wenn nur flüchtig aber er schaffte es. Ich war unheimlich stolz auf ihn, wie er jeden Tag weiter wuchs. Das einzige was sich nicht bessern wollte war sein Schlaf, immer noch waren fünf Stunden das Maximum. Aber es war besser als nichts, der Körper gewöhnte sich irgendwann daran. Selbst meiner, ich wo sonst immer verschlief, lag nun mit ihm nächtelang wach. Hörte mit ihm jeden Tag Musik, half ihm jeden Tag dabei sich wohl zu fühlen. Gab ihm jede Sekunde meiner Zeit. Selbst auf der Arbeit war ich führ in erreichbar. Es war wie ein zweiter Vollzeitjob, doch dieser war anders. Ich liebte es, liebte es einfach bei ihm zu sein. Er machte mein Leben zu etwas wunderschönen.

Gedankenverloren saß ich auf dem Sofa, sah Adem beim Musik hören zu. Er wirkte zu friedlich, als hätte sein Kopf mal wieder Pause. Ich sah ihn einfach an, sah wie er seinen Kopf im tankt bewegte, seine Zeigefinger auf sein Bein klopften. Alles war so normal, es war Normalität geworden. -Piep-Piep-Piep-, kurz schreckte ich hoch als ich das unverkennbare Piepen hörte. Schnell griff ich mein Handy und sah aufs Display, sah das Tom mich anrief und ging ran. "Yo Tom was geht" grinste ich. "Yo yo Fabian, wir gehen heute Abend bissl raus, um die Häuser, maybe was essen. Habt ihr Bock mit zu gehen" hörte ich ihn durch den Hörer sprechen. "Warte ich frag kurz Adem" antwortete ich ihm. Fix stand ich auf und ging zu Adem, klopfte ihm sanft auf die Schulter. Er sah mich an und nahm die eine Seite seiner Kopfhörer vom Ohr. "Tom hat gefragt ob wir später mit ihm raus wollen" erklärte ich ihm die Situation. Er nickte einfach nur und lächelte dabei. "Ja wir sind dabei, wo treffen wir uns und wann" fragte ich Tom als ich mich neben Adem aufs Sofa fallen ließ. "Hatte mit Juli so siebzehn Uhr ausgemacht und dann an der Bar, passt des bei euch" reichte er uns die Informationen durch. "Ja geht klar, bis später" mit guter Laune legte ich nach einer kurzen Verabschiedung auf. Wir hatten lange nichts mehr mit unseren Freunden gemacht, innerlich freute ich mich sehr darauf. Im Augenwinkel beobachtete ich wie Adem seine Kopfhörer absetzte, diese auf den Tisch legte und sich keine Sekunde später an mich lehnte. "Meinst du Mike kann mit" fragte dieser mich. Meinen Arm legte ich sanft um ihn und zog ihn näher, "Musst ihn fragen Kleiner, er sagt bestimmt nicht Nein". Adem brummte nur und griff nach seinem Handy. "Hi Mike, hast du heut schon was vor" hörte ich den Kleinen fragen, ich konnte die Stimme von Mike ausmachen aber beim besten Willen nicht verstehen was er sagte. "Wir gehen heute mit Freunden raus und wollte fragen ob du mit willst" nach seinen Worten kicherte er leicht. Er strahlte richtig. "Siebzehn Uhr, an der -Fallen Angels- Bar". Nach kurzer Pause grinste Adem über beide Ohren "Du kommst, ja klar dann sehen wir uns gleich, freu mich" und mit diesen Worten legte der Kleinere auf. "Nah da Freut sich ja jemand" grinste ich und sah zu ihm runter. "Es ist schön zu wissen das er dabei ist, er weiß ja was passiert ist und zwei Wachhunde sind ja nicht schlecht" zum Ende hin hatte er einen leicht neckenden Unterton. Leicht neigte ich mich näher zu ihm"Ach bin ich dir nicht genug" flüsterte ich. Er sah mich nur an, hatte einen leichten Schimmer auf den Wangen, " Du weißt wie ich das meine Fabi" jammerte er. "Ach weiß ich das" neckte ich ihn. Kurz darauf spürte ich seine freue Hand an meiner Brust und sah wie er seinen Kopf zu meinem bewegte. "Ja das tust du" kicherte er und gab mir einen Kuss auf die Lippen, kurz und bündig aber es löste in mir ein Feuerwerk von Gefühlen aus. "Ich hab dich lieb" haucht er gegen meine Lippen bevor er sie wieder miteinander vereinte. "Ich dich auch" flüsterte ich zwischen einzelnen Küssen. Es ging eine weile so, bis wir aufhörten, uns auf dem Sofa entspannten, ein paar Videos ansahen. So lange bis wir uns fertig machen mussten und losliefen.

Vertrau mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt