Ein grinsen formte sich auf Fabians Gesicht als er die Unsicherheit seines Gegenübers erkannte. Langsam nahm er sein Glas hoch und trank einen kleinen Schluck, er spürte das leichte brennen des Alkohols. "Was willst du? Geld? kannst du haben. Eine Entschuldigung? Kannst du haben. Einen Grund? Den kenne ich selber nicht" zischte Maurice angespannt. "Nope, nein und nö" grinste Fabian hämisch. "Ich wollte reden Maurice, was denkst du nur von mir" wieder hörte man diesen Unterton. "Wann kommt die Klage, hat er mich angezeigt, wann soll ich aussagen" die Worte von Maurice waren leicht, wie ein hauchen. Er war bedrückt, es nahm ihm wohl doch mehr mit. "Er ist fort, weggelaufen Maurice" zischte Fabian. "Er wollte dich nie anzeigen, du warst sein Freund. Ich kann es nicht verstehen, er noch weniger Maurice. Ja ich habe viel Falsch gemacht und alles viel zu früh erzählt. Aber du hattest nie ein Recht das zu tun" Fabians stimmte zitterte vor Wut. "Wenn ich könnte würde ich das alles rückgängig machen, doch es geht nicht. Ihr seit nicht die einzigen die damit Leben müssen. Ich kann mich morgens nicht mal mehr im Spiegel ansehen" fauchte Maurice zurück und trank mehr von der Flüssigkeit in seinem Glas. Sein Atem stockte, als Fabian diese Worte hörte. "Da haben wir ja was gemeinsam" grinste Fabian ironisch. Auf Maurice sein Gesicht legte sich ein verwirrter Blick. "Ich kann es auch nicht mehr, es fällt mir schwer mich im Spiegel zu sehen. Ich sehe immer nur Fehler und was ich alles getan hab. Alles das was Adem übersehen hat, er hat immer nur das gute gesehen. In allem. Wir sind wohl beide nicht so unschuldig" seine Augen dunkelten sich, das grinsen Verschwand. Wann war er das letzte mal so ehrlich. "Er war immer da, er war der einzige der mich als Mensch sah" seufzte Maurice und leerte sein Glas, Fabian tat es ihm gleich. Beide sahen sich an, tief in die Leeren Augen des anderen. Auf einmal fing Maurice an hysterisch zu lachen, nach wenigen Augenblicken der Verwunderung ließ sich Fabian anstecken. "Das ist so urkomisch" lachte er laut. "Und wie, du wolltest mich neulich erst töten. Jetzt sitzt du hier mit mir" unter ständigen unterbrechen sprach Maurice die Worte aus, lachte weiter. Wann hatten beide das letzte mal so gelacht. Nach Minuten des unerklärlichen Lachens verstummten beide. "Wir sind solche Arschlöcher" grinste Fabian. "Wir zerstören uns wohl gerne selber". Beide sahen in ihr Glas und bemerkten das diese Leer waren, Sekunden später sahen sie sich wieder in die Augen. Die blauen Augen von Maurice schimmerten im Licht. "Nächste Runde geht auf mich" sprach Maurice plötzlich. "Wenn ich hier schon mit jemanden sitze der mich noch mit dem Arsch ansieht dann kann ich dir wenigstens nen Whiskey spendieren, hab ja außer Geld sonst nichts". Es schien als würde er sich selbst auslachen, so wie er über sich sprach. Als hätte er nichts anderes. Gesagt getan, kurz darauf bestellte Maurice für beide einen Whiskey. "Tut es noch arg weh" fragte Fabian und deutete auf seine Nase. Der Gefragte schüttelte nur den Kopf, "Der Rest ist schlimmer, du solltest mal die Flecken an meinem Bauch sehen, die Ärzte meinen es sei ein Wunder das ich keine Inneren Blutungen hab. Wie ist es bei dir?" fragte er zurück. "Ne man geht voll fit, dachte du schlägst härter zu" gab Fabian zu. "Aber zeig mal wie des aussieht, weiß legit nicht mehr was ich alles getan hab" forderte er ihn auf. Ohne zu zögern stand Maurice auf und zog an einer Seite seinen Hoodie hoch. Sein Bauch legte sich frei, man sah einen durchtrainieren Körper, wo an einer Stelle ein rot-lila bläulich schimmernde Fleck sah, dieser war etwas größer wie Fabians Faust. "Holy da hab ich da ordentlich erwischt, hast es zwar verdient aber sorry" gab Fabi etwas geschockt zurück. Maurice winkte nur ab, setzte sich wieder und kurze Zeit später kam auch schon ihr Whiskey. Sie reden entspannt über ihr leben, wie sehr sie sich selber hassten, tranken ein Whiskey nach dem anderen. Beide hatten gut was intus. "Manchmal frag ich mich wie du so ein Arsch geworden bist" lachte Fabian als Maurice gerade von seiner Familie erzählte. "Ganz einfach, ich hatte alles was ich wollte. Alles außer Liebe und selbst die hat mein Vater mir gekauft. Er hat mir als Kind Freunde gekauft, irgendwann als ich Geld hatte habe ich mir Leute zum Lieben gekauft. Ich kenne nur wollte und haben, ich musste nie auf etwas verzichten. Außer auf Liebe und dem Kram" dabei lächelte Maurice traurig. "Das klingt echt scheiße" gab Fabian zu. Mau nickte nur und trank seinen Whiskey. Er fühlte sich schon immer alleine, alleine und verlassen. Niemand wollte damals bei ihm sein, seine Vater am Arbeiten. Seine Mutter zu beschäftigt mit seiner Schwester, ja er liebte seine Schwester, sie brauchte nur immer viel Aufmerksamkeit wegen ihrer Krankheit. "Hast du jemals jemanden geliebt" fragte Maurice uns sah Fabian wieder an. "Ich liebe gerade, ich denke nur das ich diese Person nie haben werde, habe ich vor drei Jahren nicht, werde ich wohl in drei Jahren nicht" Fabian schluckte bei den Worten, er gab es einer mehr Fremden wie Bekannten Person preis. Erzählte jemanden außer Adem preis das er ihn liebte. So lange liebte. "Adem, richtig" hakte Mau nach. Er nickte nur, nickte und trank. "Wie fühlt sich das an mit jemanden zu schlafen den man liebt" fragte Maurice mit einer von Neugier getränkten Stimme. "Keine Ahnung, wie hatten nie, also wie sind nie so weit gegangen. Nur hat das davor denke ich" gab Fabian ehrlich zu. "Also seit ihr beide noch Jungfrau". Fabian schüttelte nur den Kopf und trank. "Nein ich nicht, er ja. Ich hatte einen Freund vor ein paar Jahren und als wir dann halt miteinander geschlafen haben haben hab ich ihn halt nicht bei seinem Namen genannt. Ich dachte ja wirklich ich sterbe an diesen Tag. I mean ich kann ihn verstehen, er hatte ja all das Recht der Welt. Adem und Oliver sind Lichtjahre von einander entfernt. Danach hatten wir ein ewig langes Gespräch und ja" die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Es war wie Balsam das alles von sich zu reden. "Das ist heftig" gab Mau zurück. "Das ist mir zum Glück nie passiert, ich hab nie nach dem Namen gefragt also konnte mir das ja quasi nie passieren" leises lachen erfüllte die beiden. Diese Idee war Arschloch doch schien zu funktionieren. "Du würdest auch jeden oder" fragte Fabian lachend. "Hä ja klar und wenn nicht kauf ich mir die Person. Wenn man bei Geld Nein sagt ist es ein Nein und das respektiere ich meistens auch" gab Maurice trocken zurück. "Wild" gab Fabian nur zurück und leerte sein Glas. "Würdest du auch mich" grinste er und neigte seinen Kopf fragend zur Seite. "Schon, du dürftest sogar mich" lachte Maurice und sah ihn an. "Wow also das hätte ich nicht erwartet, was für ne Ehre" lachte Fabi. "Übredings, so wie gerade siehst du besser aus wie mit diesem dummen Anzug" Beide zu betrunken um auch nur zu realisieren was sie sagten und taten war in dem Moment etwas gutes. Wenn beide sich an diesen Abend erinnerten war es etwas verwunderliches. Sie kippten ein Glas nach dem anderen in sich, versuchten die Schmerzen zu ertränken. In Gewisser Maße auch sich selber, da waren sie sich sicher. Beide wussten das sie sich nach diesem Abend nie wieder in diesem Freundliches Maße unter die Augen treten. Doch beide genossen es ihre Schmerzen teilen zu können.
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Vertrau mir
RomanceZwei Freunde, eine Freundschaft. Ein Verlangen das dich verrückt werden lässt, ein tiefgehendes Urvertrauen. Adem und Fabian sind seit fünf Jahren beste Freunde, fast schon unzertrennlich. Doch was ist wenn eines Abends die Sicherungen durchbrennen...