Pov: Fabian
Die nächsten Wochen, Monate waren der reine Horror, sowohl für ihn als auch für mich. Adem aß nicht, schlief nicht, redete nicht, meistens lag er nur da oder kochte. Ich hatte ihn noch nie in meinem Leben so viel kochen sehen. Er aß es nie, doch kochte jeden Tag für mich wenn ich von der Arbeit kam. Am Tag danach hatte ich bei seiner Arbeit angerufen um ihnen mit zu teilen das Adem die nächste Zeit nicht kommen würde, hatte ihm einen Therapie platz gesucht und war im Prinzip jede Sekunde für ihn da. Maurice hat sich nach Mikes Belehrung nicht mehr gemeldet was Adem ganz gut tat. Jeden früh wenn ich auf die Arbeit ging kam irgendeines unserer Freunde oder Familie. Keiner außer mir wusste was geschehen war, doch keiner hinterfragte es und waren da wenn wir sie brauchten. Juliane, Mike und mein Bruder kamen viel vorbei. Alle gaben sich in dieser unfassbar beschissenen Zeit mühe. Doch dieses ganze Drama hatte einen einzigen positiven Aspekt. Adem war bei mir eingezogen, schlief bei mir im Bett und war den ganzen Tag in meiner nähe.
Was den Nachteil hatte das ich mehr und mehr horny wurde und einfach etwas Nähe von ihm wollte. Mehr als kuscheln war momentan nur nicht drin. Obwohl so ein kleiner Kuss doch mehr als genug war. Es trieb mich in den Wahnsinn, gerade wo das Leben so einfach war, kommt irgendwas und fickt dich richtig. So ist es wohl, aber so etwas schlimmes musste es nun auch nicht sein.Doch trotz allen, wir haben es geschafft, geschafft mit einander zu kommunizieren, selbst wenn Adem nicht reden konnte. Musik, es lief den ganzen Tag, egal was er fühlte er drückte es damit aus. Damit wusste ich was er brauchte, wie ich ihm helfen konnte. Er hatte für bestimmte Gefühle verschiedene Lieder. Es war wie eine eigene Sprache die nur wir verstanden. Es tat gut ihm helfen zu können. Und wenn gar nichts half, schrieb er es auf. Meinst auf Papier, es halft ihm zu sagen durch was er durch ging.
Die Gedanken die durch meinen Kopf rannten machten plötzlich halt. Sie blieben stehen als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. "Adem ich bin Zuhause" schrie ich, während ich meine Schuhe auszog, meine Tasche auf die Garderobe stellte und meine Jacke an den Hacken hing. Duft von gekochten Nudeln und etwas fruchtig herzhaften zog sich durch die Wohnung. Als ich die Küche erreichte, wo Adem konzentriert am Herd stand und Mike entspannt auf dem Stuhl am Tisch saß. "Hey Fabian, gut das du da bist. Ich muss mies dringend los. Muss zur meiner Mama, sie hat gekocht und mich spontan eingeladen. Gab keine großen Vorfälle, sieht soweit alles gut aus" ratterte Mike in Sekunden runter als er sich von Stuhl erhob. "Ey keinen Stress, komm gut an" sagte ich meinem Kumpel vor mir und klopfte ihm auf die Schulter. "Pass gut auf ihn auf" grinste Mike nun und ging Richtung Tür. "Viel Spaß euch heute noch, schreib mir wann ich das nächste mal Wache halte" lächelte Mike. Adem der ihm keines Blickes würdigte winkte ihm einfach nur und sah wieder auf das Nudelwasser. "Nah Kleiner, wie war es heute" fragte ich Adem ruhig und bedacht meine Stimme nicht zu heben. "Mike ist nett" flüsterte Adem. "Das freut mich sehr das du ihn magst, brauchst du irgendwas?" fragte ich wieder, in der Hoffnung mehr Worte aus ihm zu bekommen. Leider nicht erfolgreich, "Umarm mich" murmelte er. Wie er mir befall Umarmte ich ihn vorsichtig von Hinten. Meine Arme schlangen sich um seinen Bauch und mein Kopf ruhte auf seiner Schulter. -Daylight- lief gerade in seiner Playlist. Hieß er war gerade ruhig und sein Kopf fickt ihn gerade nicht. Beruhigt schloss ich die Augen. "Was gibt es heute" flüsterte ich in sein Ohr. Genoss seine nähe ungemein. "Nudeln mit Soße" ohne jeglichen Hauch von Emotionen sprach er die Worte. Ein seufzen verließ meine Lunge "Riecht super, ich freue mich drauf Kleiner". Es war nicht gelogen, ich liebte es wenn er kochte, dieser funken Freude wenn ich beherzigt sein essen aß. Dieser Mann ist so unfassbar, jeden Tag freute es mich neben ihm aufzuwachen, jeden Tag diesen Mann zu sehen, macht mich so unfassbar Glücklich. So schnell dieser Moment ruhe begann, endete er wieder. Der Körper in meinen Armen zappelte unruhig und löste sich aus meiner Umarmung. Panik das es zu viel war kam in mir hoch "War das zu viel Kleiner" fragte ich mit einem panischen Unterton. "Nein alles gut, war schön. Essen fertig" gab die Person vor mir von sich. "Soll ich mich setzen oder dir helfen" fragte ich sanft. Adem deutete nur auf den Esstisch in der Ecke der Küche. Seinem Befehl zufolge setzte ich mich und sah ihm zu. Er war so ruhig, seine Bewegungen waren so ruhig, wie er die Nudeln abgoss, sie zurück in den Topf gab. Wie er die Nudeln in zwei Teller verteilte um dann die Soße darüber zu gießen. Niemals hätte ich mir ausmalen können das so etwas einfach so wunderschön seien kann. Jedes mal wenn ich ihn sah, erinnere ich mich daran wie sehr ich diesen Mann liebe und wie wenig er es weiß. Wie meine Angst ihn zu verlieren war zu stark um ihm das zu sagen. Der Moment war nie da, es war nie genug. Keine Sekunden später stand auch schon ein Teller Nudeln vor mir, im Teller von Adem war auch etwas. Beim besten Willen nicht viel aber ich war mir sicher das er diese Menge schaffen würde. Er begann sich selber besser zu verstehen, er wusste selber am besten was er brauchte und ich werde alles dafür geben das er es bekam, alles um ihm Glücklich zu machen. Mit den Gedanken im Kopf und Musik in den Ohren begann ich zu essen. Es schmeckte wundervoll, ohne zu lügen, dieser Mann konnte kochen. "Das ist fantastisch Adem" grinste ich während ich mir eine weitere Gabel in den Mund schob. Abrupt hörte der Gemeinte auf zu essen und nahm sein Handy. Keine Sekunden später ertönte auch schon die wunderschöne Melodie von -Beautiful Things- aus den Lautsprechern und der Kleinere grinste. Er sah glücklich aus, "Danke" entwich seinen Lippen. Er sah so unendlich süß aus. Und diese Playlist hieß das er glücklich war. Schöner könnte der Tag nicht sein. Wenige Bissen später sah er mich auf einmal nervös an, griff nach seinem Handy herum und die fröhliche Melodie ändert sich zu -Arcade-. Nein nein nein, was war los, was machte ihn zu schaffen. Mein Gegenüber schluckte stark "Ich hab gekündigt" murmelte er, die Worte fast verschluckt von den klängen des Songs. "Das ist okay, ich bin auch nicht sauer sein. Keine Sorge. Kannst du mir nur sagen warum genau. Damit ich es verstehen kann Kleiner" ruhig frage ich nach. Das er das nicht schon vor Wochen getan hat wundert mich. Ich war fast schon stolz das er es getan hat. "Ich will nicht mehr hin. Er könnte dort sein" flüsterte er nervös. "Adem, Liebling es ist okay. Keine Angst. Ich kümmer mich um dich. Nehme dir so viel Zeit wie du brauchst. Ich werde da sein und auf dich aufpassen. Ich bin schon ein wenig stolz auf dich das du das alleine entschieden hast" positiv und fast schon überschwänglich verließen die Worte meinen Körper. "Ich hab Mike nach Hilfe gefragt" unsicher Mustert Adem mich. "Das hast du so gut gemacht Kleiner, ich bin so unfassbar stolz auf dich". Wieder änderte er die Musik, -Daylight- lief wieder. Es machte mich froh zu sehen das er ruhe in dieser Musik findet. So verlief unser essen. Musik die ihn beruhigte, unfassbar gutes essen und diese angenehme Stille zwischen uns.
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Vertrau mir
RomanceZwei Freunde, eine Freundschaft. Ein Verlangen das dich verrückt werden lässt, ein tiefgehendes Urvertrauen. Adem und Fabian sind seit fünf Jahren beste Freunde, fast schon unzertrennlich. Doch was ist wenn eines Abends die Sicherungen durchbrennen...