In Delphine schwang immer noch eine unglaubliche Freude mit. Das Geheimnis, das Max ihr anvertraut hatte, war echt der Knaller. Wenn das rauskam, würden die morgen alle große Augen machen. Man, freute sie sich darauf, die überraschten Gesichter zu sehen. Die Freude verging ihr aber gleich wieder als sie Sascha einen von den Glühweinbechern reichte. Bestimmt feierte er morgen mit dieser alten Hexe bei seinen Eltern. Delphine gab Phil den nächsten Becher. „Gib mal her." Marco Reus schnappte sich zwei Becher vom Tablett und reichte einen seiner Frau, den anderen behielt er selbst in der Hand. „Ja, gib mal her, das dauert ja ewig!" Auch sein Kumpel Leon schnappte sich zwei der Becher und sah sich suchend nach seiner Frau um. „Hier, Krapfen." Sie war direkt hinter ihn getreten und nahm ihm einen der Becher ab. Delphine hätte wahrscheinlich einen Lachkrampf wegen des dämlichen Kosenamens bekommen - wer nannte seinen Partner schon nach einem fettigen Teiggebäck- wenn da nicht eine echte Katastrophe im Gange wäre. Der Idiot hatte sich echt die Becher geschnappt, die sie extra am Rand bereitgehalten hatte.Scheiße! Was sollte sie denn jetzt machen? Ihr verzweifelter Blick wanderte zu ihrem Schwagertroll, der auch fleißig Glühweinbecher verteilte, aber scheinbar ihre Not gar nicht bemerkte. Na hoffentlich war der in anderen Notfällen aufmerksamer. Delphine warf noch einmal schnell einen Blick auf ihr Tablett. Okay, er hatte nur einen der Becher erwischt, wenn sie ihren mit verteilte und nur an einem anderen nippte....Erleichtert atmete sie auf und lief zu ihrer Schwester, die mit ihren Freundinnen zusammen stand und in ein wohl ziemlich schwerwiegendes Gespräch verwickelt war, so wie sie alle schauten und gestikulierten. Warum verstummten die denn plötzlich? Ach logisch, sie wussten ja nicht, dass sie jetzt auch Geheimnisträger war. „Die sind für euch, mit einem lieben Gruß von Max!" Sie verteilte die Becher an Maja und ihre Schwester und zwinkerte ihnen zu. Tessa schnappte sich auch einen Becher, ehe sich Delphine den letzten griff und sich zu den Mädels gesellte, die ihr irgendwie einen verstohlenen Blick zuwarfen und dann scheinbar mit Blicken kommunizierten. Was sollte das denn schon wieder. „Störe ich?" Wenn sie weiter schnattern wollten, dann machte sie halt einen Abgang. „Nein, du störst niemals, Fini!" Irgendwie machte ihr das fast schon Angst, so wie ihre Schwester das sagte. Vielleicht.... „So, jetzt lasst uns alle auf ein schönes Weihnachtsfest anstoßen." Marco hob seinen stillechten Glühweinbecher in Stiefelform und prostete allen zu. Okay, vielleicht war jetzt gerade der falsche Augenblick, um einen Abgang zu machen. „Der Glühwein ist wie jedes Jahr nach dem alten Familienrezept der Familie Reus." Das Gejohle bedeutete wohl, dass die Anwesenden das Gebräu nicht das erste Mal probierten. „Dieses Jahr hat Marco tagelang herumprobiert, um es noch etwas zu verbessern. Wahrscheinlich habe ich vom Probieren erhöhte Leberwerte. Also Vorsicht!", lachte Franzi. „Ja, ich habe ein kleines gelungenes Upgrade durchgeführt", kam es stolz von Marco. „Ähhh, in dem du den Alkohol weggelassen und durch Wasser ersetzt hast, oder was Alter?" Leon sein bester Kumpel hatte einen großen Schluck genommen und schüttelte sich angewidert. „Vodka heißt zwar Wasser, aber das solltest du nicht so wörtlich nehmen. Davon bekommst du keine Alkohol- sondern eine Wasservergiftung." „Was redest du denn da für ein Blech?" Marco nahm einen Schluck aus seinem Becher. „Ist doch alles super", grinste er sofort breit. Delphine spürte Max fragenden Blick, der sich mittlerweile zu ihnen gesellt hatte, auf sich und sie verzog ihr Gesicht und zuckte mit den Schultern. „Probier doch selbst!" Leon hielt Marco seinen Stiefel hin. „Ich trinke doch nicht aus deinem angeschlabberten Becher." Empört schüttelte der Vatertroll seinen Kopf und schnappte sich den Becher von seiner Frau. „Dit is doch ejal, ob dit Ding anjeschlappt is oder nich. Der Blökstoff desinfiziert dit doch", meldete sich Opa Chris kopfschüttelnd zu Wort. „Aba ick muss dit och noch mal testen." Beherzt schnappte sich Opa einen weiteren Becher vom Tablett von Max.„Alles bestens. Was willst du denn?" Marco zuckte verständnislos mit seinen Schultern und funkelte Leon sauer an. So ein Bro Zoff von erwachsenen Männern ganz aus der Nähe mitzuerleben, war schon irgendwie lustig. Noch dazu, wenn man nicht ganz unbeteiligt daran war. „Zu allererst einmal einen vernünftigen Glühwein und kein Plitschenwasser", knurrte der und griff nach dem ihm nächsten Becher. Blöderweise war das der von Maja und der Typ war schneller als Delphine oder Max eingreifen konnten. Verflucht! Ihr Schwagertroll schaute auch ziemlich verzweifelt. „Ähh", krähte Leon schon wieder. Das brachte natürlich Marco auf den Plan und er schnappte sich Tessas Tasse, um daran zu nippen. Erleichtert atmete Delphine auf. Die war ja mit Umdrehungen. „Du redest echt nur Blech, Alter. Oder deine Zunge ist schon so abgestumpft, dass du keinen Alk mehr wahrnimmst." „Willst du mich verarschen? Wahrscheinlich bist du schon geschmackstaub und nicht ich." Der große Lockenkopf funkelte seinen Kumpel sauer an. Okay, da musste dringend etwas passieren, bevor das hier total eskalierte. Delphine reichte Leon schnell ihren Becher. Den wollte sie ja sowieso nicht trinken. Er nahm einen vorsichtigen Schluck und grinste dann breit. „Ja, dat is mal ein ordentlicher Brennstoff." „Sag ich doch!" Marco schaute ihn beifallheischend an und griff sich Leokardias Tasse. Verflucht! Wieder schafften es weder Max noch Delphine einzugreifen. Wer rechnete denn mit so einer blöden Aktion? „Ähh, Igitt!" Marco verzog das Gesicht angeekelt. „Was ist denn das für ein Plörre?" Sein wütender Blick wanderte zu Delphine. „Du hast doch die Becher verteilt. Was hast du da für einen Mist gemacht?" Man, sah der sauer aus! Der verstand wohl keinen Spaß, wenn es um sein Gesöff ging. Da machte es wohl keinen Sinn einen lustigen Spruch abzulassen. Blöderweise fiel ihr auch gerade keiner ein. „Meckere meine Tochter nicht an!" Delphines Mutter kam auf ihren turmhohen Absätzen mit einer Tasse Glühwein in der Hand angestürzt. So wie es aussah, wäre es im Bereich des Möglichen, dass sie ihm die gleich ins Gesicht kippen würde. Ja, mit einem der Kinder von Jasmin-Löwenmutter-Plattfisch sollte man sich lieber nicht anlegen. Trotzdem musste Delphine schnell etwas einfallen, um das Ganze hier zu deeskalieren. Aber was? „Ähm....also...", hörte sie ihren Schwagertroll neben sich. Vielleicht sollte sie erst einmal abwarten, was der jetzt zusammen stotterte. „Wir haben euch etwas zu erzählen", kam es von Leokardia, die sich neben ihren Mann geschoben hatte.
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Schuss und Treffer Tanz mit dem Ball Fortsetzung Teil 15 ✔️
Teen FictionDas ist die Fortsetzung von Delphine und Saschas Geschichte und macht ohne Teil 14 keinen Sinn😉