„Wahnsinn! Ich freue mich so!" Delphine umarmte ihre große Schwester begeistert. Endlich konnte sie ihr auch offiziell gratulieren. Man, hatte sie gestaunt, als Max sie in das Babygeheimnis eingeweiht hatte. Sie wurde wieder Tante und würde diesmal alles live miterleben. Vielleicht konnte sie Leokardia ja unterstützen. „Eigentlich sollte es ja eine Weihnachtsüberraschung werden", schluchzte ihre Schwester grinsend. „Scheiß Hormone" Delphine klatschte sich innerlich vor die Stirn. Das hatte Leokardia letztens gemeint. Man, war sie blöd gewesen. Natürlich, die Schwangerschaftshormone und nicht ihre Regel. „Mensch Opa! Dann ziehen die Reus ja mit uns gleich mit den Enkelkindern", hörte Delphine eine blondes Mädchen krähen. „Papa, Mama, da müsst ihr euch aber ganz schnell anstrengen, dass wir wieder vorne liegen." „Vergiss es, Carmen", widersprach sofort Leokardias Freundin Lucy. Was war das hier? Ein Wettkampf im Kinderkriegen? Delphine hörte ein Räuspern neben sich. „Da müssten wir euch auch enttäuschen", war Majas Stimme zu hören. Delphine musste grinsen, denn sie wusste ja, was jetzt kam. „Wir erwarten auch Nachwuchs", sprang Will seiner Frau zur Seite. Sofort brach wieder die Hölle der Gratulanten los. An erster Stelle natürlich der stolze werdende Opa. „Mensch Opa, dann liegen wir mit einem Kind hinten", beschwerte sich die kleine Carmen wieder bei Opa Leon. Der zuckte nur mit seinen Schultern und warf einen Blick zu seinem Sohn und seiner Schwiegertochter. „Wir haben ja noch mehr Eisen im Feuer als deine Eltern." „Dumbo!" Carmen sprang auf ihren Onkel zu und sah ihn bettelnd an „Ich werde auch euer Babysitter.". Luca winkte aber nur ab. „Das würde sowieso nicht reichen." Alle blickten zu Maja, die eine ziemlich gesunde Gesichtsfarbe hatte. „Wir bekommen Zwillinge." Sie zuckte mit den Schultern. „Das ist wohl das weibliche Reus Gen." „Ja, meine Gene!" Sofort war da wieder der stolze werdende Opa, der sich einmal wie Tarzan auf die Brust klopfte. Der hatte ja einen herrlichen Knall. Aber das Maja Zwillinge erwartete, war auch für Delphine neu. Das hatte sie ihr gar nicht erzählt. Aber irgendwie freute sie sich für sie, obwohl sie sich das mit zwei Kindern auf einmal ziemlich schwer vorstellte. Vielleicht sollte sie sich als Babysitter anbieten. Ja, das wäre doch ein schönes Dankeschön dafür, dass Maja ihr so bei der Spendenveranstaltung geholfen hatte. „Schnutzelchen, das sind meine und nicht deine Gene. In meiner Familie bekommen alle Frauen Mehrlinge und die Männer nicht. Schau dir meine Brüder an." Franzi hatte ihren Mann liebevoll am Arm geknufft. „Quatsch, wer hat deine Eier befruchtet? Meine Schwimmer. Also meine Gene..." Marco schüttelte empört seinen Kopf. „Bio war nicht dein stärkstes Fach, alter Mann." Phil schüttelte breit grinsend seinen Kopf. „Musste es auch nicht, Großmaul. Was nützt dir dein Bio Wissen, wenn du dafür es nicht schaffst deine Gene weiterzugeben. Also sage nichts gegen meine Gene." Oh, oh, da war aber jemand in seiner Ehre gekränkt. „Also bekommen die Reus drei Enkel, dann sind sie zwei vor." Die kleine Carmen war ja ein echtes Rechengenie mit Überblick. Bei den ganzen kleinen Kiddies hier hatte Delphine schon längst den Überblick verloren, wer Kind und wer Enkel war. „Na dann erhöh' mal noch um zwei!" Tessa und ihr Mann grinsten breit. „Was, ihr auch?" Das schien sogar den Medizintroll zu überraschen. Ja, für Tessa hatte er Delphine gar keinen speziellen Glühwein mitgegeben. Das hieß dann wohl, dass sie es vor allen geheim gehalten hatte. „Eigentlich sollte das ja morgen eine Weihnachtsüberraschung werden, aber wenn ihr alle mit sowas rausplatzt, wollen wir auch nicht nachstehen." Der werdende Vater zuckte mit den Schultern. „Gut gemacht!" Sein Schwiegervater klopfte ihm anerkennend auf die Schultern. „Deine Gene sind echt Scheiße!", meldete sich Tessa lautstark zu Wort und schaute ihren Vater grummelig an. „Wir wollten eigentlich nur noch ein Kind und jetzt verdoppeln wir uns gleich." Okay, so wie sie grinste, schien ihr das aber nicht wirklich etwas auszumachen. Okay, sie hatte mit ihren beiden Mädels ja auch schon Übung. „Ja, wir Jungs vom BVB haben es echt drauf. Wir machen da keine halben Sachen." Wenn Marco so weitermachte, dann zertrümmerte er seinem Schwiegersohn bald das Schulterblatt vor Freude und dann hatte der BVB ein Problem im Tor. Bei dem Wort BVB fiel Delphines Blick zu Sascha, der ihr gegenüber stand und nur vor sich hinstarrte. Na prima! Plante er auch gerade Doppelnachwuchs mit seiner knubbeligen Hakennase-Hexe? Schlagartig war Delphines Freude über die tollen Neuigkeiten verschwunden. Alleine der Gedanke an die beiden, bei einer derartigen Tätigkeit, führte bei ihr schon zu Würgreiz. Vielleicht sollte sie sich mal eine kleine Auszeit gönnen. „Wir brauchen was zum Anstoßen!Fini, gehst du aus dem Keller den Sekt holen. Ich habe da auch alkoholfreien." Na die Bitte ihrer Mutter war doch perfekt, um zu verschwinden und sich eine kleine Auszeit zu nehmen. „Ich helfe dir!" Tom war ihr sofort zur Seite gesprungen. Okay, dann nahm sie ihn eben mit in den Keller. Gab ja schlimmeres. Sofort wanderte ihr Blick wieder zu Sascha, der sie finster anblickte. Ja, es gab definitiv schlimmeres.
Die Worte des dämlichen Engländers klangen immer noch in Saschas Ohren nach. Er wollte Delphie also helfen. Wobei? Sicher nicht nur beim Flaschen tragen. Und was hatte seine Cousine gemacht? Anstatt abzulehnen, begeistert gegrinst. Da kamen ihm ja die Weihnachtsplätzchen glatt hoch.
„Na das nenne ich mal fröhliches Rudelwerfen." Phil schüttelte neben Sascha ungläubig den Kopf. „Die Weiber müssen sich ja echt synchronisiert haben, dass die alle zur gleichen Zeit werfen. Da gibt es echt sogar Studien zu, dass beste Freundinnen sich in ihrem Zyklus anpassen." Die Worte von Phil zogen bei Sascha in einem Ohr rein und im anderen wieder raus. Was interessierte ihn das Gewäsch über irgendwelche Frauenzyklen? Ihn interessierte eigentlich nur eine Sache, und zwar was sich gerade im Keller dieses Hauses abspielte. Hoffentlich nichts, was mit Delphies Zyklus zu tun haben könnte. Er spürte wie ihm alleine schon bei diesem Gedanken das Blut zu kochen begann. Am liebsten würde er da jetzt runter stürmen und ein bisschen Englisch Stew zubereiten. Wie lange brauchten die denn noch, um ein paar Flaschen Sekt zu holen? „Grinchie, so geht das echt nicht weiter." Phil musterte ihn und schüttelte seinen Kopf. „Da muss echt was passieren! Wenn man dich sieht, bekommt man ja echt selbst schlechte Laune und Weihnachts-Depressionen." Mit den Worten ließ er Sascha stehen und verschwand zu seinen Schwestern und Leokardia, die scheinbar gerade alle Babynews austauschten. Na, prima! Dann hatte er es also sogar geschafft seinen Kumpel zu vertreiben. Egal! Dann hatte er wenigstens seine Ruhe und musste sich nicht mit Smalltalk abquälen. Er starrte zur Kellertür. Na endlich öffnete sich die Tür. Wurde ja auch mal Zeit!
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Schuss und Treffer Tanz mit dem Ball Fortsetzung Teil 15 ✔️
Teen FictionDas ist die Fortsetzung von Delphine und Saschas Geschichte und macht ohne Teil 14 keinen Sinn😉