Kapitel 222

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Delphine sah ihren Cou......ähm ihren Sascha - ja ihren Sascha hörte sich in ihren Ohren richtig gut an- auf sich zukommen. Ihr Puls begann zu rasen und ihr Magen knotete sich leicht vor Aufregung zusammen. Sascha sah so....so süß aus mit seinen roten Wangen. Rote Wangen! Das bedeutet er war aufgeregt. Irgendwie durchströmte Delphine ein kleine Welle der Erleichterung. Das bedeutete, dass es ihm nicht anders ging als ihr.
„Ich...", platzte es aus beiden gleichzeitig heraus. Sascha schmunzelte und Delphine musste kichern. Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu. „Du zu erst? Oder ich?" Delphine zuckte mit den Schultern. Also eigentlich wollte sie ja unbedingt das los werden, was sie Sascha schon gestern hatte sagen wollen, aber andererseits war sie auch total neugierig, was er ihr zu sagen hatte. „Dann fange ich an." Seine Stimme klang irgendwie anders als sonst. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Delphine schaute zu dem Herz an der Wand. Das musste ein gutes Zeichen sein. Ja, definitiv! „Also.....ähm...ich...." Verflucht, wo waren die ganzen Worte hin, die er sich heute Nacht überlegt hatte? Es waren so viele gewesen.....und jetzt war kein einziges mehr da. „Also.....ähm.....ich......", versuchte er es noch einmal. Das konnte doch nicht wahr sein! Sein Kopf war total leer und er starrte Delphie wie paralysiert an. Sie musste ihn doch für einen kompletten Vollidioten und Versager halten. Saschas Hand wanderte zu seinem Nacken und er fuhr sich verzweifelt darüber. Es konnte doch wohl nicht so schwer sein, Delphie seine Liebe zu gestehen. Doch scheinbar konnte es das. Er gab ständig irgendwelche Interviews, die Millionen von Menschen sahen. Da konnte er einfach so reden. Und jetzt, hier wo es so viel wichtiger war, klebte seine Zunge am Gaumen fest, dass er kaum einen Ton heraus brachte. Okay, dieser Umstand war nur halb so schlimm, denn sein Kopf war sowieso leer, wie ein Totalvakuum.  Wie sollte er denn da Delphie die richtigen Worte sagen?
Delphine spürte, wie sie immer kribbeliger wurde. Manno, Sascha sollte endlich heraushauen, was er sagen wollte. Stattdessen fuhr er sich aber nur mit der Hand durch den Nacken und sah verzweifelt aus. Verzweifelt! Das war gar nicht gut. Er überlegte doch wohl gerade nicht, wie er ihr möglichst schonend beibringen konnte, dass das mit ihnen doch nichts wurde. Nein, ein Rückzieher kam ja überhaupt nicht in Frage. Ihr Blick fiel zu dem Graffiti und dann wieder zu Saschas Lippen, die sich immer noch nicht wieder bewegten. Okay, dann musste jetzt dringend etwas passieren. Sie würde sich hier mit Sicherheit nicht so einfach abservieren lassen, bevor sie überhaupt ihr Glück gefunden hatten. Aber was sollte sie Sascha sagen, dass ihn überzeugte? Gestern Abend waren da so viele Argument gewesen, aber die waren alle aus ihrem Kopf verschwunden. Wieder fiel ihr Blick auf seine Lippen. Okay, manchmal wurden Worte völlig überschätzt. Delphine machte einen entschlossenen Schritt auf Sascha zu....ihren Sascha.....dafür würde sie jetzt sorgen. Ohne weiter zu überlegen schlang sie ihre Arme um seinen Hals und legte ihre Lippen auf seine. Das war.... Ja das war genau das, was es sein sollte. Ein Kribbeln breitete sich von ihren Lippen in den Rest des Körpers aus.
Sascha spürte die sanften Lippen von Delphie auf seinen und plötzlich waren da wieder all die Worte in seinem Kopf und schwirrten hin und her. Am lautesten die Worte ich liebe dich. Trotzdem war er absolut nicht bereit, den Kuss zu unterbrechen. Nein, für diese Worte war noch genug Zeit.....viel später. Seine Zunge löste sich scheinbar vom Gaumen und begann ein Eigenleben zu entwickeln, das er aber vollumfänglich unterstützte, als seine Zungenspitze gegen Delphies Lippen stupste und sich in ein Spiel mit ihrer Zunge verwickelte.
Dieser Kuss war der Hammer. Delphines Bauch kribbelte als wäre ein ganzer Ameisenhaufen dort eingezogen. Sie drückte sich noch dichter an Sascha heran. Nein, sie würde ihn nie wieder loslassen. Das war.......das war der Himmel auf Erden.....besser als alles, was sie je erlebt und gefühlt hatte. Manno, warum zog sich denn Sascha jetzt zurück? Delphine wollte sofort wieder ihre Lippen auf seinen platzieren. Aber Sascha hielt sie etwas auf Anstand und schüttelte leicht den Kopf. Was sollte denn der Blödsinn? Der konnte sich das doch nicht wieder überlegt haben. Das würde sie ihm nicht durchgehen lassen. Etwas, das sich so gut anfühlte, konnte auf keinen Fall falsch sein. „Jetzt muss ich dir erst einmal etwas sagen." Nein, musste er nicht. Ein unzufriedenes Brummen verließ Delphines Mund und sie schüttelte leicht den Kopf. „Doch muss ich", nickte er grinsend und schaute sie mit diesen unwahrscheinlich braunen Augen an. Man, die glitzerten ja wie....ach keine Ahnung....sie glitzerten halt. „Ich liebe dich." Okay, ja, das durfte er ruhig sagen. „Ich dich auch." Da musste Delphine nicht lange überlegen. Genauso wenig wie für die Tatsache sofort wieder ihr Lippen auf seine zu drücken.  Viel zu schnell löste er sich wieder von ihr. „Mensch, das hätte ich ja fast vergessen, weil du mich so überrumpelt hast." Er lief zum Graffiti und bückte sich. Delphine bewunderte seine Rückansicht. Ihr Herz legte noch ein paar Schläge zu. Das gehörte jetzt alles ihr. Da gab es keine Nina oder andere Tussen mehr, die ihr das streitig machen konnten. Nein, da würde sie ihre Krallen einsetzen. Ja, Sascha war alles, was sie wollte. Er war der wirkliche Sinn ihres Lebens. Vielleicht sollte sie dem Kreuzbandriss und Madame Tourant danken, dass sie sie nach Dortmund gezwungen hatten.
Sascha lief wieder auf Delphie zu. „Die ist auch für dich." Er zog die langstielige weiße Rose hinter seinem Rücken vor und überreichte sie ihr. „Ich liebe dich" Schon wieder wollte dieser Satz aus seinem Mund. Egal, da hatte er nichts gegen. Er konnte es Delphie....seiner Delphie nicht oft genug sagen. Mit seiner anderen Hand fuhr er in seine Hosentasche und zog das Armband mit dem Delfin heraus, das er seit einer Woche bei sich trug. „Das wollte ich dir eigentlich zu deinem Auftritt als Glücksbringer geben." Er ließ es von seinem Zeigefinger baumeln. „Das ist...ein Delfin." Die Augen seiner Freundin glitzerten begeistert. „Ich weiß auch von dem Tee. Das ist echt blöd gelaufen..." „Das spielt doch jetzt alles keine Rolle mehr", unterbrach er sie sofort. Ja, das tat es wirklich nicht mehr. Jetzt war ja alles, wie es sein sollte. Obwohl....nein, alles war noch nicht geklärt. „Wie lange brauchst du eigentlich, um deinen Koffer für die nächsten zwei Wochen zu packen?"  „Koffer packen?" Delphie schaute ihn mit aufgerissenen Augen an. „Na ja, wir fliegen morgen nach Mallorca zu Alfonso. Du begleitest mich doch?" „Alfonso?" Sascha nickte. „Das geht schnell, aber...." Delphine schaute ihn verzweifelt an. „Heute ist doch Heiligabend und meine Familie.....und deine Familie.....wir können gar nicht zusammen...." „Heute feiern wir bei deiner Familie und morgen fliegen wir mit meiner in Urlaub. Dann sollte es für alle passen. Alfonso hat mit Sicherheit auch kein Problem damit, wenn deine Familie auch mit auf die Katharina kommt."  Das begeisterte Quitschen seiner Freundin erfüllte Sascha mit einer unglaublichen Wärme. Und dann waren da wieder ihre Lippen auf seinen.
Wow, war denn heute schon Silvester? Sascha hatte das Gefühl, ein großes Feuerwerk hatte in seinem Bauch gezündet. Ja, das war es, was er sich schon so lange gewünscht hatte. So musste es sich anfühlen....genau so!

-ENDE-

Hallo ihr Lieben,

Diesmal war es eine ziemlich lange Story. Aber auch da ist irgendwann das Ende erreicht und alles erzählt. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, die Entwicklung von Delphine mit allen Höhen und Tiefen mitzumachen. Ich weiß, dass viele sie anfänglich nicht wirklich mochten. Aber manchmal muss man feststellen, dass nichts von nichts kommt. Man sollte auch mal weiter hinter die Fassade schauen. Vielleicht erlebt man dann die eine oder andere Überraschung, die man nicht erwartet hätte. Umso schöner ist es, dass Delphine trotz aller Probleme doch noch ihr wahres Glück gefunden hat. Und Sascha....ja, ich glaube kein einziger missgönnt ihm das Glück.
In Zukunft werdet ihr mit Sicherheit auch das ein oder andere von den beiden mitbekommen und sehen, ob sich dieses Glück noch weiter entwickelt oder doch mit Vorurteilen zu kämpfen haben wird.
Ich danke den vielen stillen Lesern und jedem der ein Sternchen da gelassen hat, was immer eine kleine Belohnung für mich ist. Ich hatte viel Spaß an euren Kommentaren und daran, wie ihr immer mitgefiebert habt. Jeder dieser Kommentare motiviert mich ganz auf seine Weise. Deshalb möchte ich mich auch ganz besonders bei @monidor41, @maki_sushi_ii @HexleHanna, @Tim_2000 , @AnnaWerth , @Katha1900  , @A_heck17  , @larrypupsi  , @LaSamstag , @SandraFynn79  , @AntoniaRostock, @franzifisch  , @blingbling2408 , @MaryLianeSim , @YasiMortis , @Dorodostories , @nina2776 , @Uschka8596 ,  und @eltje_  bedanken. Ich hoffe, ich habe euch mit dieser Story etwas Spaß bereitet und ihr seid morgen wieder dabei, wenn es dann heißt "Schuss und Treffer - Eigentor". Ich bin gespannt, ob ihr schon ahnt, um wen es dieses Mal geht. Vielleicht habt ihr ja Lust eure Vermutung in den Kommentaren mit mir zu teilen. Mich würde es jedenfalls freuen, wenn ihr weiterhin dabei seid. Ach ja, und so viel sei schon mal verraten, es geht um jemanden, der schon lange auf seine eigene Story wartet😉
Ganz liebe Grüße
Eure Prinzessin Flanke

Schuss und Treffer Tanz mit dem Ball Fortsetzung   Teil 15  ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt