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Yoongi

*

Ich strich Jimin beruhigend über seinen Rücken. Sein Gesicht an meinem Hals, spürte ich die nassen Tränen. Ich würde lügen, wenn es mich nicht tangieren würde.

Ich war kein gefühlsbetonter Mensch, aber Jimin schaffte es, dass mein Herz sich verkrampfte. Er tat mir Leid. So etwas zu erleben - der Unfall und die Momente davor war nicht leicht zu verarbeiten.

Ich hatte den Brief mitgelesen und verstand nun die Beweggründe von Jinyoung Hyung. Aber war er nicht alt genug, um richtig und falsch gut deuten zu können? Gut, welcher Mensch war fehlerfrei? Keiner.

Scheinbar hatte die Angst in seinem Kopf ihn zu falschen Taten gebracht, statt logisch zu handeln.

Ich hang ziemlich lange meinen Gedanken nach bis ich gleichmäßige Atemzüge vernahm. Ich blickte runter und zog Jimin etwas zurück. Er schlief.

Ich musste lächeln.

“Wieso bist du nur so verdammt süß?”, beugte ich mich herunter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe ich ihn langsam und ordentlich hinlegte. Ich stand auf und deckte ihn zu.

Ich ging auf die Tür zu, drehte mich noch einmal um und in diesem Moment kam mir eine Idee. Eine Idee, ihn auf andere Gedanken zu bringen und das am besten schon am Samstag. Also in zwei Tagen.

Nur musste ich seine Eltern fragen und das würde ich tun. Ich verließ sein Zimmer und ging runter. Ich traf seine Eomma und jetzt auch Mr. Park in der Küche. 

"Yoongi, mein Junge! Du gehst schon?”, fragte mich Mr. Park.
"Ja, Jimin hat den Brief von Hyung gelesen, er hat geweint und jetzt ist er eingeschlafen. Davor hatte er eine Tablette genommen."

Seine Eltern seufzten, nickten jedoch.

“Mr. und Mrs. Park! Wäre es für sie in Ordnung, wenn ich Jimin am Samstag nach dem Frühstück entführe? Ich möchte ihn gern auf andere Gedanken bringen und was hilft da am besten? Das Meer. Ich würde mit dem Auto nach Busan fahren.”

"Das ist eine tolle Idee, Yoongi mein Lieber! Da wird Jimin sich sicher freuen. Er liebt Busan.”, lächelte mich Mrs. Park an.

"Ja, das ist vielleicht keine dumme Idee. Danke Yoongi! ABER…”, sprach er laut und fest aus.

"Ich werde aufpassen! Nicht zu schnell fahren, wenn notwendig, eine Pause einlegen und Jimin nicht überanstrengen.”, unterbrach ich ihn und lächelte.

Mr. Parks Sorgenfalten ließen nach.

"Gut! Du kannst ihn am Samstag abholen.”

“Danke.”, verbeugte ich mich.
"Ich werde dann mal gehen.”
"Machs gut, mein Junge.”, verabschiedete sich Mr. Park und Mrs. Park begleitete mich nach draußen.

“Fahr vorsichtig, Yoongi!”
“Keine Sorge. Mein Appa macht mich ein Kopf kürzer, wenn dem Auto etwas passiert.”, schmunzelte ich und ging.

Ich winkte, stieg ins Auto und fuhr los. Es dauerte auch nicht allzu lange, da kam ich zuhause an und zu meinem erstaunen waren meine Eltern zuhause. Sie saßen in der Küche am Tisch.

Ich setzte mich kurz zu ihnen.

“Yoongi mein Herz! Wie war es bei Jimin? Geht es ihm gut?”, fragte mich Eomma gleich.
"Ihm geht es soweit gut. Er hat jedoch mit den Umständen noch zu knabbern. Sein älterer Bruder hat ihm einen Brief geschrieben, diesen hat er vorhin gelesen und ist danach in Tränen ausgebrochen.”, seufzte ich.

Mein Appa ließ seine Zeitung sinken und blickte mich über seine Brille an.
"Und das scheint dir etwas nahe zu gehen?”
“Egal ist es mir nicht.", zuckte ich mit den Schultern.
“Hach, die Liebe.”, lächelte Eomma und ich rollte mit den Augen.
"Übertreib nicht, Eomma. Ach im Übrigen. Ich brauch am Samstag das Auto.”, stand ich wieder auf.

“Wieso?”, fragte Appa.
"Ich will Jimin auf andere Gedanken bringen. Ich fahre mit ihm nach Busan ans Meer. “

Appa brummte und Eomma kicherte, ehe sich beide einen vielsagenden Blick schenkten.
“Von mir aus, aber denk dran…”
“Ja! Keine Sorge, das Auto bleibt heil. Habe ich je eines deiner Autos “verletzt”?”, setzte ich das letzte Wort mit meinen fingern in Anführungszeichen.

Appa schüttelte mit dem Kopf und nahm seine Zeitung.
Ich seufzte aus und wollte gehen.
"Wann stellst du uns den jungen Mann vor?”, brummte Appa.
Ich stockte.
"Bitte?"
"Wann du uns ihn vorstellen wirst?”, grinste Eomma.

Ich blinzelte und meine Eltern lachten auf.
“Jetzt hat es ihm die Sprache verschlagen.”, stand Eomma auf.
"Ich möchte unbedingt den jungen Mann, namens Jimin kennenlernen, der es geschafft hat, dass mein Sohn sich um einen Menschen Gedanken macht. Sich sogar sorgt.”, sprach Eomma und blinzelte mich lieblich an.

"Ihr stellt mich dar, als würde ich mich nicht um euch Sorgen.”

Appa grunzte auf.
“Mein Sohn! Als ich letztens die Treppe herunter gestolpert bin, habe ich mir dabei die Hand verstaucht. Erinnerst du dich? Du standest ebenfalls unten und hast mich angeschaut, als wäre ich ein lästiges Insekt, das nicht gerade laufen kann.”, sah mich Appa pikiert an.

Ich zuckte mit den Schultern, musste jedoch grinsen.
“Du hast nicht geblutet und konntest noch laufen, also alles gut.”

Appa schnappte sich die Zeitung und wollte nach mir “schlagen”, doch ich rannte glucksend weg.

“Unverschämter Bengel!”, hörte ich Appa rufen, doch ich lachte jetzt lauter und ging schnellstens in mein Zimmer.

Das war wirklich verrückt.

Bei anderen machte ich mir nicht so viele Sorgen, aber bei Jimin schlug mein Verstand Alarm.

“Na mal sehen, wo das noch hinführt.”, nahm ich meinen Rucksack und setzte mich an die Hausaufgaben und an die Planung für Samstag und vielleicht noch zusätzlich den Sonntag.

*

Copper-Curly

Unexpected Love ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt