Bee gab Luca ihr Handy zurück, welche es wieder verstaute.
,,Was wollte meine Schwester von dir?"
,,Das wirst du erfahren, aber bist du denn auch fitt genug?"
Luca sah an sich herunter, fühlte in ihre Gliedmaßen hinein und nickte langsam. ,,Ja, mir geht es wieder ganz gut." Sie stand auf, legte die Decke zusammen und sah zu Bee. ,,Beweis genug?", fragte Luca.
Bee sah sie mit großen Augen an, grinste dann aber nur und griff nach Lucas linker Hand. ,,Tex, kümmerst du dich um die Gäste? Wir zwei werden eine Weile weg sein." Und schon waren Bee und Luca verschwunden.
Tex hatte noch genickt, bevor die zwei verschwunden waren und begab sich auch aus dem Zimmer. //Das sind beides Wesen, die vor Kraft nur so strotzen...Das ist einfach nicht vorstellbar....//, dachte er sich noch, ehe er wieder durch die Menge der Gäste wanderte.
Bee zog Luca an vielen Türen vorbei. Bog hier mal rechts, da mal links ab. Luca's Kopf drehte sich bereits; sie hatte mehr als nur die Orientierung verloren.
Endlich kam Bee zum Stehen. Vor ihnen war eine Tür zu sehen, die wie jede andere zuvor aussah. Doch sie schien etwas besonderes zu sein, denn Bee stemmte stolz ihre unteren Arme in die Seiten und drehte sich zu Luca um. ,,Luca Morningstar, lass mich dir den Raum zeigen, in dem ich damals deine Schwester trainiert habe!"
Voller Stolz in der Stimme stieß Bee die Tür auf. Langsam aktivierten sich die Lichter des Zimmers und es erstreckte sich ein gigantischer Raum, der bis an die Decke mit Fässer gefüllt war. Bee trat als erste hinein und klatschte mit ihren Händen zwei Mal und schon war der Raum komplett leer. Schockiert starrte Luca in den Raum, der bis eben noch vollgestopft und -gestellt war.
,,Sooo, junge Morningstar, in diesem Raum kannst du absolut alles rauslassen. Egal, was du beschwörst oder wie viel Kraft du auf den Boden anwendest, dieser Raum wird keinen Schaden erlangen."
,,Wieso hast du sowas?"
,,Ich hatte mal die Idee, dqss so ein Raum lustig und nützlich wäre, falls sich zwei Sünden oder Ars Goetias streiten und mal alles rauslassen müssen. Lucifer hat den Raum mit der Hilfe aller Sünden erschaffen, also sei unbesorgt."
,,Und was, wenn ich dich dabei verletzte? Also, wenn ich alles rauslasse?", fragte Luca besorgt.
,,Mal schauen, ob es überhaupt soweit kommt. Ich bin unsterblich, also mach dir dabei mal keine Gedanken, ja?" Mit einem süßen Grinsen pattete Bee den Kopf von Luca und nahm nun etwas Abstand von ihr.
Luca stand nun fast alleine in dem Raum. Die weißen Wände erdrückten sie fast, obwohl sie nicht in ihrer Nähe waren. Das Licht schien grell und steril auf den weißen Fliesenboden und allgemein dachte sich Luca, dass dem Raum ein wenig Farbe guttun würde.
//Und was genau mache ich jetzt?//, frage sie sich und versuchte sich daran zu erinnern, was sie bei den Höllenhunden getan hatte, um sie zu verletzen.
Bei dem einen hatte sie ihre Hände schützend vor sich gestreckt. Nachdenklich wanderte ihr Blick auf jene weißen Hände, die vorhin wahrscheinlich jemanden das Leben genommen hatten und streckte sie von sich weg.
Doch es passierte nichts, auch eine halbe Stunde nicht.
//Vielleicht fehlt mir die Angst vor einem Angriff oder so....//, grübelte Luca und ihr Blick wendte sich zurück zu Beelzebub. Diese hatte sich an die geschlossene Tür gelehnt und Luca bei ihren Versuchen nachdenklich zugesehen. ,,Alles okay?", fragte Bee, als sie sah, dass Luca's Blick zu ihr gewandert war.
,,Ich glaube, ich kann das so ganz ohne Gefahr und Angst nicht...", gab sie schüchtern zu. Bee kam auf sie zugeflogen und musste sich ein Lachen verkneifen. ,,Wieso hast du das denn nicht gleich gesagt? Wäre doch einfacher gewesen, als eine halbe Stunde die Arme von sich zu strecken." Kaum hatten Bees Füße den Boden erreicht, schwoll nicht nur ihre Energie sondern auch ihre Größe massivst an. Sie wurde so groß, dass Luca es nicht einmal abschätzen konnte. Die knalligen Farben wichen einem rot - braun Ton, ihre Augen schienen wie die einer Fliege zu werden und eine Stelle auf ihrer Stirn, die Luca für ein Muster gehalten hatte, öffnete sich und offenbarte ein drittes Auge. Die Stimme von Bee schien sich in mehrere aufgespalten zu haben, denn es klang so, als würde sie sich aus derer von tausenden Formen.
,,Hast du nun Angst, kleine Prinzessin?", Bee stand aufrecht und schielt nur auf Luca hinab, während ihr Gesicht verzerrt grinste.
Luca begann, wie Espenlaub zu zittern und ging langsam einige Schritte zurück. Das Aufkommen ihrer Hufe hallte in dem Raum wieder, in dem eine bedrohliche Aura waberte. Man könnte sich eine Musik wie die eines Bosskampfes vorstellen, so sehr dröhnte der Schwall an Energie und Macht durch den Raum. //Was....was ist das?//
Luca wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Klar, das vor ihr war noch Bee, aber irgendwie schien diese samtige, extrovrtierte Aura verschwunden zu sein, sodass Luca nicht mehr in den Sinn kam, dass das die selbe Person war. Voller Angst wandte Luca sich um und wollte die Flucht ergreifen, die Tür erreichen und dieses Wesen hinter sich lassen. Ihr Herz raste, und dabei hatte Bee noch nichts gemacht, außer ihr Erscheinungsbild zu ändern.
Bee erkannte, was Luca vorhatte und machte mit einer ihrer Hände eine Bewegung nach oben. Schon schwebte Luca in der Luft. Ihre Hufe bewegten sich ohne Halt auf dem Boden und ließen sie nicht vorwärts kommen. Mit hoher Geschwindigkeit raste Luca fremdgesteuert durch die Luft, bis Bee ihre Finger um sie herum schloss. Ihr Griff wirkte so, als würden Tonnen an Gewicht auf Luca einwirken. Diese brachte keinen Ton heraus. ,,Was ist? Jetzt schon Angst?", hallten Bees verdutzten und amüsierten Stimmen.
Luca rang panisch nach Luft, ihre Sicht verschwamm dabei und Tränen rannen ihre Wangen hinab. Ihre Kehle wurde zugedrückt. Sie hörte ein Zischen und eine männliche Stimme. ,,Siehst mal einer an, bekomme ich wohl doch meine Chance, frisches Fleisch zu vernaschen."
Es war die Stimme dieser ekelhaft Schlange. Es fühlte sich so an, als sei dieses Erlebnis schon einige Monate hergewesen, doch es war so präsent, als würde Luca diese Erinnerung erneut durchleben.
Ihr wurde schlecht. Sie strampelte wie wild mit den Beinen und versuchte, mit ihren Händen ihre Kehle zu ergreifen.
Es ertönte ein Knacken. Luca war frei.
Sie hatte den Finger, den Bee ihr um den Hals gelegt hatte, kurzerhand gebrochen. Sauerstoff strömte in die Lungen von Luca ein. Ihre Augen färbten sich blutrot und nahmen Bee ins Visier. ,,Endlich
.... frei...", entkam es hallend aus Lucas Kehle und sie entfaltete die Weiß - Roten Flügel an ihrem Rücken. Sie waren sehr viel größer als vorher. Ein Schlag der Schwingen genügte und Luca hatte sich komplett aus Bees Fingern befreit. Diese schlug aggressiv nach dem fliegenden Etwas, während sie ihre verletzte Hand regenerieren ließ. Doch Luca hielt zwei ihrer Hände mit ihren eigenen auf. Sie stand förmlich in der Luft und ließ sich nicht bewegen.
Mit den unteren Armen machte Bee eine hebende Bewegung und aus dem Boden brachen Rissen auf, die sich mit einer Honigsubstanz füllten. Sie manövriert diese Richtung Luca und schlossen sie damit ein. Luca war zwar nun umgeben von Honig, ließ sich aber weiterhin nicht bewegen. Ihre Flügel schlugen ununterbrochen in einem gleichmäßigen Rhytmus, obwohl die Masse diese verkleben mussten.
Bee musste Grinsen. //Die Schwestern gleichen sich mehr, als ich dachte.//, schoss es ihr durch den Kopf, als sie merkte, dass diese Angriffe wirkungslos waren.
Bee drückte sich vom Boden ab, erhob sich ebenfalls in die Lüfte und entfernte sich von Luca. Sie riss, nachdem sie etwas Entfernung gewonnen hatte, ihr drittes Auge weit auf und starrte damit Luca förmlich in ihre künstliche Seele. Dies lähmt die Puppe und sie fiel steif wie sie nun war gen Boden. Doch Bee fing die Bewegungsunfähige mithilfe von Telekinese auf und wirbelte sie durch den Raum. Sie spielte mit Luca und demonstrierte, wie gut geübt sie mit ihrer Macht war.
Luca knallte gegen mehrere Wände, wurde von Bee als Fußball verwendet und durfte dem Boden näher sein, als sie wollte. Das machte die Prinzessin rasend. Sie konnte sich immer noch nicht bewegen, aber ihr Verstand war noch vollkommen vorhanden und klar. Sie nahm Beelzebub ins Visier, die sie gerade gen Decke befördern wollte. Zwischen den Hörnern von Luca zischte etwas. Es knackte und eine kleine Flamme entstand. Sie wurde immer größer, bis sie dem Ausmaß von Bees Kopf in wenigen Sekunden glich. Luca steuerte den massiven Federball direkt auf Bees drittes Auge zu. Zu spät realisierte diese das Ausmaß des Feuers und kniff die Augen zusammen, während der Ball an ihrer Stirn explodierte. Luca wurde fallen gelassen und da das dritte Auge von Bee geschlossen war, fing sie sich schnell mit ihren Schwingen auf. Bees Augen tränten noch, als Luca mit zwei weiteren Schlägen ihrer Flügel auf den Kopf von Bee zuraste und ihr eine verpasste. Bee flog Meter weit zurück und kam auf dem Boden auf.
Völlerei hielt sich den Kopf, der komplett schwarz vom ganzen Ruß war und knurrte. Unterhalb ihrer Arme kam ein weiteres Armpaar zum Vorschein. Bee legte ihre Sechs Hände zu einem Kreis um ihren Lavalampen - Bauch und schoss aus diesem einen Strahl heißen Magmas auf Luca, die sich im Sturzflug auf Bee befand. Er traf Luca und ummantelt diese einige Sekunden.
Der Strahl erlosch langsam wieder, die zwei neuen Arme verschwanden und Luca war fort. Bee schaute sich panisch in dem ehemals weißen Raum um. Ihre Flügel flatterte angespannt. ,,Luca?!Luuccaaaaaaa!!", schienen die tausenden Stimmen von Bee, welche bereits erneut an ihrem Fingernägeln knabberte, zu rufen.
,,Du hattest wohl gehofft, du seist mich los", ertönte die bekannte Stimme von Luca hinter Bee. Diese drehte sich erleichtert um, erschrak dann aber erneut.
Das Haar von Luca war in ein dunkles schwarz - lila getaucht, ähnlich ihre nun vier Flügel. Aus ihrem Rücken nahm ein schwarzer Schlangenschweif seinen Ursprung, der wild hin und her peitschte. Die Hörner schmiegten sich an ihren Schläfen entlang und schiene mit ihren zwei spitzen eine Krone zu bilden, zwischen denen eine violette Flamme tobte. Die sonst so weiße Haut hatte sich in ein grau verwandelt und ihre eigentlich roten Wangen waren tiefblau. Nur ihre tiefroten Augen bildeten einen Kontrast zu ihrer Farbe. Das freundliche und unschuldige Lächeln war verschwunden.
Hinter ihr sah man einen blauen Kreis, der sich langsam schloss - ein Portal!
Nun zitterte Bee vor Angst. Lucifer hatte wahrlich ein Monster erschaffen. Eines, welches nichtmal sie selbst in Schach halten konnte. Bee hatte noch nie solch eine Angst gehabt, und das, obwohl sie unsterblich war.
,,Irgendwelche letzten Worte, Prinzessin Beelzebub, Todsünde der Völlerei?"
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Die Puppe - Hazbin Hotel Fanfiction (no Erotik)
ParanormalLucifer ist der König der Hölle und regiert über den Pride - Ring, aber er fühlt sich allein. Seine Tochter ist auf das Hotel fokussiert und seine Frau ist unauffindbar. Somit kommt ihm der Gedanke, jemanden zu erschaffen, um seiner Einsamkeit entge...