Kapitel 3

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„Kommst du noch mit zu mir?", fragte ich Timothy, während wir Hand in Hand Richtung Hauptausgang gingen. Er schenkte mir sein charmantes Lächeln.

„Voll gerne! Muss nur schnell daheim anrufen und fragen, ob das in Ordnung geht", meinte er und zog sein Smartphone aus der Jackentasche. Nach einem kurzen Wortwechsel mit seinem Dad nickte er mir glücklich zu. „Ich soll spätestens um 20 Uhr zu Hause sein, solange wir bei dir unsere Hausaufgaben machen."

Ich lächelte. Der Tag war emotional unglaublich anstrengend gewesen und ich war froh, dass ich die nächsten Stunden nicht alleine sein musste.

Auf dem Weg zu mir nach Hause, verweilte mein Longboard auf meinem Rücken festgeschnallt am Rucksack, während Timothy sein Fahrrad neben sich herschob. Wir gingen schweigend nebeneinander. Aber es war keine unangenehme Stille. Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach und ich genoss einfach seine Anwesenheit neben mir.


„So da sind wir", meinte ich, während ich den Schlüssel umdrehte und mit einem Klicken die Haustür öffnete, „meine Mum kommt erst später nach Hause. Willst du was Essen?"

Er schüttelte den Kopf und meinte: „Nee, gerade nicht. Ich esse dann später bei mir zu Hause, aber du kannst was essen, wenn du Hunger hast."

„Eigentlich brauche ich gerade auch noch nichts, dann lass uns hochgehen."

In meinem Zimmer angekommen setzte er sich auf mein Bett und ich mich neben ihn.

„Wie geht's dir nach dem Tag?", fragte er mich und streichelte dabei zärtlich über meinen Handrücken.

„Ehrlich? Geht so ...", meinte ich und schaute auf meine Hand in seiner.

„Willst du darüber reden?", fragte er.

„Kannst du mich vielleicht stattdessen umarmen?", murmelte ich.

Er legte seine Arme um mich und drückte mich an sich. Sanft streichelte er mir über den Rücken. Seinem Körper so nah, konnte ich seinen Herzschlag spüren und langsam begann mein Inneres sich zu beruhigen und zu ordnen.

Der Tag war nicht so schlimm gewesen, wie erwartet, aber der verpasste Schulstoff und auch die Sache mit Micha machten mir trotzdem Sorgen. Doch mit Timothy bei mir hatte ich das Gefühl, dass wir diese Probleme irgendwie in den Griff bekommen würden.

Ich löste mich aus der Umarmung, legte mich ins Bett und zog ihn dann neben mich. Wir lagen uns gegenüber. Verliebt musterte ich sein schönes Gesicht. Die bernsteinfarbenen Augen über den hohen Wangenknochen. Die schön geformte Nase und darunter die vollen Lippen. An letzterem blieb mein Blick hängen.

Timothy streichelte mir immer wieder behutsam über die Haare. Die Luft zwischen uns schien sich langsam elektrisch aufzuladen. Ich mochte dieses Kribbeln, dieses Gefühl der Vorfreude. Und ich mochte es auch, das was gleich kommen würde, ein bisschen hinauszuzögern. Doch dann hielt ich es nicht länger aus. 

Ich überbrückte den kleinen Abstand zwischen uns und legte meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss und erhöhte die Intensität noch, indem er mich mit seiner Hand an meinem Hinterkopf sanft gegen sich drückte. Ich legte meine Hände an seine Hüfte und zog seinen Körper näher an meinen. 

Unser Kuss wurde hitziger. Seine Finger krallten sich in meine Haare. Alles in mir prickelte. Ich liebte das so sehr. In diesen Momenten konnte ich die Welt und alle Sorgen um mich vergessen. Meine Gedanken standen still. Es gab nur noch mich und ihn. Doch bevor das Kribbeln in meinem Inneren zu stark werden konnte, drückte er mich sanft von sich. Sein Atem ging schnell. Er blickte mich etwas wehmütig an.

Tristan und Timothy 2 [BxB] - Wenn Eis und Bernstein eins werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt