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Am nächsten Tag stand ich das erste mal in meinem Leben ausgeschlafen auf und fühlte mich überraschenderweise gut, aber die gute Laune verflog auch sofort wieder, als ich zurück zur Realität geschleudert wurde. Ich zog mich sofort um und ging aus dem Zimmer, um zu putzen. Ich musste heute etwas schneller arbeiten, da ich meine alte Sachen rüber transportieren und mit dem Vermieter nochmal reden muss.
Ich ging runter und ging erstmal in die Küche und sah den Chef. Er trank sein Kaffee und aß sein Brot. Als er mich bemerkte er, stand er auf und verließ die Küche. Danach kam er sofort wieder zurück in die Küche.
"Da du ab jetzt hier wohnst, kannst du auch jeden morgen hier frühstücken, aber erst wenn ich weg bin." 
Ich nickte und bedankte mich bei ihm und er verschwand dann auch wieder. Ich setzte mich an den Tisch und blieb einige Minuten still schweigend sitzen, bis jemand durch die Tür kam und meine Aufmerksamkeit auf sie gezogen wurde. Es war eine ältere Dame, die ziemlich süß aussah und mich anlächelte.
"Du musst wohl die neue Putzkraft sein, die Herr Aydin erwähnt hat." Ich nickte nur und lächelte sie an. "Ich heiße Alara und bin froh, dass mir diese Chance gegeben wurde." Ich streckte ihr meine Hand entgegen und sie zog mich direkt in eine herzhafte Umarmung. "Ich heiße Sevim, aber du kannst mich auch Sevim Abla nennen meine hübsche."
Mein Herz erwärmte sich durch ihre Umarmung. Ich wurde schon lange nicht mehr so herzhaft umarmt. Mir stiegen die Tränen auf, aber ich fasste mich sofort wieder und löste mich aus der Umarmung.
"Es freut mich sehr noch jemanden hier zu haben mit der ich mich gut verstehen werde." "Da bin ich auch leider die einzige meine Liebe. Die anderen Mitarbeiter sind leider ziemlich gemein, aber die wirst du nicht oft sehen und falls du sie mal sehen solltest, dann ignoriere sie einfach." "Dankeschön werde ich."
Sevim Abla setzte sich neben mich und klopfte auf den Stuhl neben sich. Ich setzte mich ebenfalls hin und wir begannen zu essen. "Herr Aydin ist eigentlich ein netter Mann, aber er ist sehr streng wenn es darum geht mit seinen Mitarbeitern in einem Raum zu sein. Da wird er manchmal so arrogant und gemein."
"Ich kenne ihn nicht so gut. Ich habe mit ihm vielleicht nur fünf mal gesprochen und das war in den letzten drei Tagen." 
"Wieso bist du denn von der Firma hierher gewechselt?" "Das ist eine lange Geschichte, aber um es kurz zu halten, ich wurde von den männlichen Mitarbeitern belästigt." 
Sevim Abla legte ihre Hand auf meine Schulter und schaute mich mitleidig an. "Du armes Kind. Was du dort wohl alles erlebt hast." "Ich möchte gar nicht mehr daran denken, ich bin einfach  nur froh, dass Herr Aydin mir geholfen hat. Ich möchte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn er es nicht mitbekommen hätte." 
Danach schwiegen wir beide und fingen an zu essen. Nachdem essen fing ich dann als erstes an die Küche zu putzen und ging rüber zu den anderen Zimmern. 
Zum Schluss war das Zimmer von Herr Aydin dran. Ich ging in sein Zimmer und zu meinem erstaunen war es ziemlich unordentlich. Ich dachte er ist sehr ordentlich. Das passiert, wenn man vorurteilt. Eigentlich müsste ich am besten wissen, dass der Schein trügt. Da ich neugierig war, ging ich erstmal seine Sachen durch und fand einige Bilder mit Herr Aydin und einer Frau. Ist das seine Freundin? Er hat nie den Eindruck gemacht, dass er eine Freundin hat.
Ich legte das Bild wieder auf den Tisch und fing direkt an das Zimmer gründlich zu putzen und nach ganzen zwei Stunden war ich endlich fertig.
Nachdem ich fertig war, brachte ich die Utensilien alle wieder zurück. Eigentlich wollte ich duschen, jedoch hatte ich meine Kleidung nicht bei mir, deswegen beschloss ich direkt in meine alte Wohnung zu fahren.
Ich packte meine Kopfhörer ein und die Schlüssel, die mir Herr Aydin hingelegt hatte. Danach lief ich zur Busstation und fuhr diese ganze drei Stunden wieder zu meiner alten Wohnung.
Als ich dort ankam, sah ich direkt meinen alten Vermieter. Sein Gesicht machte mir direkt schlechte Laune und ich wollte das alles nur schnell hinter mich bringen.
"Guten Tag Frau Celik." "Guten Tag Her Müller." "Ihre Nachricht hat mich sehr überrascht. Schade, dass wir eine Schönheit wie sie verlieren." Seine Anmache ekelte mich einfach nur an und ich ging gar nicht auf diese Aussage von ihm ein. 
"Ich möchte jetzt ehrlich gesagt nur noch meine Sachen mitnehmen und weggehen. Was muss ich alles unterschreiben?" Der alte Mann vor mir gab mir irgendwelche Blätter in meine Hand und streifte sie dabei. Vor ekel bekam ich eine Gänsehaut und nahm sofort Abstand von dem ekligen Mann vor mir.
In aller Ruhe las ich mir die Papiere durch, auch wenn mich die Blicke von ihm störten. Ich muss die Papiere gut durchlesen, damit ich nichts unterschreibe, was mir zum Verhängnis werden könnte.
Nachdem ich mir alles durchgelesen hatte, unterschrieb ich die Papiere und übergab sie ihm. "Ich hoffe wir müssen uns nie wieder sehen." "Und ich hoffe das Gegenteil meine schöne."
"Ich hole meine Sachen ab und schmeiße ihnen die Schlüssel in ihr Postfach rein." 
Ohne ihm weiter zu zuhören ging ich hoch in meine Wohnung und packte meine Kleidung in den kleinen Koffer den ich hatte ein. Ich hatte nicht viel in dieser 1-Zimmer Wohnung, deswegen brauchte ich auch nichts mehr als diesen Koffer. 
Als ich dann fertig mit allem war, blickte ich noch einmal durch die ganze Wohnung und merkte, dass mich dieser Abschied überhaupt nicht traurig machte. Ich bin froh, dass ich auch endlich von hier befreit bin. 
Ich ging aus der Tür und ging die Treppen runter. An der Wohnung von Herr Müller schmiss ich seine Schlüssel in sein Postfach.
Danach machte ich mich glücklich wieder auf den Weg zu Herr Aydins Haus.
Mein Bus kam sofort und ich stieg mit guter Laune ein. Der 3 stündige Weg machte mir dieses mal nichts aus, da ich endlich befreit war von dieser Umgebung und von all den Menschen.
Als ich dann ankam, ging ich voller Freude auf das große Haus zu und schloss die Tür auf. Ich legte mein Koffer ab und zog meine Jacke aus. Danach ging ich in die Richtung des Wohnzimmers und so schnell wie ich in die Richtung ging, ging ich auch sofort wieder zurück.
Ich holte meine Koffer und lief leise in mein Zimmer. Ich hoffe die beiden haben mich nicht bemerkt. 
Obwohl die beiden haben sich wortwörtlich aufgegessen, ich denke nicht, dass sie mich bemerkt haben.
Jetzt weiß ich wenigstens dass Herr Aydin eine Freundin hat.

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