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Als ich am nächsten morgen frühstücken gehen wollte, sah ich die Frau von gestern dort am Kaffee trinken und wollte sofort wieder zurück gehen. Sie hatte mich jedoch schon gesehen und rief mich sofort zu sich.
Mit gesenktem Kopf lief ich auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Ich dachte sie würde mich anschreien oder irgendwas tun, was mich verletzen würde, jedoch begrüßte sie mich nett und bat mich hinzusetzen. Ich setzte mich hin und
"Na wer bist du denn?" "Ich bin die neue Putzkraft von Herr Aydin." "Gut freut mich und ich bin die Freundin von ihm. Ich bitte dich, dass das unter uns bleibt. Wir beide möchten unsere Beziehung nicht öffentlich machen, deswegen treffen wir uns auch heimlich und ich wäre dir dankbar, wenn du das auch niemandem weiter erzählen würdest." "Keine Sorge was in diesem Haus passiert, bleibt auch in diesem Haus." 
Sie stand lächelnd auf und bedankte sich bei mir. "Ich mag dich. Du scheinst netter, als die anderen im Haus zu sein. Ich denke, dass wir beide uns gut verstehen werden." Ich lächelte sie an. "Danke, dass freut mich sehr. Ich hoffe es doch."
Sie ging weg und ich fing an zu essen. Zu Herr Aydin hätte auch nur so eine liebe Frau gepasst. Sie passen echt gut zusammen, aber wieso wollen sie die Beziehung geheim halten? Will Herr Aydin es geheim halten oder seine Freundin? Das kann mir ja auch egal sein eigentlich. Sein Privatleben geht mich nichts an.
Nachdem ich mit dem essen fertig war, fing ich an aufzuräumen. Ich konnte mich jedoch irgendwie nicht konzentrieren. Meine Gedanken schweiften die ganze Zeit ab. 
In einigen Tagen ist das Datum, was vor einigen Jahren mein Leben zerstört hat. Ich wünschte ich könnte einfach nur die Zeit zurück drehen. Ich wünschte es hätte mich getroffen.
Ich versuchte die Gedanken abzuschütteln und konzentrierte mich auf das Arbeiten. 
Als ich dann wieder fertig war, brachte ich die Utensilien zurück und ging mich erst mal duschen. 
Nachdem ich fertig war, ging ich in die Küche und sah Sevim Abla.
"Hey meine hübsche. Habe dich ja gar nicht bemerkt. Bist du schon fertig mit dem putzen?" 
Ich nickte erschöpft und setzte mich hin. Ich war nicht erschöpft vom arbeiten, ich war erschöpft an den Gedanken daran, dass ich in einigen Tagen wieder die schlimmsten Nachrichten bekommen werde.
"Hier meine Süße ich habe gekocht. Iss etwas du siehst sehr kaputt aus."
Sie gab mir ein Teller Nudeln, ich bedankte mich und fing an zu essen. 
"Alara meine hübsche könntest du mir vielleicht ein Gefallen tun?" "Ja gerne was brauchst du denn Sevim Abla?" 
"Ich muss etwas länger hier bleiben und kann mein Sohn heute nicht von der Schule abholen. Könntest du vielleicht ihn von der Schule abholen gehen?" 
Ich wurde direkt nervös und wollte ihre Bitte abschlagen, aber sie sah sehr verzweifelt aus und ich sagte mit einem komischen Gefühl zu. Sie lächelte direkt über beide Ohren und bedankte sich mehrmals bei mir. 
Ich lächelte sie gezwungen an und aß meine Nudeln mit schwerem Magen zu Ende.
Als ich fertig war, legte ich mein Geschirr in die Spülmaschine und sie gab mir die Adresse. Sevim Abla gab mir die Adresse der Schule. Zum Glück war sie nicht weit von hier entfernt. Ich muss nur gut aufpassen, dann passiert schon nichts.
"Ich habe Semih schon geschrieben, dass du ihn abholen wirst und er sich keine Sorgen machen soll." "Alles gut. Ich bin sofort wieder da."
Sie zeigte mir ein Bild von ihrem Sohn und ich verabschiedete mich von ihr. Schnell ging ich mich anziehen und machte mich zu Fuß auf den Weg zur Grundschule. In einigen Minuten war ich auch schon da und wartete auf ihren Sohn.
Als der Gong ertönte, wartete ich einige Minuten und sah auch ihren Sohn kommen. Ich lief lächelnd auf ihn zu und als er mich sah, wusste er direkt bescheid. Er sah ziemlich niedlich aus und ich wollte ihn nur durchknuddeln. Als er vor mir stand bückte ich mich zu ihm.
"Hallo großer Mann bist du der Sohn von Sevim Abla?" Er nickte breit lächelnd. "Komm gib mir deine Hand wir gehen nach Hause."
Erst zögerte er, aber als ich ihm versicherte, dass er mir vertrauen kann, gingen wir Händchen haltend los.
"Wie heißt du denn?", fragte mich der kleine Mann neben mir. "Ich heiße Alara Semihcim." "Du hast aber einen schönen Namen." "Dankeschön mein großer. Dein Name ist auch sehr schön." Er lächelte noch mehr und es freute mich.
Vor dem Haus angekommen, ließ ich ihn klingeln und Sevim Abla öffnete sofort die Tür. 
"Ay ay ay wen sehe ich denn hier?" Sie umarmte ihren Sohn und wir gingen danach gemeinsam in das Haus rein. 
Wir gingen zu dritt in die Küche und Sevim Abla gab ihren Sohn etwas zum essen. Still sitzend beobachtete ich beide und es machte mich sehr emotional, jedoch hielt ich meine Tränen zurück.
Als Semih fertig war mit dem essen, fragte mich Sevim Abla, ob ich mit ihm etwas spielen könnte und ich nickte nur. Hier Zu Hause kann ja nichts passieren.
Ich nah, Semih zur Hand und wir gingen in dem Garten spielen. Mal spielten wir fangen und mal spielten wir fangen. Er ließ mich für einige Stunden meine Sorgen vergessen. Als wir dann erschöpft waren, sagte ich ihm dass wir jetzt reingehen müssen und seine Hausaufgaben gemeinsam machen könnten. Er freute sich, dass ich ihm bei seinen Hausaufgaben helfen wollte und lief voller Energie rein.
"Hey lauf nicht so schnell. Nicht, dass du dich noch verletzt." Er hörte mich aber nicht mehr und wartete drinnen auf mich.
Drinnen sagte ich ihm, dass wir erst mal unsere Hände waschen müssen und er kam widerwillig mir zur Toilette.
Als wir unsere Hände wuschen, spaßten wir beide rum und spritzten uns gegenseitig mit Wasser ab.
"So großer Mann geh du jetzt mal deine Aufgaben vorbereiten ich mache schnell sauber und komme zu dir."
Er nickte eifrig und ging in die Küche. Ich holte etwas zum wischen und ging danach auch wieder zu ihm.
Er saß am Tisch und wartete geduldig auf mich und als er mich wieder sah, rief er mich sofort zu sich. Lachend setzte ich mich zu ihm und wir fingen an die Aufgaben zu erledigen. Wir fingen mit Mathe an und beendeten es mit Deutsch.
"So mein großer jetzt sind wir fertig und leider musst du nach Hause." "Ich will aber bei dir bleiben." "Das ist leider nicht mein Haus, aber ich kann dich ja mal wieder von der Schule abholen wie wäre das?" "Nagut. Versprochen?" Er hielt mir seinen kleinen Finger hin und es erinnerte mich direkt an ihn. Wir haben das auch immer gemacht. Ich drängte sofort die Gedanken wieder weg und gab ihm meinen kleinen Finger. "Versprochen." Danach packten wir gemeinsam seine Hefte wieder ein und er ging danach aus der Küche. Als ich ich aus der Küche gehen sah, fiel mein Blick auch direkt auf Herr Aydin. Er lehnte an der Tür mit verschränkten Armen. 
Sofort stand ich auf und senkte mein Kopf. Er sagte nichts und ging einfach wieder weg. Ich verließ auch sofort wieder die Küche und lief in mein Zimmer. Irgendwann klopfte es jedoch an meiner Tür und ich ging sie wieder öffnen. Es war Herr Aydin. 
"Ja bitte Herr Aydin. Ist es irgendwo dreckig?" "Komm mir nach." 
Ich ging nervös ihm hinter her. Habe ich nicht richtig geputzt? Werde ich gekündigt? 
Er lief jedoch nach draußen in den Garten und bat mit hinzusetzen. Ich tat das, was er mich bat und spielte nervös mit meinen Händen rum.
"Ich habe mitbekommen, dass Sie von meiner Freundin wissen."  "Ja tut mir leid. Ich habe sie ungewollt zusammen gesehen, aber ich habe auch mit ihrer Freundin gesprochen. Ich werde es geheim halten." "Ich möchte, dass Sie es an die Presse weiterleiten." "Wie. Wie bitte?" 



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