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Als ich vor der Tür stand, blickte ich noch mal auf mein Handy und sah, dass wir 5 Uhr morgens hatten. Meine Augen waren kurz davor aufzugeben, jedoch  kämpfte ich dagegen an und klingelte sofort bei ihm an der Tür.
Einige Zeit später wurde mir die Tür aufgemacht und er stand mit lockerer Kleidung vor mir. 
Er drehte sich sofort wieder um und ging vor, ich ihm nach. Wie kann ein Mensch selbst mit einer Jogginghose und einem Pullover so eine strenge Ausstrahlung haben?
Im Wohnzimmer stoppten wir beide und er setzte sich an die Ecke des Sofas. Er zeigte mit seiner Hand auf das andere Ende hin und verdeutlichte mir, dass ich mich ebenfalls hinsetzen soll. 
Nachdem ich mich dann hingesetzt hatte, fing er auch direkt an zu sprechen.
"Du musst hier das gleiche tun, wie in der Firma."
Ich hörte auf ihm zuzuhören und nickte immer wieder ein. Dieser Weg hat mich echt fertig gemacht. 3 Stunden Bus fahren ist echt nicht wenig. Wieso wohnt er auch am anderen Ende der Stadt?
"Hören Sie mir eigentlich überhaupt zu?" 
Ich öffnete sofort meine Augen wieder und schaute ihn beschämt ins Gesicht.
"Es tut mir leid ich habe heute nur nicht viel schlafen können." "Dann müssen Sie sich das gut einplanen." Diese Aussage reizte mich irgendwie und ich tat etwas, was ich niemals tun würde. Ich stand von meinem Platz auf. Mir wurde kurz schwindelig, aber ich kam sofort auch wieder zu mir.
"Tut mir leid nicht jeder wohnt wie sie mitten in der Stadt. Tut mir leid, dass ich drei Stunden mit dem Bus hierher fahre, um etwas Geld zu verdienen. Ich denke mal, ich verzichte auf ihr Angebot. Sie können sich jemand anderes suchen, trotzdem vielen Dank nochmal für ihr Angebot. Ich denke aber nicht, dass ich jeden Tag 3 Stunden lang hierher fahren kann, um hier zu putzen. Ich bin auch ein Mensch." 
Nach meiner kleinen Rede wollte ich mich auf den Weg zur Tür machen, jedoch fühlte ich wieder das Schwindelgefühl von vorhin und plötzlich fiel ich auf den Boden.
Als ich meine Augen wieder öffnete war es immer noch dunkel. Ich war wohl eine kurze Zeit weg.
Mein Blick glitt durch den Raum und dieser war mir sehr unbekannt. Sofort stand ich auf und suchte nach meinem Handy. Ich konnte es aber nicht finden und lief aus dem Raum. Dabei knallte ich gegen jemanden und fiel auf den Boden. Es war mein Chef, naja Ex Chef.
Er hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie zögernd an und stand auf. "Es tut mir leid. Ich wollte ihnen nicht diese Umstände machen." "Alles gut, kein Problem für mich. Während Sie am schlafen waren, habe ich nochmal über mein Angebot nachgedacht." "Ich kann verstehen, dass sie ihr Angebot zurück nehmen-" "Lassen Sie mich bitte ausreden. Ich wollte mich bei ihnen entschuldigen, dass ich sie blöd angemacht habe ohne den Grund zu wissen, weshalb Sie neben der Spur waren. Da ich jetzt den Grund kenne, habe ich ein besseres Angebot und ich hoffe sie werden diese annehmen." 
Ich hörte ihm gespannt zu und fragte mich wohl was sein neues Angebot ist.
"Ich möchte immer noch, dass sie für mich hier arbeiten und da ihr Weg sehr weit ist, biete ich ihnen an hier bei mir zu wohnen. Ich habe extra Räume für meine Bediensteten, jedoch wurden sie bis jetzt noch nie benutzt." 
Meine Augen blitzten auf. Das war ein Angebot, was ich nicht ablehnen konnte. Ich würde von der Miete sparen und hätte mehr Geld um mit dem ganzen endlich fertig zu werden. 
Ohne weiter nach zu denken, nahm ich sofort sein Angebot an und fragte ihn wo mein Handy ist. Er nahm sofort mein Handy hervor und ich schaltete es an. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und war verwirrt. 
"Habe ich ein Tag lang geschlafen oder wieso haben wir schon Mittwoch?" "Ja du hast mehr als 24 Stunden geschlafen. Ich habe zur Sicherheit einen Arzt gerufen und er hat mir berichtet, dass du zu wenig geschlafen hast und ich habe dich einfach schlafen lassen."
Ich nickte nur und er verschwand auch direkt wieder aus dem Zimmer, was wohl mir jetzt gehört.
Nachdem er weg war ging ich meine Nachrichten durch und sah, dass er mir die Regeln geschickt hatte, die ich zu befolgen habe und ich las sie mir genau durch. Es waren relativ die selben Regeln, wie in der Firma, nur dass ich nicht den ganzen Tag arbeiten musst und um 14 Uhr schon Feierabend habe.
Mein Vertrag würde ab morgen beginnen, heute solle ich mich noch etwas ausruhen. Ehrlich gesagt brauche ich heute auch noch etwas Ruhe.
Ich legte mich auf das Bett und dachte über alles nach. Hat das alles ein endlich ein Ende? Bin ich endlich von dem Fluch befreit?
Bevor ich mich freuen konnte, bekam ich auch direkt eine Nachricht, die meine Laune wieder sinken ließ. 
Mit schwerem Herzen legte ich mein Handy wieder zur Seite und zog meine Beine an mich ran. 
Ich habe es nicht verdient glücklich zu sein. Ich werde niemals in Frieden leben und das habe ich auch wahrscheinlich verdient. Ich habe alles schreckliche auf der Welt verdient. Alles was geschieht, geschieht mir recht.  
So sehr ich es mir wünsche normal zu leben, wird mich diese Sache immer wieder einholen. Ich werde jeden Tag damit konfrontiert, ob ich möchte oder nicht. Es ist einfach ein Bestandteil meines Lebens geworden und ich muss seit 5 Jahren mit diesen Qualen leben. 
Jeden Tag wünsche ich mir, dass dieses bescheuerte Leben endet, damit ich meine gerechte Strafe kriege. Leider bin ich noch am leben und muss das alles ertragen. Für ihn kämpfe ich jeden Tag, für ihn lebe ich noch, aber ich weiß nicht mehr wie lange ich das noch mit mache. Ich hoffe so sehr, dass wir uns irgendwann wieder sehen. Ich hoffe, dass ich dein wunderschönes Gesicht irgendwann wieder mal streicheln und dich liebevoll in meine Arme nehmen kann.
Während ich weiterhin in Gedanken versunken war, klopfte es an meiner Tür und ich richtete mich sofort auf und öffnete sie sofort. 
Mein Chef stand vor der Tür mit einer Pizzaschachtel und streckte sie mir entgegen. 
"Ich hatte hunger und habe Pizza bestellt. Da du heute nichts gegessen hast, habe ich dir direkt etwas mitbestellt." 
Ich bedankte mich bei ihm und nahm ihm die Pizza entgegen. Danach ging er auch schon wieder ohne mir ein Blick zu würdigen. Wieso sollte er auch. So jemand wie er würde niemals jemanden wie mich beachte.
Sofort schüttelte ich mein Kopf und schloss die Tür. Nur weil er nett ist, muss ich nicht direkt an mehr denken. Außerdem habe ich nicht das Recht an sowas zu denken. 


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