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P.o.v Deniz
Mit Schmerzen an meinem Arm stand ich auf und blickte in ein leeres Krankenhauszimmer. Sofort rief ich eine Krankenschwester her und sie kam auch sofort angerannt. 
Sie führte einige unbedeutsame Untersuchungen durch und verließ danach auch sofort wieder mein Zimmer.
Langsam wurde mir langweilig und ich blickte durch die Gegend, bis mir ein Stück Papier auf dem Nachttisch auffiel. Ich nahm es in meine Hand und las meinen Namen drauf.
Ich faltete diese auf und begann zu lesen.

Sehr geehrter Herr Aydin,
ich weiß sie denken sich grade bestimmt wieso liegt da ein Stück auf dem Tisch, aber ich muss ihnen diesen Brief schreiben, da ich ihnen nicht mehr unter die Augen treten kann.
Sie haben wegen mir so vieles durch gemacht und ich weiß nicht, ob ich je wieder für sie arbeiten kann. Jeder in meinem Umfeld wird immer verletzt oder es stößt ihnen etwas zu und deswegen habe ich mich dazu entschlossen nicht mehr bei ihnen zu arbeiten. Ich möchte nicht, dass sie sich nochmal verletzen wegen mir oder in unangenehme Situationen geraten, wie bei ihrer Ex Freundin.
Sie sind eines der nettesten Menschen, denen ich je begegnet bin und eben deswegen möchte ich ihnen nicht zur Last fallen. Sie haben das alles nicht verdient. Vor allem nicht wegen einer unbedeutsamen Bediensteten wie mir. 
Mit diesem Brief wollte ich mich für immer von ihnen verabschieden und mich nochmals bei ihnen bedanken.
Sie waren für mich immer da. Sie haben sich um mich gesorgt und mich beschützt, obwohl sie es nicht mussten und das werde ich für immer in meinem Kopf behalten. Ich werde sie immer als guten Menschen in meinem Kopf behalten. Ich werde nur positiv über sie sprechen und sie jedes mal verteidigen, wenn jemand mal ein schlechtes Wort über sie reden sollte. Ich bin ihnen sehr dankbar.
Leben Sie wohl Herr Aydin.

Liebe Grüße
Alara Celik

Nachdem ich den Brief zu Ende gelesen hatte, rief ich besorgt sofort meinen Sicherheitsmann an und befahl ihn Alara zu finden. Sie durfte diese Stadt nicht verlassen. Sie ist nur sicher bei mir verdammt.
Ich rief die Krankenschwester von vorhin wieder und fragte sie, wann Alara den Brief hingelegt hatte.
"Es ist nicht mal eine Stunde her. Kurz bevor sie aufgewacht sind, hat sie es dort hin gelegt und ist eilig aus dem Krankenhaus rausgelaufen." 
Ich atmete erleichtert aus und sagte der Krankenschwester, dass sie wieder gehen kann. Sie ging auch sofort wieder und ich wartete auf den Anruf von Mete. Ich hoffe er findet sie schnell und bringt sie her.
Ich habe Angst, dass ihr was zustoßen könnte. 
Für außenstehende sieht es wahrscheinlich so aus, als hätte ich Gefühle für sie und ja diese habe ich. Alara ist für mich wie eine kleine Schwester, die ich nie hatte und jedes mal, wenn ich sehe, dass sie in Schwierigkeiten ist, will ich sie sofort beschützen. 
Sie ist so klein und so zerbrechlich. Ich kann sie nicht alleine da draußen leben lassen, nicht wenn es Männer existieren, wie Valencio. Sie ist nicht sicher da draußen, deswegen muss sie bei mir bleiben.
Es vergingen Stunden und Stunden und es meldete sich keiner bei mir, bis jemand ohne zu klopfen in mein Zimmer reinplatze. Ich wollte sie erst mal anschreien, aber als ich sah, dass Mete mit Alara mitten in meinem Raum standen, beruhigte ich mich sofort und setzte mich aufrecht hin.
Mete schubste Alara zu mir hin und ging aus dem Zimmer raus. Alara stand mit gesenktem Kopf neben mir und ich bat sie vorerst sich hinzusetzen. Sie tat das was ich sagt und es war still um uns herum, bis ich diese brach.
"Wieso?" Sie hob ihren Kopf und fragte mich was ich meine. "Wieso wolltest du weg? Wieso?" Sie senkte wieder ihren Kopf und antwortete mir weinend. "Sie wurden wegen mir angeschossen und haben immer neue Probleme wegen mir. Ich habe ihre Nettigkeit nicht verdient." "Was redest du da? Ich bin bewusst vor dich gesprungen. Es war meine Schuld nicht deine. Ich wollte dich schützen." "Sie wären nie in diese Situation geraten, wenn ich nicht da wäre. Sie würden jetzt nicht hier rumliegen. Es ist meine Schuld, egal was sie sagen und deswegen habe ich es nicht verdient weiterhin hier zu bleiben." "Du wirst diese Gedanken jetzt bei Seite schieben und-" Ich nahm den Brief zur Hand und riss es vor ihren Augen. "Ich habe diesen Brief nie gelesen und du hast ihn nicht geschrieben. Haben wir uns verstanden?"
Alara sagte nichts und schwieg, deswegen hob ich meine Stimme, damit sie mir antwortete. Sie nickte weinend und ich rief Mete wieder rein.
"Du wirst sie jetzt nach Hause bringen und sie beobachten. Wenn sie wieder versuchen sollte wegzulaufen, wirst du sie immer und immer wieder zurück bringen. Haben wir uns verstanden?"
Mete nickte und ging mit Alara aus dem Zimmer. Erneut atmete ich erleichtert auf und war froh, dass sich das doch so schnell regeln konnte.
Dieses "Abenteuer" machte mich so müde, dass ich dann auch direkt wieder einschlief, nachdem die beiden wieder gingen.

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