Die ganzen Vorfälle liegen schon einige Monate hinten und wir kehrten wieder zu unserem Alltag zurück, nur dass Deniz und ich uns jetzt besser verstehen und gemeinsam Zeit verbringen.
Und je mehr Zeit wir miteinander verbringen, merke ich dass ich ihn mehr mag, als einen normalen Bruder.
Ich sehe ihn gar nicht als älteren Bruder an, sondern als mehr, jedoch kann ich ihm das nicht sagen. Es würde alles nur ruinieren. Ich weiß nicht, wie das entstanden ist, aber es muss sofort wieder aufhören. Ich werde die einzige gute Bindung die ich habe, nicht verlieren wegen so etwas dummes. Es ist zwar jedes mal schwer mich zu beherrschen, wenn er eine neue Frau kennenlernt, aber ich muss es da durch, wenn ich ihn an meiner Seite haben will.
"Alara wo sind deine Gedanken schon wieder?" "Was? Wie bitte?" "Woran denkst du wieder so verträumt? An mich?"
Mete grinste blöd und ich schlug ihm auf sein Arm. Er ist in der letzten Zeit mir ebenfalls ans Herz gewachsen und ich mag ihn ehrlich sehr. Er ist so ein herzlicher Mensch und wenn Deniz nicht da wäre, hätte ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen können.
"Hoff gar nicht Mete. Bevor ich von dir träume, muss schon was ganz krasses passieren." "Hm was denn zum Beispiel?" "Sag ich dir nicht. Musst du schon selber herausfinden."
Er seufzte und drehte sich beleidigt zurück. "Du bist blöd."
Ich fing an zu lachen und versuchte ihn zu mir umzudrehen, aber da er stärker als ich war, schaffte ich es nicht.
Ich wollte es nochmal versuchen, da drehte er sich zu mir um und ich fiel auf ihn.
Mete hielt mich sofort fest und blickte mir ganz lange in die Augen.
Mir war die ganze Situation sehr unangenehm, deswegen versuchte ich überall hin zu gucken, außer in seine Augen.
Ich wollte aufstehen, aber er wollte mich nicht loslassen, doch als Deniz kam und ganz laut räusperte, ließ er sofort von mir ab und wir nahmen einen großen Abstand ein.
"Alara mach dich an die Arbeit, Mete komm mit mir mit."
Ich nickte und wollte vorbei laufen, aber Deniz hielt mich am Arm fest und ich stoppte.
Verwirrt blickte ich ihn an und wartete, dass er was sagte. Er sah mich nur kühl und emotionslos an.
"Wir reden heute Abend an unserem Platz. Wage es nicht, nicht zu kommen."
Bevor ich noch etwas sagen konnte, ging er mit Mete aus dem Raum und ich machte mich auf den Weg meine Utensilien zu holen, um das Haus zu putzen.
Während ich putzte, fragte ich mich die ganze Zeit worüber Deniz mit mir reden möchte. Ich denke er wird über den Vorfall von eben reden, aber da gibt es eigentlich nichts zu bereden. Zwischen Mete und mir läuft nichts. Wir sind Freunde und da wird sich zwischen uns auch nicht ändern, also für mich jedenfalls.
Ich putzte schnell alles zu Ende und ging danach duschen und mich frisch machen.
Als es dann soweit war, ging ich in den Garten und sah Deniz dort. Er zog an einer Zigarette? Seit wann raucht er, auch wenn es ziemlich attraktiv bei ihm aussieht. Wieso raucht er?
Ich lief auf ihn zu und schmiss die Zigarette aus seiner Hand.
"Seit wann rauchst du?" "Seit wann hast du ein Verhältnis mit Mete?" "Wie bitte?" "Du hast mich richtig gehört."
Deniz stand auf und stellte sich vor mich und ich musste nach oben schauen, damit ich ihn ansehen konnte.
Sofort kribbelte mein Bauch. Diese nähe war zu viel für mich und ich nahm sofort einen Abstand ein.
Deniz nahm wieder eine Zigarette in sein Mund und als er sie anzünden wollte, schmiss ich sie wieder auf den Boden.
"Lass das." "Wieso denn? Ich möchte nicht, dass du in meiner Anwesenheit rauchst?" "Und ich möchte nicht, dass du mit anderen Angestellten eine Beziehung hast." "Ich habe mit keinem in diesem Haus eine Beziehung und wenn, dann ist es mein Recht. Wenn ich jemanden liebe und er mich auch liebt, ist es unser Recht." "Aber nicht mit Mete. Ich möchte nicht, dass du mit Mete eine Beziehung eingehst." "Ich bin nicht mit Mete in einer Beziehung. Ich liebe ihn nicht, sondern jemand anderes, außerdem ist er nur ein guter Freund."
"Ach und wen liebst du dann?"
Ich wurde nervös und wusste nicht, was ich sagen soll. Deniz bestand drauf und drängte mich dazu zu sagen, wer die Person ist und irgendwann hielt ich es nicht aus und platzte.
"Verdammt ich liebe dich. Ich liebe dich und sehe dich nicht als einen Bruder. Ich sehne mich nach dir und wünsche mir jeden Tag, dass du das gleiche fühlst, aber ich weiß, dass du es nicht tun wirst."
Ich fing an zu weinen und wollte weglaufen, aber Deniz hielt mich erneut fest. Er schaute mich wie vorhin sehr emotionslos und kühl an.
"Alara du hast das nicht gesagt und ich habe das nicht gehört. Ich werde dich für immer wie eine Schwester sehen und niemals mehr. Vergiss mich so schnell wie du kannst und verliebe dich in jemand anderes. Du und ich können niemals mehr als unbiologische Geschwister sein. Jetzt geh in dein Zimmer und lass dich die nächste Zeit bei mir nicht blicken, bis du diese unnötigen Gefühle vergessen hast."
Nachdem Deniz mit seiner Rede fertig war, lief ich weinend und mit gebrochenem Herzen in mein Zimmer und schloss die Tür ab.
Bevor ich mich auf mein Bett legen konnte, um mich auszuheulen, klopfte es an der Tür.
"Alara ich bin es. Bitte mach die Tür auf." "Mete bitte geh. Ich möchte mit keinem grade reden." "Ich habe eben alles gehört und ich würde dir gerne meine Schulter anbieten, um dich auszuweinen."
Ich öffnete die Tür mit einem schwachen lächeln auf und Mete kam rein. Er nahm mich sofort in die Arme und ich brach erneut aus.
Ich weinte und schluchzte wie noch nie. Noch nie habe ich mich so verletzt gefühlt. Ich wusste ja, dass er mich nicht liebt, aber seine Worte taten mir mehr weh, als die Tatsache, dass er mich nicht liebt.
"Es tut so weh Mete. Ich habe nicht gedacht, dass das so weh tun wird. Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet." "Ich weiß. Liebe ist ehrlich das schlimmste der Welt, vor allem unerwiderte Liebe."
Er seufzte auf und klopfte mir auf den Rücken. Als ich aufhörte zu weinen, wollte Mete wieder gehen, aber ich fragte ihn ob er heute bei mir bleiben könnte und er nickte mitleidig.
"Wir bauen dich wieder auf meine liebste." Ich senkte mein Kopf und fing wieder an zu weinen. "Ich hoffe es Mete, ich hoffe es."
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Senden güzeli mi var?
Roman pour AdolescentsJeden Tag treffen wir auf Menschen. Wir machen unsere persönliche Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ. Auch wenn wir uns dem nicht bewusst sind, verändern uns diese Begegnungen um ein Hauch. Genau solch eine Begegnung haben der reiche Sohn ein...