Nach ihrem gemeinsamen Frühstück, hatte Kaito einen kleinen Koffer zusammengepackt. Seine und Yukines Kleidung, dazu noch kleine Geschenke für seine Familie. Nichts besonderes, jedoch wollte er nicht unbedingt mit leeren Händen ankommen.
Yukine und er beschenkten sich nicht. Vielleicht könnte er ihm noch einen Wunsch abluchsen, auch wenn er den ersten noch nicht eingelöst hatte. Das würde völlig ausreichen. Und auf Kaitos Frage, was Yukine zu Weihnachten wünschte, hatte er keine richtige Antwort bekommen.
»Dich, das reicht mir vollkommen«, hatte sein Partner gesagt. Das war eine Aussage, die alles bedeuten konnte. Vielleicht hatte Kaito deshalb, ohne groß darüber nachzudenken, Kondome und Gleitgel im Koffer versteckt. Nur für den Fall der Fälle versteht sich.
Kaito war sich ohnehin nicht sicher, ob Yukine für diesen Schritt bereit war. Vielleicht hätte er das Gespräch suchen und es klären sollen. Wie schon bei anderen Themen. Noch immer verschwieg er seinem Freund das, was ihn bedrückte – und das, obwohl er sich vorgenommen hatte, das zu ändern.
Ob Yukine genug Geduld hatte? Bis jetzt hatte der Fae nicht nachgefragt oder nachgehakt. Ehrlich gesagt, fürchtete Kaito sich vor dem Tag, an dem Yukine der Geduldsfaden reißen könnte. Auf der anderen Seite wünschte er sich jedoch, dass sein Freund auf ihn zukommen würde. So eine verzwickte Situation.
Einerseits wollte er sich ihm öffnen, andererseits waren da so viele Bedenken und Sorgen. Würde er ihn danach noch immer so ansehen? So voller Liebe und Zuneigung? Was, wenn nur noch Mitleid oder Abneigung bleiben würde?
»Nächster Halt ...« Kaito sah auf. Es waren noch drei Haltestellen. Yukine neben ihm schien zu schlafen, jedenfalls hatte er seinen Kopf an Kaito gelehnt und die letzten fünfundvierzig Minuten kein Wort gesagt. Nur deshalb hatte Kaito einen seiner Bluetooth-Kopfhörer ins Ohr gesteckt und eines seiner Hörbücher angeschaltet.
Draußen zog die Landschaft an ihnen vorbei. Ein steter Wechsel zwischen Wald, Feldern und Siedlungen. Alte Häuser, neue Bauten. Keine Menschen. Die versteckten sich vermutlich in ihren Häusern. Kein Wunder, es hatte wieder angefangen zu schneien.
Und so schön die Landschaft auch sein mochte, vor allem die Waldstücke mit ihren dunkelgrünen Tannen und dem weißen Schnee – es war ein Fluch. Die Bahn hatte bereits Verspätung. Nicht nur war sie gut fünfzehn Minuten zu spät gekommen, nein, sie hatte mitten im nirgendwo angehalten und weit über dreißig Minuten einfach nur gestanden. Kein Wunder also, dass Yukine einfach eingeschlafen war.
Doch jetzt, wo sie ihrem Ziel immer näher kamen, war es Zeit, seinen Partner zu wecken. Kaito zog den schwarzen Kopfhörer aus seinem Ohr und legte ihn in die kleine Box, damit er wieder laden konnte. Anschließend ließ er die Ladebox in seine Jackentasche gleiten.
»Hey, Yuki ...« Er gab Yukine einen Kuss auf die Haare und schloss für einen kurzen Moment die Augen. »Wir sind bald da, wird also Zeit zum Aufwachen.« Sein Freund regte sich, machte jedoch keine Anstalten, seinen Kopf zu erheben.
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Intertwined Souls | Unsere verwobenen Seelen ✔
Romance»Wir haben uns geschworen, für immer zusammen zu bleiben, unsere Leben gemeinsam zu verbringen und uns immer zu lieben. Das Schicksal verbindet uns - jetzt und für immer.« ✱*.。:。✱*.:。✧*.。✰*.:。✧*.。:。*.。✱ Als eines Tages ein Unbekannter vor Kaitos Woh...