»Ich habe gerade ein wenig überlegt.« Naokis bernsteinfarbene Augen folgten Yukine, der die ganze Zeit durch das Schlafzimmer tigerte. Kaito hielt er derweil noch immer auf dem Arm. Auch wenn sein Partner längst eingeschlafen war, wollte er ihn noch nicht absetzen. Er fühlte sich gebraucht.
»Und was?«, fragte Yukine, er fixierte Naoki, der auf dem Bett saß, mit seinen Augen, während er an ihm vorbeiging. Der Heiler machte keine Anstalten zu verschwinden und Yukine war ihm gewissermaßen dankbar dafür. Ohne ihn hätte er gar keine Ahnung gehabt, was Kaito überhaupt fehlte. Einen Heiler an seiner Seite zu haben, hatte schon immer seine Vorteile.
»Du hast es doch bei dir, oder?« Verwirrt blieb Yukine stehen. Er beobachtete, wie Naoki sich etwas zurücklehnte und zu lächeln begann. Sein Kopf wippte leicht von recht nach links, immer wieder. Yukine hatte keine Ahnung, was sein Gegenüber meinte. »Na, das Herz – mein Herz.«
Nachdenklich zog Yukine seine weißen Brauen zusammen, legte die Stirn in Falten. Noch immer wusste er nicht, was Naoki meinte. Das schien der kleine Heiler zu bemerken. »Na, du weißt schon …« Er legte die Hand auf seine Brust. »Der Anhänger, den du von Aoi und Noé bekommen hast. Er ist ein Teil von mir.«
»Ich weiß welchen du meinst. Aber was soll das bringen?« Kaito in seinen Armen murrte leise, wach wurde er dennoch nicht.
»Ihm wohnt ein kleiner Teil meiner Kräfte inne. Ich kann Kaito nicht direkt heilen, aber vielleicht … nur vielleicht …«
»Er liegt in der Schublade«, unterbrach Yukine ihn und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung des Nachtschränkchens. »Die oberste, direkt neben unserem Bild.«Leichtfüßig und elegant erhob Naoki sich. Wie die letzten Male schwebte er förmlich über den Boden. Ein seltsamer Anblick, an den Yukine sich nicht gewöhnen konnte.
»Wieso trägst du ihn nie?«
»Ich weiß nicht, es fühlte sich immer seltsam an, ihn zu tragen. Irgendwie falsch«, gab er zu.Naoki riss die Schublade mit etwas zu viel Schwung auf. Die Wasserflasche schwankte gefährlich, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen. Er hörte ein leises: »Ups«, dann holte Naoki die schimmernde Kette heraus. Vorsichtiger als zuvor, schloss der Heiler sie wieder – und Yukine war sich sicher, dass das keine Einbildung war.
»Wieso verschwindest du nicht?« Naoki sah ihn verletzt an und blieb mit etwas Abstand stehen, die Kette an seine Brust gedrückt. »Nein, nicht allgemein. Ich meine so wie neulich. Du sagtest, deine Zeit sei begrenzt, dass du nur wenige Minuten in dieser … Form verweilen kannst.« Greifbar, berührbar, nicht wie ein Geist. Vielmehr wie ein lebendes Wesen.
»O, das meinst du. Schwer zu sagen, aber ich glaube, dass es an Kaito liegt. Sein Körper gibt so viel Äther an die Umgebung ab, dass ich …« Er zuckte die Schultern. »Kann es dir nicht genau erklären. Jedenfalls scheint er eine beinahe unerschöpfliche Quelle für mich zu sein.«
»Du entziehst ihm die Kraft?«
»Ach, wo kämen wir hin? Natürlich nicht«, schnaubte Naoki. Er gestikulierte ein wenig mit den Armen. »Du kannst es nicht sehen, aber hier ist überall Äther im Raum, was in dieser Welt eigentlich nicht normal ist.« Sein Finger zeigt auf Kaito. »Und er ist die Quelle dafür. Zur einen Hälfte Mensch, zur anderen Fae – er hat nie gelernt, damit umzugehen.«
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Intertwined Souls | Unsere verwobenen Seelen ✔
Romance»Wir haben uns geschworen, für immer zusammen zu bleiben, unsere Leben gemeinsam zu verbringen und uns immer zu lieben. Das Schicksal verbindet uns - jetzt und für immer.« ✱*.。:。✱*.:。✧*.。✰*.:。✧*.。:。*.。✱ Als eines Tages ein Unbekannter vor Kaitos Woh...