Kapitel 29 - Tränen

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»Guten Morgen«, gähnte Kaito und zog das Wort ›Morgen‹ besonders in die Länge

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»Guten Morgen«, gähnte Kaito und zog das Wort ›Morgen‹ besonders in die Länge. Schlurfend und sich streckend kam er in die Küche hereinspaziert. »Wieso hast du mich nicht geweckt?« Yukine goss gerade den Tee auf, als Kaito an ihn herantrat und ihn von hinten umarmte.

»Ich habe die Zeit aus den Augen verloren.« Kaito brummte nur und kuschelte sich enger an Yukine heran. Nach ihrem Gespräch in der Nacht fühlte er sich wirklich gut. Irgendwie befreit und glücklich.
»Deswegen kein Frühstück?«
»Entschuldige.«

Natürlich hatte Kaito beim Betreten der Küche direkt gemerkt, dass etwas fehlte. Normalerweise war der Raum vom Duft nach Tee erfüllt. Nicht selten mischte sich der Geruch von warmen Brötchen dazu, gelegentlich sogar Pfannkuchen, die Yukine für ihn machte. Doch an diesem Morgen fehlte all das. Ungewöhnlich, aber nicht weiter tragisch.

»Musst du nicht«, sagte Kaito. Lächelnd gab er Yukine einen Kuss in den Nacken, bevor er seine Umarmung wieder löste. »Ich helfe dir, immerhin hast du es die letzten Wochen fast immer allein gemacht.« Manchmal fühlte Kaito sich schlecht, weil Yukine das meiste im Haushalt machte.

Natürlich wusste er, dass der Fae es ihm angeboten hatte. Da er aktuell nicht arbeiten konnte, war es eine Beschäftigung für ihn, ein sinnvoller Zeitvertreib. Vor allem, wenn Kaito im Büro war oder vor dem PC hockte, weil er daheim noch etwas erledigen musste. Aktuell war er so etwas wie eine Hausfrau – nein, zweifellos ein Hausmann. Und den ›Job‹ machte er wirklich gut. So sauber war Kaitos Wohnung schon lange nicht mehr.

Kochen konnte dieser Mann auch noch, auch wenn er sich erst zurecht hatte finden müssen. Fehlte eigentlich nur noch, dass Yukine zu backen anfing. Doch die Tatsache, dass sein Partner Süßkram eher verschmähte, ließ Kaito daran zweifeln. Vielleicht wäre Yukine in so einem Fall einfach zu perfekt.

»Hast du gut geschlafen?«, fragte Yukine und löste Kaitos Hände, die nach wie vor um seinen Körper geschlungen waren. Er drehte sich um, sodass Kaito ihn richtig ansehen konnte. Es machte den Anschein, als hätte sein Gegenüber kaum geschlafen. Die Augen waren leicht gerötet, Schatten zeichneten sich unter ihnen ab.

»Habe ich«, antwortete Kaito und reckte sich ein wenig, nur um Yukine zu küssen. Der Kuss wurde sogleich erwidert und zauberte Kaito ein Lächeln auf die Lippen. »Und du?« Er konnte sehen, dass sein Partner zögerte und gar nicht darauf eingehen wollte.
»Ich …«, begann er, hielt dann jedoch wieder inne und schenkte Kaito ein kleines Lächeln. »Etwas zu wenig. Nicht weiter schlimm.«

»Willst du dich gleich noch etwas hinlegen, bevor wir gegen Nachmittag zu meinen Eltern fahren?« Kopfschüttelnd trat Yukine zur Seite und wandte sich ab. Er begann, Teller und Tassen aus dem Hängeschrank zu nehmen, nur um sie danach auf dem Tisch zu platzieren.

Kaito, der sich kaum gerührt hatte und Yukine stattdessen beobachtete, setzte sich nun doch in Bewegung. In einvernehmlicher Stille deckten sie den Esstisch. Geschirr, die Kanne mit duftendem Tee und einige Lebensmittel fanden ihren Platz auf dem Tisch, der gerade so dafür ausreichte.

Intertwined Souls | Unsere verwobenen Seelen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt