Kapitel 8

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In diesem unheilvollen Moment drückt er meine Hände gegen das Bett und starrt mich mit durchdringendem Blick an. Seine Worte, von Aggression durchdrungen, hallen bedrohlich in meinen Ohren wider, "Du freche Göre, hast du meine Unterlagen durchsucht?" Seine Stimme ist rauchig und durchdringend, während er erwartet, dass ich antworte.

Doch meine Kehle ist trocken, und ich fühle wie die Angst in mir hochsteigt. Sein Griff wird fester und ich spüre die Kälte des Metalls an meinem Handgelenk. "Antworte!", knurrt er mit erhobener Stimme und ich fühle mich wie gelähmt vor Angst. Die Minuten dehnen sich endlos, und die Spannung im Raum ist greifbar. In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als diesem Albtraum zu entkommen.

In einem verzweifelten Versuch, mich von seiner eisernen Umklammerung zu befreien, flehe ich ihn an: "Lass mich los! Geh runter von mir!" Doch sein Griff um meine Handgelenke bleibt unerbittlich. Sein Blick durchbohrt mich, während er mit bedrohlich ruhiger Stimme fragt: "Was soll ich nur mit dir machen? Wie viele Briefe hast du gelesen?" Die Worte hängen drohend in der Luft, und meine Gedanken rasen. Ich spüre, wie sich die Angst in meinem Inneren ausbreitet, und ich wage es nicht, ihm die Wahrheit zu gestehen.

Mit einem Hauch von Verzweiflung in meiner Stimme entgegne ich ihm, "Verdammt, ich habe deine verfluchten Briefe nicht gelesen! Während ich hier aufgeräumt habe, ist einer davon zufällig heruntergefallen, und ich wollte ihn nur zurücklegen, wo er hingehört. Rein zufällig stand am Anfang 'Lieber Kian', mehr nicht. Bist du nun zufrieden?"

Doch seine Augen bleiben misstrauisch, und er erwidert mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung, "Warum sollte ich dir glauben? Du kommst einfach in mein Zimmer und durchwühlst meine privaten Sachen. Willst du unbedingt alles über mich wissen? Weißt du überhaupt, welche Probleme du mir damit bereitet hast? Jetzt, wo du weißt, was ich tue und wie ich heiße..."

Mein Herz schlägt schneller, und die Last meiner Neugierde wird mir schmerzhaft bewusst, als ich seine Worte auf mich einprasseln fühle.

Unter dem Druck seiner Hände gegen das Bett spüre ich meine Hilflosigkeit, und eine einsame Träne bahnt sich den Weg über meine Wange. "Lass mich los, du Bastard!", entfährt es mir, während ich seinen festen Griff noch immer spüre. "Du tust so, als hätte ich ein Verbrechen begangen. Verdammt, ich habe nur herausgefunden, wie du heißt, mehr nicht!" Doch seine Worte prallen auf mich wie ein Schlag, "Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man sich nicht in die privaten Angelegenheiten anderer einmischt? Was für eine Erziehung hast du nur genossen, du freche Göre?" Trotz des Zorns in seinen Augen spiegelt sich darin auch eine Spur von Enttäuschung und vielleicht sogar Verletzlichkeit wider.

Als er sich mir noch näher nähert und mit drohender Stimme spricht, spüre ich einen Stich der Angst in meiner Brust. "Soll ich zur Leitung gehen und ihnen mitteilen, dass du in meinem Zimmer nach Informationen geschnüffelt hast? Vielleicht bist du ja auch nur hier, um an Informationen zu gelangen", sagt er mit einem durchdringenden Blick. In diesem Moment lässt er mich los, und ich erhebe mich langsam vom Bett.

Ich schaue ihm direkt in die Augen und lasse meinen Gefühlen freien Lauf. "Ich hasse dich", flüstere ich mit zitternder Stimme. "Ich bete nur darum, dass ich dir nie wieder begegne."

Nachdem ich ihm meine Gefühle offenbart habe, drehe ich mich abrupt um und verlasse sein Zimmer, ohne mich noch einmal umzudrehen. Mein Herz pocht heftig, und meine Hände zittern leicht, als ich die Tür hinter mir schließe. Ich eile den Gang entlang, bemüht, meine Tränen zu unterdrücken und meine Fassung wiederzuerlangen.

Doch die Worte und die bedrohliche Atmosphäre des Vorfalls lassen mich nicht los, während ich weiter durch die endlosen Korridore der Einrichtung eile. Ich frage mich, wie ich jemals wieder einen ruhigen Schlaf finden soll, nachdem ich solch eine Begegnung erlebt habe.

Pflicht und SehnsuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt