Kapitel 23

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"Das bekomme ich oft zu hören," sagt er. Pff, was ein nerviger Typ. Anstatt sich für das Kompliment zu bedanken, starrt er mich weiter an. Diese ruhige Atmosphäre stört mich. "Was für ein Landsmann bist du?" frage ich ihn plötzlich. "Rate mal," antwortet er. Kann er nicht einmal direkt antworten? "Okay, lass mich überlegen. Du meintest schon mal, dass du kein Araber bist, also fallen alle arabischen Länder raus. Verstehst du mich, wenn ich 'ker' sage?" Ich kichere dabei.

Er hebt seinen Kopf leicht hoch. "Warum beleidigst du mich als Esel? "Sag nicht, du bist auch..." Er unterbricht mich. "Ich bin Perser." Ahhh, es wird immer unangenehmer, je mehr ich rede, denke ich. "Achso, oh, schön," sage ich überfordert. "Abgesehen davon sind ein paar gute Freunde von mir Kurden. Da tauscht man solche Begriffe untereinander aus, aber im Persischen ist die Bedeutung gleich," erklärt er.

Okay, du Schlaumeier, das weiß ich auch, denke ich, sage es aber nicht. "Tut deine Wunde an deiner Lippe noch weh?" fragt er, während er mit seinem Finger darüberstreicht. Mit jeder Berührung habe ich das Gefühl, dass mein Herz gleich explodiert. "Was, die Wunde"? Oh, ich fasse sie ebenfalls an, und meine Hand liegt direkt auf seiner. "Ja, ich hab das schon vergessen. Schau, man sieht fast gar nichts mehr," sage ich. Wenn ich schon hier mit dir in einem Raum bin, will ich alles über dich wissen.

Warte ab, du. Sonst kann ich vor lauter Neugier nicht ein Auge zubekommen. "Und, kommst du aus Berlin oder bist du hierhergezogen?" frage ich. "Ja, hier geboren und aufgewachsen."

„Okay, interessant. Und bist du gerne ein Polizist?" frage ich.

"Es geht, kommt auf die Situation an," sagt er stumpf. "Würdest du sagen, dass du hilfsbereit bist?" Er schaut mich verwirrt an. "Was sind das für Fragen?"

"Pff, dann eben nicht," denke ich. Kann er sich nicht einmal normal unterhalten? Ich drehe mich auf die andere Seite und versuche, meine Augen zu schließen. Eins steht fest: Diese Nacht wird durchgemacht. Das waren meine letzten Gedanken, bis ich tatsächlich doch noch in den tiefen Schlaf gefallen bin.

Die Matratze ist echt weich, kein Wunder, dass ich direkt eingeschlafen bin. Meine Augen sind noch zu. Ich fasse meine Oberweite an, aber irgendwie fühlt sie sich ganz komisch an. Ich gehe mit meiner Hand weiter runter. Seit wann habe ich Muskeln? Mein Bauch fühlt sich extrem hart an. Irgendwas ist hier komisch. Ich stoppe an einer bestimmten Stelle. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich meine Hose gestern ausgezogen.

Warum habe ich sie jetzt wieder an? Und was ist das hier? Ich öffne meine Augen. Die Umgebung ist mir fremd. Ich bin doch nicht zuhause, sondern immer noch im Hotel mit Kian. Ich blicke nach rechts und bemerke, dass ich nicht mich angefasst habe, sondern ihn! Ich schaue, wo meine Hand liegt, und zwar genau auf seinem Geschlechtsorgan. "AHHH, das kann nicht wahr sein." Mit voller Kraft kicke ich ihn aus dem Bett.

"Boah, Mädel, was stimmt nicht mit dir?" sagt er plötzlich. "Kannst du bitte sofort ins Badezimmer gehen?" fordere ich ihn auf.

Nachdem er nicht mehr zu sehen ist, greife ich zu meiner Hose und ziehe sie schnell an. Ein Glück, sie ist trocken. Er kommt wieder rein, und ich traue mich nicht, ihm ins Gesicht zu schauen. Dabei war ich diejenige, die gesagt hat, er soll mich bloß nicht anfassen. Ich könnte vor Scham hier direkt sterben. "Darf ich wissen, was in dich gefahren ist?" fragt er. "Ach, ein schlechter Albtraum," sage ich. "Tut mir leid, ich habe das nicht mit Absicht gemacht."

"Was auch immer, wir müssen jetzt wieder zurückfahren. Bist du bereit?"

"Oh, stimmt ja. Okay, dann lass uns los," sage ich. Während der Fahrt reden wir kaum miteinander. Er lässt mich vor meiner Haustür ab. Diesmal ist er mit seinem anderen Auto unterwegs. Ich muss gestehen, dass sein Auto echt schön aussieht. Bevor ich aussteige, sagt er noch etwas: "Eigentlich müsste man dich chippen und mit GPS verfolgen. Du bist wie ein Magnet für alle Gefahren."

𝐏𝐟𝐥𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐞𝐡𝐧𝐬𝐮𝐜𝐡𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt