Oh mein Gott, hat er gerade wirklich seine Lippen gegen meine gedrückt? Habe ich gerade meinen ersten Kuss wirklich an Kian verloren? Das glaube ich nicht, ich kippe doch gleich um. Doch er flüstert in mein Ohr: "Du gehst jetzt wieder nach Hause und sorgst dafür, dass Meran deine Wohnung verlässt, hast du das verstanden?" Ich nicke nur und drehe mich um, mache mich auf den Weg nach Hause. Die zwei Minuten fühlen sich an wie zwei Stunden. Meine Gedanken sind leer, meine Gefühle kompliziert, mein Herz rast.
"Wo warst du?" fragt Meran, als ich zurückkomme. "Ich musste kurz etwas klären und irgendwie fühle ich mich gerade nicht gut," sage ich. "Das klingt nicht gut, brauchst du irgendwas? Soll ich hier bleiben und schauen, ob es dir besser geht?" Ich springe auf. "Nein, nein, schon gut. Ich glaube, ich sollte mich einfach hinlegen, dann geht es mir schon besser," sage ich und grinse sanft. "Schreib mir dann einfach, wenn es schlimmer wird, okay?" sagt Meran.
Wir verabschieden uns, und nachdem ich ihn zur Tür begleitet habe, setze ich mich erstmal auf die Couch. Meine Finger berühren meine Lippen. Habe ich gerade wirklich... Kian geküsst? Ich habe es mir doch nicht eingebildet, oder? Nicht dass ich es mir vorgestellt habe, weil ich von seinem Aussehen so geblendet war. Ich glaube, ich muss zum Psychologen. Während ich weiter darüber nachdenke, was draußen passiert ist, klingelt es wieder. Wer nervt jetzt? Man kann nicht einmal mit seinen Gedanken alleine sein. Ich öffne die Tür und sehe Kian, sein rechter Arm ist an der Tür angelehnt.
"Wo ist Meran?" fragt er."Schon weg." Bevor ich weiter sprechen kann, packt er mich am Unterarm und zieht mich direkt ins nächste Zimmer. Was geht jetzt ab, was hat er vor? "Warte, was wird das?" sage ich panisch. "Außerdem habe ich dir doch erklärt, dass du es missverstanden hast." Plötzlich drückt er mich auf mein Bett. Ich kann sehen, dass er noch länger im Regen stand. Sein Anzug ist komplett nass. Meine Atmung wird schneller, ich weiß nicht, was gleich passiert. Kian kommt mir immer näher."Ich glaube, du wirst krank, wenn du weiterhin deine nassen Klamotten an hast."
Er zieht zuerst seine Anzugjacke aus, gefolgt von seiner Weste. Nun steht er nur noch mit seinem Hemd vor mir. Sein Hemd klebt wortwörtlich an seiner Haut. Sexy. Scheiße, woran denke ich überhaupt?Ich lache nervös auf, als ich sehe, wie er gerade dabei ist, die ersten zwei Knöpfe aufzumachen. Ich halte seine Hand fest. "Stopp, aufhören," sage ich.
Doch sein Gesicht steht direkt vor meinem. "Es gibt jetzt kein Zurück mehr," sagt er und gibt mir einen sanften Kuss an meinen rechten Mundwinkel. Mein Bauch explodiert gleich. Warum will ich nicht, dass er aufhört? Er ist so nah, dass ich seinen Atem spüre. "Schließ deine Augen," sagt er. Ich tue das, was er sagt, und spüre erneut seine vollen Lippen auf meinen. Seine Lippen sind so weich, dass ich wirklich nicht will, dass er aufhört. Dabei bin ich so unerfahren. Doch er hört auf. Ich schaue ihn verwirrt an.Er fängt an zu grinsen. "Du hattest wirklich noch nie deinen ersten Kuss," sagt er.
Mir wird jetzt klar, was ich gerade getan habe. Ich stehe sofort auf und drücke Kian weg von mir. Ich ziehe an seinem Arm und führe ihn direkt vor die Tür. "So, du kannst jetzt gehen," sage ich voller Nervosität. Er steht noch kurz vor der Tür. Mit seinen Fingern streicht er über meine Lippen."Kein anderer außer mir wird jemals diese Lippen küssen," sagt er. "Geh jetzt," sage ich und schließe die Tür hinter mir. Was habe ich da gerade getan? Mit langsamen Schritten gehe ich ins Schlafzimmer und werfe mich auf mein Bett.
Ich hebe die Decke auf und gehe darunter. Ich platziere beide Hände vor mein Gesicht und realisiere immer noch nicht, was ich getan habe. Das war doch alles nur ein Traum, oder nicht? Nein, kein Traum fühlt sich so echt an. Ich habe seine Lippen gespürt. Ah, scheiße, warum wollte ich nicht, dass er aufhört? Wenn meine Eltern es erfahren, werde ich zu hundert Prozent ausgestoßen. Dabei habe ich nicht mal etwas Falsches gemacht.
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Pflicht und Sehnsucht
RomanceArin, eine kämpferische Studentin mit einem Kampfgeist, der größer ist als ihr Bankkonto, findet sich plötzlich als Putzkraft in der Kaserne wieder. Ein Job, der ihre finanzielle Misere lindern soll. Doch als sie auf einen furchtlosen Polizisten der...