Teil 7

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Mein Handy klingelte. Verschlafen nahm ich den anruf an ohne zu schauen wer drann ist.

Amira: „ja" murmelte ich verschlafen
Youssef: „also kannst du doch ran gehen"
Amira: „abi tut mir leid ich bin müde ich war am schlafen"
Youssef: „müde vom trinken oder was auch immer du mit Amar gemacht hast letzte nacht?" mein herz blieb für einen moment stehen. Das Blut in meinen Adern fror ein und ich bekam kein Wort raus.

Youssef: „Ja jetzt hast du nichts mehr zu sagen nh"
Amira: „A- A- Abi nein es ist nich-" er unterbrach mich
Youssef: wenn du nicht inerhalb 5 minuten vor der Tür stehst wirst du sehen was passiert.

Er legte auf aber ich berührte mich keinen Zentimeter. Amar: „was ist los?"
Amira: „meine brüder wissen alles"
Amar: „was?"
Ich nickte mit einem schockierten blick.
Amira: „Ich muss schnell gehen"
Amar: „wie? Warum"
Amira: „Meine brüder"

Ich packte schnell meine Sachen und rannte runter bis ich vor meiner Tür stand. Mit zittrigen Händen suchte ich meine Schlüssel aber mein Bruder öffnete die Tür.
Youssef: Komm rein.

Ich setzte mich auf die Couch und youssef vor mich, Amir saß bequem auf der Couch und war am handy als wär nix.

Youssef: „Wo warst du gestern Abend?"
Amira: „ich war auf dem dach von dem sportplatz"
Youssef: „und mit wem bist du da angekommen?"
Ich zögerte und schaute auf den boden während ich mit meinen fingern spielte.

Youssef: „ANTWORTE MIR" schrie er mich plötzlich an.
Amira: „Mit Amar"
Youssef: „WARUM KOMMST DU MIT AMAR ZU SOWAS AUCH NOCH. WARUM CHILLST DU MIT SO WELCHEN MENSCHEN. ANNE UND BABA HABEN DICH NICHT SO ERZOGEN UND JETZT ZIEHST DU IHREN NAMEN IN DEN DRECK" Nach jedem einzelnen wort flos immer eine träne runter.

Diese Worte schmerzten so sehr. Sie zu hören und zu wissen das sie wahr sind. Sie von deinem Bruder zu hören. Mein Blick starte immer noch auf den boden bis mein Bruder aggressiv mein Kinn packte und mich zwang ihn anzusehen.

„Abi bitte hör auf es tut weh" sagte ich mit einer zittrigen stimme während tränen meinen Wangen runter kullerten.

Amir: „Las sie los youssef" und spannte sich an
youssef: „misch dich nicht ein"
Amir: „Wie misch dich nicht ein, sie ist immernoch meine schwester"
Youssef: „all die Jahre war sie doch auch nicht deine Schwester warum ist sie es jetzt aufeinmal"
Youssef: „Ist sie immernoch deine schwester nachdem du erzählt bekommst wie deine schwester betrunken mit einem jungen nachhause fährt?"
Youssef: „ANTWORTE MIR"

Jedes einzelne Wort schmerzte so sehr. Wie er von mir dachte. Von seiner eigenen Schwester. Vielleicht bin ich auch so wie er mich beschrieben hat. Vielleicht hab ich sie alle enttäuscht. Aber vielleicht hab ich versucht einfach glücklich zu sein.

Amira: „du weißt gar nix und urteilst so über mich"
Youssef: „was weiß ich nicht hm? Das du öfter bei anderen jungs geschlafen hast?"

Amira: „ES IST NICHT MAL SO. JA ICH HAB GETRUNKEN ABER NUR DAMIT ICH DAS ALLES NICHT ERTRAGEN MUSS. UND AMAR HAT MICH MIT NACHHAUSE GENOMMEN DAMIT ICH NICHT BETRUNKEN NACHHAUSE GEHE ABER ER HAT IM WOHNZIMMER GESCHLAFEN"

Youssef: „Ja lüg schön weiter um deine taten zu verdecken."
Amira: „ich lüge nicht, ich dachte du kennst mich wenigstens etwas"
Youssef: „zeig mir deine tasche"

Amira: „w-w-was?"
Youssef: „ja zeig mir deine tasche wenn du nicht lügst"
Amira: „was hat das damit zu tun"
Youssef: „ich hab da was mitbekommen, aber ich dachte niemals das du sowas machen würdest. Ich will wissen ob diese person recht hat oder nicht"

Wenn ich ihm meine Tasche jetzt gebe bin ich tot. Da ist mein ganzes gras und meine dreh sachen. Meine zigaretten, vapes und feuerzeuge.

Amira: „nein"
Youssef: „warum? Was hast du zu verheimlichen"
Amira: „nix aber ich will es einfach nicht. Da sind tampons und so drin"
Youssef: „nicht schlimm im bad sind auch welche"

Er lehnte sich zu mir um die Tasche zu nehmen aber ich versteckte sie hinter mir. Meine hilflosen blicke wanderten zu Amir der mich mit seinem leeren blick ansah.

Amir: „Las es youssef"
Youssef: „warum beschützt du diese schlampe nachdem sie uns so bedreckt hat"
Amir: „so peinlich was du abziehst sie ist deine kleine Schwester, die du eigentlich vor solchen aussagen beschützen musst. Du und ich ziehen so viel ekligere dinge ab, aber wenns zu ihr kommt ist es schlimm?"

Youssef: „Misch dich nicht ein, du redest seid so vielen jahren nicht mit diesem mädchen. Ich hab sie so oft weinen sehen wegen dir, du hast kein recht sowas zu sagen"

Jetzt wo ich diese Konversation richtig realisiere merk ich eigentlich wie kaputt wir sind. Seid dem tot unserer Eltern haben wir uns so auseinandergelebt. Wir sind wie fremde die unter einem Dach leben.

Ich war so in gedanken vertieft das ich gar nicht merkte wie Youssef zu meiner Tasche griff. Ohne das ich reagieren konnte öffnete er die Tasche und sah rein.

Er rührte sich einige minuten nicht und sah mich danach an.
Youssef: „Wieso"
Amira: „es tut mir leid"
Youssef: „wie kannst du nur, ich hab dich verteidigt, ich hätte in den knast gehen können weil ich dachte das dieser typ scheiße über dich erzählt."
Amira: „Amir macht es doch auch, du auch. Warum ist es bei mir so schlimm?"

Youssef: „WEIL ANNE UND BABA SICH AUF MICH VERLASSEN HABEN UM AUF EUCH AUFZUPASSEN ABER ICH KANN ES EINFACH NICHT. GUCKT EUCH MAL. AN ICH KONNTE NICHTMAL DIESE EINE AUFGABE ERLEDIGEN DIE MIR ANNE UND BABA GEGEBEN HABEN"

Seine Augen füllten sich während er uns anschrie und gegen ende brach seine stimme zusammen. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und setzte sich hin.

Amira: „du hast nicht versagt. Du hast mich und Amir so lang groß gezogen ohne das uns groß was passiert ist. Wir haben klamotten die wir anziehen können, ein dach über unserem kopf und essen und trinken jeden tag. Du hast so viel gegeben aber du kannst nicht alles retten abi" er schaute zu mir und schüttelte mit dem kopf.

Youssef: „Ich weiß es ist schwer für euch. Aber für mich auch und ich kiff und trink nicht den ganzen tag wie ihr."
Amir: „Ja und wir kommen mit dem schmerz anders klar"

Youssef: „ich will dich nicht mehr sehen, du hast zwei Wochen Hausarrest und du wirst dich nichtmehr mit Amar rumtreiben. Hast du mich verstanden?"
Ich nickte und lief in mein Zimmer.

Toll jetzt kann ich bei diesem Wetter zuhause chillen. Ich wollte einfach schlafen damit dieser schreckliche Tag vergeht. Ich baute mir ein und schloss die Tür ab. Danach machte ich meine leds an und rauchte währenddessen den joint.

Ich dachte über die situation gerade nach und war so vertieft das ich gar nicht bemerkte das der Joint fast zuende ist. Ich schmiss den tip aus dem fenster und legte mich in mein Bett um einzuschlafen.

KaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt