Kalt

Teil 26

Amir's Sicht:

Ist sie schon über mich hinweg? Was ist wenn sie nie wieder zurückkommt? Was hab ich heute nie getan.

Ich liebe sie doch.

All die Gedanken in meinem Kopf aber keine Antwort, es war mittlerweile schon sehr spät und ich war draußen um ein bisschen zu spazieren. Ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust Amira und Amar zu hören. Mit einer Flasche Jacky saß ich auf der Bank wo Nour und ich uns immer trafen.

Nach langem überlegen holte ich mein Handy raus und ging auf unser Chat.

Amar: noch wach?
Nour: ist was?
Amar: komm zu unserer Bank ich warte auf dich.

Sie öffnete die Nachricht und schrieb Nix weiteres. Mit
Einem seufzen holte ich meine Papes, Tabak und Gras raus. Nachdem ich fertig gedreht hatte zündete ich ihn an und lehnte mich an die Bank. In der Ferne erkannte ich Das eine Person auf mich zulief, es war Nour.

Ihre lockigen Haare und ihre wunderschöne Figur würde ich überall wieder erkennen. Die Art wie so läuft, ihre Pausen zwischendrin alles ist so perfekt an ihr. Nach einer kurzen Zeit blieb sie vor mir stehen, die Laternen leuchteten etwas auf ihr Gesicht wodurch ich ihre angeschwollenen Augen und ihre roten Wangen erkennen kann.

„Was ist los" fragte sie mit einer heiseren Stimme und setzte sich neben mich. „Darf ich dich umarmen?" fragte ich sie sanft und schaute ihr währenddessen tief in die Augen. Sie nickte leicht und streckte ihre Arme nach vorne.

Ohne weiter zu zögern umarmte ich sie so fest ich nur konnte. Ich wollte nicht mehr loslassen es bildeten sich schon Tränen in meinen Augen und ich spürte wie meine Schulter nass wurde. Sie weint, ich zog sie fester zu mir und lies nicht mehr los. Als wäre es das letzte Mal wo wir uns umarmen.

Nach einer Weile lösten wir uns langsam und Nour drehte ihren Kopf direkt weg um ihre Tränen wegzuwischen. Mit meiner Hand hielt ich sie sanft am Kinn und drehte ihren Kopf zu mir sodass sie mich ansah „Du musst deine Tränen nicht vor mir verbergen" sagte ich zu ihr worauf sie einfach mit dem Kopf schüttelte und ein „tut mir leid" rausbrachte.

Verwirrt sah ich sie an „für was denn" fragte ich sie worauf sie mit den Schultern zuckte „Das alles hier, das ich vor dir weinen musste und das dein tshirt jetzt nass ist" sagte sie schluchzend. Ohne etwas zu sagen wischte ich ihre Tränen weg und umarmte sie erneut.

„Alles wird gut" flüsterte ich ihr während unserer Umarmung zu „Amir du bist betrunken" sagte sie mit Tränen in den Augen und löste sich von mir „das ändert aber nichts daran das ich dich immernoch liebe Nour, ich mach das alles nur wegen dir" redete ich auf sie ein.

Doch sie schüttelte nur den Kopf „ich liebe dich auch Amir aber ich finde wir sollten nicht reden wenn du betrunken bist" sagte sie ohne mir in die Augen zu schauen. Ihr Körper drehte sich weg von mir und sie lief den Weg entlang von dem sie kam.

„Nein Nour bitte warte, bitte komm zurück" flehte ich sie an. Sie drehte sich ein letztes Mal zu mir um und sah mich mit Tränen in den Augen an. Langsam schüttelte sie ihren Kopf und die erste Träne lief ihren  roten backen  hinunter.

Mit schnellen Schritten lief sie weg. Ich sah ihr noch hinterher bis sie irgendwann in der Dunkelheit verschwand. Mein Blick wandte sich dem Mond zu der so schön strahlte. So schön wie ihre Augen, so schön wie ihr Lächeln, so schön wie ihre Grübchen oder ihre rosa backen.

Meine Gedanken gefüllt mit fragen die niemand beantworten kann. Ich war so in meinen Gedanken vertieft das ich nichtmal merkte wie die Sonne aufging.

Ich lief gerade nachhause als mein Handy kurz vibrierte, ich entsperre mein Handy und sah eine Nachricht von Nour

Hayati: wir sprechen morgen
Amir: Tmm

Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen machte ich meine Handy in meine Jackentasche und lief nachhause. Die Vögel zwitscherten und die Sonne schien auf mich während ich nachhause lief.
Sie braunen Blätter fielen vom Baum wegen der leichten Windbriese. Ich hasse den Herbst, wenn ich eine Jahreszeit überspringen könnte wäre es der Herbst.

Wäre der Herbst nicht da wäre jetzt vielleicht alles besser.