Kleine Texte

Ratlos

Der Alkohol rinnt runter wie die Träne deine Wange. Deine Augen sind mit Nässe verklebt. Deine Lippe bebt, und deine Wangen sind rosa.

Verzweifelt schaust du mich an, als hätte ich eine Lösung.
Ich weiß doch auch nicht, will ich sagen. Ich bin doch gar nicht so schlau.

Du denkst, ich wäre dein Pflaster, das heilt,
Dein Kopass, der dir den Weg zeigt,
Deine Uhr, die mit dir die Zeit verweilt.

Aber ...
Ich bin der Schmerz beim Abziehen,
Der Magnet, der spinnt,
Der Zeiger, der stillsteht.

Du denkst, ich habe auf alles eine Antwort, aber ich bin unwissend,
Wurde vom Leben oft gepeinigt,
Mein Leben läuft steinig.

Ich habe keine Antworten, nur tausend Fragen,
Ich bin kein gottverdammtes Orakel.

Ich bin das Rätsel, nicht der Ersteller,
Ich bin eine Kerze, nicht der gesamte Kronleuchter.

Ich bin ich.

Und noch immer schaust du mich an.
Deine Lippen weiß wie Kalk, weil du draufbeißt. Deine Augen rot verquollen und glasig schwarz.

Schwarz wie die Nacht.
Schwarz wie ein Rabe.

Ich sehe dein Leiden,
Aber ich kann nichts tun, außer dich zu bemitleiden.

Ich hab keine Ahnung, bin ein Rätsel für sich,
Ich habe keine Ahnung, ich bin ein Taugenichts.
Ich habe keine Ahnung, ich weiß doch nichts.

Ich weiß nur eins, Herzschmerz tut weh und du leidest, was wiederum mein Herz zerbricht, wenn ich schaue in dein gebrochenes Gesicht.

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Ich mag das Wort "rinnt" und deswegen ist jetzt mal ganz kurz das Gedicht entstanden🤠