28 | Freundschaften

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Hi, hier ist wieder einmal ein neues Kapitel!

Es gibt übrigens drei neue Zeichnungen in dem Kapitel "FANART" - unter anderem zu den Irrwichten. Schaut gerne mal vorbei! 

POV: Alex Joe Rutherford

«Alex? Alex, hörst du mir überhaupt zu?»

Ich fuhr herum, bis mein Blick an Thomas hängen blieb. Ich blinzelte verwirrt. «Was? Hast du was gesagt?», fragte ich und sah ihn dabei entschuldigend an.

«Ich habe dich gerade gefragt, ob du mit mir zum nächsten Treffen des Duellier Clubs kommst...», sagte Thomas.

«Achso», sagte ich. Mein Blick wanderte schon wieder zu der Stelle zurück, die ich zuvor so eindringlich fixiert hatte.

«Und? Kommst du mit?», fragte Thomas und wedelte wie wild mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. «Mann, Alex, wohin starrst du eigentlich die ganze Zeit? Man könnte dich glatt für einen Agenten auf geheimer Mission halten. Obwohl, geheim ist es nicht mehr lange, wenn du weiterhin so offensichtlich zu ihm starrst»

«Was?!», rief ich etwas zu laut aus, «Bist du verrückt?! Ich starre doch niemanden an...Ich mustere bloss den Feuerkelch, der ist wirklich beeindruckend mit all seinen Mustern und...der schönen Struktur im Stein...?» Ich stützte meinen Kopf betont gelassen auf einer Hand ab und blickte meinem Klassenkameraden mit einem ertappten Lächeln entgegen.

«Es ist ziemlich offensichtlich, dass du Kyan und seine neue Freundin beobachtet hast», stellte Thomas trocken fest und klopfte mir freundschaftlich auf den Rücken.

«Stimmt doch gar nicht», sagte ich empört, doch dann seufzte ich laut auf. «Das ist bestimmt schon seine dritte Freundin in diesem Schuljahr. Findest du das richtig? Und schau mal, wie sie ihn anguckt...»

Der Gedanke, dass Kyan schon wieder einer Freundin hatte, gefiel mir tatsächlich nicht. Denn immer, wenn er eine Freundin hatte, verbrachte er sehr viel Zeit mit ihr. Und dabei schien er vollkommen zu vergessen, dass ich ja auch noch sein Freund war. Wir waren beste Freunde und normalerweise unternahmen wir in der Freizeit oft etwas miteinander, doch nun schien das wieder einmal völlig unwichtig zu sein.

«Es ist wirklich herrlich dir dabei zuzusehen, wie du dich deswegen aufregst. Geh doch zu Kyan und frag ihn, ob du mit dem Mädchen den Platz wechseln kann. Er hätte bestimmt nichts dagegen» Thomas lachte bei der Vorstellung auf und klatschte belustigt in die Hände.

Ich fuhr zu ihm herum. «Spinnst du?!», sagte ich, während ich mit meinen Händen nach ihm schlug. «Hör auf solchen Mist zu labern, das ist nicht lustig»

«Schon gut», lachte Thomas. Er grinste breit und es schien ihn einiges an Mühe zu kosten, nicht einfach wieder laut loszulachen.

Ich starrte ihn nur finster an.

«Hey!», sagte Thomas nach einigen Momenten der Stille. Er hatte sich zu mir gelehnt, sein Blick lag jedoch auf etwas anderem. «Kyan im Anmarsch» Er kicherte.

Ich stand hastig auf. Als ich aufsah, stand Kyan auch schon vor mir und streckte mir seine Hand entgegen. Wahrscheinlich wollte er mich mit dem Handschlag begrüssen, den wir uns vor Jahren ausgedacht hatten – in einem Abteil des Hogwarts Expresses auf den Weg zu unserem ersten Schuljahr an dieser Schule. Ich erinnerte mich daran als wäre es gestern. Beinahe täglich vollführten wir diesen Handschlag, jedes Mal, wenn wir uns auf den Fluren begegneten, doch heute ignorierte ich seine Hand und ging einfach an ihm vorbei. Mit schnellen Schritten verschwand ich aus der Grossen Halle. Ich hatte keine Lust mit Kyan zu sprechen.

Während ich die endlosen Treppen hoch zum Gemeinschaftsraum meines Hauses ging, verfluchte ich Kyan innerlich. Dafür, dass ich für ihn immer auf zweiter Stelle war, sobald er eine Freundin hatte. Dafür, dass er so tat, als wäre nichts. Dafür, dass er nicht bemerkte, wie wichtig er mir war.

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