Hi. Ich lade auch endlich mal wieder ein Kapitel hoch...Viel Spass beim Lesen!
POV: Light Kanigami
Wir befanden uns in den weiträumigen, sonnendurchfluteten Gewächshäuser von Hogwarts. Um uns herum gediehen die verschiedensten, seltsamsten Pflanzen, die es gab und es lag der Geruch von feuchter Erde in der Luft. Ich stand zusammen mit Thomas zwischen den anderen Schülern unserer Kräuterkunde-Klasse und wir alle warteten, bis unser Lehrer endlich kam.Professor Finch war – wie fast immer – ein wenig zu spät dran, sogar noch später als ich... Es war eine echte Seltenheit, wenn er einmal rechtzeitig kam. Fragt mich nicht wie, aber trotz der vielen Jahre, die er schon hier, in ebendiesem Gewächshaus unterrichtet, hat er sich den Weg hierher noch nicht einprägen können. Professor Finch war so orientierungslos, dass er einem beinahe leidtat.
«Wohin er sich heute wohl verirrt hat?», fragte Thomas mit einem Grinsen.
In ebendiesem Moment schwang die Tür auf und Professor Finch betrat den Raum, wobei er wieder einmal die Türschwelle übersah und unbeholfen nach vorne stolperte. Um ein Haar wäre er der Länge nach zu Boden gestürzt, doch zwei Schüler konnten ihn gerade noch rechtzeitig auffangen.
«D-dankeschön», stotterte er den beiden Schülern zu, dann schob er sich durch die Schülermenge hindurch, sodass er schliesslich vor uns stand. Er seufzte und strich sich ein paar Schweissperlen von der Stirn. «Die Verspätung t-tut mir w-wirklich leid», entschuldigte er sich.
Mir fiel wieder einmal auf, wie sehr Professor Finchs Erscheinung nicht zu ihm passten. Er trug nämlich immer einen hellblauen Samtumhang mit winzigen Mustern, protzigen Schmuck und eine riesige, silbrige Gürtelschnalle. Die Haare waren makellos gekämmt und sein Kinn perfekt rasiert.
Ja, seine Erscheinung machte einem Glauben, dass er ein perfekter Lehrer war, der immer zur rechten Zeit in die Klasse kam, nie etwas Falsches sagte oder gar stotterte.
In Wahrheit war aber das genaue Gegenteil der Fall...
«H-Heute möchte ich mit euch über m-magische W-Wasserpflanzen des Mittelmeers sprechen», sagte er und sah in die Klasse. «Erst werde i-ich euch etwas über sie erzählen, d-danach werden Sie sich in Z-Zweiergruppen eine Pflanze aussuchen, m-mit der sie sich genauer beschäftigen. Diese werden Sie dann über mehrere W-wochen hegen und pflegen müssen»
Es war wirklich mühsam ihm zuzuhören. Was auch einer der Gründe dafür war, dass ich ihm meistens nicht zuhörte. Ausserdem wusste ich das meiste, was er erzählte, bereits. Es gab also keinen Grund, es ein weiteres Mal zu hören. Stattdessen unterhielt ich mich leise mit Thomas und wir liessen einen aus Papier gefalteten Vogel zwischen uns hin und her fliegen.
Doch dann sagte Professor Finch das Wort Dianthuskraut und mein Blick fuhr sofort hoch. Er erzählte gerade, dass das Kraut auch Kiemenkraut genannt wurde und man Kiemen bekam, wenn man es schluckte – was ich natürlich bereits wusste. Nein, der Grund für meine plötzliche Aufmerksamkeit war, dass ich schon seit einer Weile überlege, wie ich ebendieses Kraut bekommen kann, denn die zweite Aufgabe des trimagischen Turniers nahte und unser Team hatte bisher noch keine Möglichkeit gefunden, unter Wasser atmen zu können.
«S-sie werden nun Z-zweiergruppen bilden und sich eine Pf-pflanze aussuchen. Los g-geht's!» Professor Finch klatschte auffordernd in die Hände, wobei er beinahe das Gleichgewicht verlor. Er war einfach zu tollpatschig.
«Wir nehmen das Dianthuskraut», sagte ich zu Thomas und zog ihn hinter mir her.
Thomas sah mich etwas überrumpelt an und stolperte hinter mir her, während ich ihn durch die Menge der Schüler zog. Ich drängte mich an den anderen Schülern vorbei. Vorne am Pult von Professor Finch angekommen, trug ich die Namen von Thomas und mir auf der Liste bei der Spalte Dianthuskraut ein.
«Seit wann interessierst du dich so für Dianthuskraut?», fragte Thomas mich leicht verwirrt.
«Seit ich zum Fisch werden möchte», sagte ich trocken.
«Hä?», machte Thomas und blickte nun noch verwirrter drein.
«Wegen dem trimagischen Turnier natürlich», sagte ich, «Ich hab dir doch erzählt, dass die nächste Aufgabe unter Wasser stattfinden wird. Wir müssen dafür eine Stunde lang unter Wasser bleiben können»
Thomas grinste. «Achso...», sagte er.
Den Rest der Stunde verbrachten wir damit, in dicken Büchern nachzuschlagen, wie man Dianthuskraut am besten pflegte. Die Seiten des Buches waren vergilbt und an den Rändern teilweise brüchig. Doch die Texte uns Bilder auf den Seiten waren noch in ihrer vollen Pracht zu sehen. Jeweils die ersten Buchstaben einer Seite waren gross geschrieben, in sich verschlungen und aufwendig verziert. Die Bilder wurden wohl mit feinsten Pinseln und mit grösster Vorsicht auf das Papier gepinselt.
Die Schönheit der Bücher liess einen beinahe vergessen, dass das Thema, welches sie behandelten, ziemlich langweilig war. Aber eben nur beinahe. Deswegen war ich ziemlich erleichtert, als die Stunde zu Ende war und ich das Thema Dianthuskraut fürs Erste zur Seite schieben konnte.
POV: Yuna Hiramatsu
Klatsch und Tratsch verbreitete sich an Hogwarts rasend schnell, so schnell wie ein Lauffeuer in tiefster Nacht, das hell erstrahlte und augenblicklich für jeden sichtbar war. Gerade war wieder einer dieser Momente, in denen ein brandneues Gerücht im Umlauf war.Und ich war der Auslöser dafür...
Oder besser gesagt; wegen mir hatten alle davon erfahren. Indirekt. Es war nämlich keine Absicht gewesen. Ich war wirklich, wirklich nicht die Art von Person, die private Dinge über andere ohne ihre Erlaubnis oder ihr Wissen verbreitete. Ich hatte lediglich mit ein paar Kollegen darüber geredet. Jemand musste uns wohl gehört haben, oder einer meiner Freunde hat die ganze Geschichte weitererzählt. Und diese Person hat es ebenfalls weitererzählt. Und, und, und...
Und nun wusste die ganze Schule, dass Kyan und Alex sich im Treppenhaus geküsst hatten. Und ich war schuld daran.
Ich war wie so oft im Schulhaus umher gewandelt, hatte hier und da mit ein paar Leuten aus Gemälden gesprochen oder einfach nur die Wandmalereien bewundert. Das tue ich ständig. Doch noch nie hatte ich dabei jemanden beim Knutschen erwischt. Zudem kam, dass ich die beiden mehr oder weniger kannte, schliesslich besuchte ich mehrere Fächer mit ihnen. Niemals in tausend Jahren hätte ich mir vorstellen können, dass zwischen den beiden etwas laufen könnte.
Und, egal wie sehr ich es versucht hatte, ich hatte einfach nicht wiederstehen können, mindestens jemandem von meinen Beobachtungen zu erzählen. Es musste einfach raus.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen der ganzen Sache. Schliesslich war nichts an ihrer Beziehung offiziell, wer weiss, wann und ob sie es offiziell gemacht hätten. Sich zu outen ist schliesslich alles andere als leicht. Es kann schon eine Weile dauern, bis man bereit dazu ist.
Es gab zu viele Leute, die die Beziehung zwischen Kyan und Alex nicht verstehen werden, die sich wahrscheinlich sogar darüber lustig machen werden. Und wer weiss, welche Auswirkungen das auf die Beziehung der beiden haben wird. Ich will es mir gar nicht ausmalen...
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MMFF | Harry Potter and the triwizard Tournament
Fanfiction!!! Anmeldung geschlossen !!! Ein neues Jahr in Hogwarts beginnt. Neue Schüler kommen nach Hogwarts, andere starten ein weiteres Jahr, um das Handwerk der Magie zu erlernen. Dieses Jahr erwarten die Schüler gleich mehrere Ereignisse, wie zum Beispi...