∆brauche jetzt nichts außer meine Mutter∆

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ILAYAS POV:

"Cola Cherry Vape 12K, bitte," sagte ich zum Verkäufer.
Er gab sie mir. Gott sei Dank fragte er mich nicht nach dem Ausweis.
Nachdem ich gezahlt hatte, verließ ich den Kiosk.

Irgendwann war es 23:30 Uhr, als ich an einem Spielplatz ankam. Ich saß dort und zog an meiner E-Zigarette, mit AirPods im Ohr und Musik, die aus meinem Handy abgespielt wurde.

Irgendwann stoppte meine Musik. Ich sah auf mein Handy.

"Schwarzer Einstein" ruft an

Ich dachte nach.
"Soll ich rangehen?" Ich kämpfte mit meinem Kopf.
Er hätte es verdient, wenn ich nicht rangehen würde.
Aber ich entschied mich, ranzugehen.

"Was geht?" fragte ich.

Es kam keine Antwort, bis:

"Meine Mutter ist tot," sagte er.

Diese Nachricht...
Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper und  spannte mich leicht an.

"Jamal, kann ich irgendwas für dich tun?" fragte ich ihn.

"Sag den anderen Bescheid und sag ihnen, dass ich eine Zeit lang nicht erreichbar bin," sagte er. Er hörte sich so leer an.

"Mach ich. Brauchst du was?" fragte ich ihn.

"Ich brauche jetzt nichts außer meine Mutter," sagte er und legte auf.

Ich merkte, wie mein Herz stach.

NÄCHSTER TAG:

Ich wachte auf und griff direkt zu meinem Handy. Es war 11 Uhr. Noch einmal ging mir durch den Kopf, was gestern eigentlich geschehen war. Kurzentschlossen rief ich Safri an.

„Mh, ja," kam es von einer müden Stimme aus dem Handy.

„Jamal's Mutter ist tot. Er hat gesagt, ich soll euch mitteilen, dass er eine Zeit lang weg ist," sagte ich.

„Was?" hörte ich jetzt von einem wachen Safri. Wir begannen darüber zu reden.

„Soll ich wirklich nicht zu ihm?" fragte ich und hörte, wie ein Feuerzeug anging.

„Ne, lass den mal alleine. Er braucht Zeit für sich," sagte Safraoui mit einer Zigarette im Mund. Wir redeten noch eine Weile. Nach ein paar Stunden legten wir auf.

Ich beschloss, mit Shirin heute in die Innenstadt zu gehen. Auch wenn die Sache mit Maya und Jamal mir gerade tief im Magen lag, konnte ich nichts machen. Mein Handy ist eingeschaltet für ihn. Wenn er es braucht, wird er sich noch melden.

JAMAL'S POV:

Ich rauchte meinen Gott-weiß-wievielten Joint und trank mein Gott-weiß-wie-vieltes Stück vom Grey Goose.
Seit 14 Stunden ist sie weg.
Seit 14 Stunden sah ich, wie ihre Seele ihren Körper verließ.
Seit 14 Stunden bin ich theoretisch weise.
Ohne einen Vater, der jetzt einsteht, heißt es für mich ab nach Mannheim, zu meiner Tante und meiner Cousine.

„Bruder, wenn was ist, schreib," sah ich, als ich auf mein Handy guckte.
Eine Nachricht von Moussa.
Ich wollte darauf antworten, tat es aber nicht.
Stattdessen schmeckte ich den bitteren Rauch wieder in meiner Lunge brennen.
Der Geschmack von Basilikum übernahm meine Lunge, während der Geschmack von Kotze oder besser gesagt Alkohol meinen Hals streichelte.

Ich wollte in diesem Moment einfach weg sein.
 Weg von dieser Dunya.
 Weg von diesem Schmerz.
Weg von allem. Von Brüdern, die mich verraten und für mein Geld ausnutzen.
 Oder auch unnötiger Sex mit Frauen.
Von allen Dingen, die ich erlebt hatte, war das, was ich jetzt erlebe, das Schlimmste.
Es fühlte sich an, als würde ich sterben.
 Als würde ich den Boden unter meinen Füßen verlieren.



An meine babys,
an alle die von euch je jemanden verloren haben
ihr seid wirklich stark und ich bin proud auf euch

wenn ihr irgendwann mal das gefühl habt keine kraft mehr zu haben

gibt nicht auf diese dunya hat noch so viel schönes zu geben

ihr schafft das mit aber auch ohne hilfe!
aber vergisst nicht 
es ist okay nach hilfe zu fragen 

Er nennt mich „Bella", aber meint er wirklich nur mich?//Jamal. HOODBLAQ FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt