Einen Moment lang hämmerte ihn das Herz in der Brust, das Blut pochte ihn in den Schläfen und seine Hände zitterten ein wenig. Harry riss sich zusammen und beruhigte sich, indem er langsam ein- und ausatmete. Er lockerte die Schultern, bewegte das vor Anspannung steif gewordene Genick und nahm einen riesigen Schluck aus der dunkel getönten Flasche. Sobald das Brennen im Hals nachließ, hatte der schottische Single Malt-Whisky eine gewisse trügerische Ruhe zu Folge. Harry fühlte sich etwas losgelöster und die verworrenen Gedanken, die ihn so geplagt hatten, lösten sich langsam auf und ließen nur einen dichten Nebel der Gleichgültigkeit zurück. Jedes Mal, wenn sich ein Gespräch Sirius Tod zuwandte, verlor er traurigerweise die Nerven und musste fast augenblicklich zur Flasche greifen, um nicht einem Heulanfall, der schlussendlich in einer Panikattacke endete, zu erliegen. Und jetzt wussten seine verdammten Verwandten nun auch von dem Dahinscheiden seines geliebten Paten. Onkel Vernon würde ihn mit Freuden einen Strick daraus drehen, ihn verbal quälen und mit einer perfiden Freude in die unnachgiebigen Klauen des Wahnsinns treiben.
– Ich ertrage das nicht mehr.–
Der Zauberer nahm zur Sicherheit noch ein paar weitere Schlucke zu sich und begann die Einzelheiten seiner Umgebung mit einer merkwürdigen Intensität wahrzunehmen. Er wandte den Kopf und blinzelte. Das kleine Fenster über dem Schreibtisch, das seine Bücher wie auch Hedwig, die in ihren Käfig vor sich hin schlummerte, beherbergte.
Er sah den geschwungenen Griff eines Federkiels, der rechts neben einer kleinen Tischlampe stand. Der bewölkte Himmel tauchte alles in ein trübes Licht.
Harrys Aufmerksamkeit fiel auf eine Schmeißfliege, die versuchte, sich aus dem viertelvollen Wasserglas zu kämpfen, das vergessen neben einem Blatt Pergament stand. Weil er eine gewisse Kameradschaft zu ihr empfand, erhob er sich, schubste das Glas um und holte sie so aus der Gefahrenzone. Dass er dabei einen halbfertig geschriebenen Brief durchtränkte und die schwarze Tinte somit unlesbar machte, kümmerte ihn nicht weiter. Diesen Brief, der an Hermine adressiert war, hätte er wohl niemals auf die Reise geschickt. Antwort würde er so oder so keine bekommen. Es war vergebene Liebesmüh.
„Sei frei, Schwester, und leb dein Leben. Egal wie kurz es auch ist."
Allmählich wurde ihm bewusst, dass hinter der geschlossenen Tür laute Stimmen erklangen. Es freute ihn irgendwie, zu hören, dass sich Malfoy dem Geräuschpegel nach mit dem Dursleys anlegte, obwohl er sich vorhin erstaunlich gut für einen reinblütigen Zauberer in der Gegenwart niederer Muggel benommen hatte. Harry versuchte sich darauf zu konzentrieren, was gesprochen wurde, doch seine Aufmerksamkeit schweifte schon wieder ab und widmete sich der Flasche in seinen Händen.
„Bravo, Mr. Potter", sagte Lucius, als er das Zimmer des Teenagers ohne jegliche Vorwarnung lautlos betrat und die Tür hinter sich mit einem Zauber verschloss.
„Welche Überraschung, Sie hier ausgerechnet mit einer Flasche Alkohol vorzufinden. Was wohl der alte Dumbledore dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass sein Goldjunge auf das Gesetz pfeift und heimlich trinkt? Dazu noch so einen ekelhaften Tropfen. Schottischer Whisky, Jahrgang 1970. Potter, also wirklich. Sie haben keinerlei Geschmack, wenn ich das Anmerken darf."
Der Blondschopf schüttelte leicht den Kopf und stützte sich lässig auf seinen Gehstock ab. Er wandte kein Auge von dem jungen Mann, der wie erstarrt dastand. Der Dunkelhaarige wirbelte herum und stieß unangenehm mit dem Rücken gegen den Schreibtisch. Verdammt, er hatte nicht gehört, wie sich die dünne Holztür, die immer quietschte, wenn man die Klinke hinunterdrückte, geöffnet hatte. Leicht klappte ihm der Mund auf, als er den Zauberer musterte. Mr. Malfoy war von so einer atemberaubenden Schönheit, dass das kleine Zimmer plötzlich luftleer wirkte. Es schien, als würde ein schwacher, silbriger Glanz von dem langen blonden Haar ausgehen. Bestimmt lag es am Alkohol, den er bis jetzt konsumiert hatte. Noch nie war ihm aufgefallen, von welch einer imposanten Statur Lucius Malfoy war.– Hey, Moment mal, falsche Gedanken! Falsche Gedanken! Das ist Malfoy verdammt. Reiß dich zusammen! –
Für einen Augenblick entglitten Harry sämtliche Gesichtszüge und er wich unwillkürlich zur Seite zurück. Er gewann rasch die Beherrschung zurück. Wieder glättete Ruhe seine blassen Gesichtszüge und in die grünen Augen kehrte die gleichgültige Nonchalance zurück, die er sich über die Jahre aufgebaut hatte. „Was ich mache, geht Sie und Dumbledore rein gar nichts an!", blaffte er wütend und biss die Zähne zusammen. Dann trat er so weit wie möglich von Malfoy weg und drehte sich wieder zu ihm um. Er hatte wohl ein wenig zu viel Nonchalance in seine Stimme gelegt, denn er spürte, dass er sich am Rande der Höflichkeit bewegte. Lucius beachtete es jedoch nicht.
„So?", brachte der ältere Zauberer schließlich sarkastisch heraus, nachdem er ihn eine Zeit lang gemustert hatte. Er blickte in aller Ruhe auf Harry hinunter und zog die Augenbrauen hoch. „Es geht uns nichts an? Sie sind der Auserwählte. Natürlich geht es uns etwas an, was Sie so treiben, Mr. Potter.
„Seien Sie froh, dass Dumbledore keine Auroren auf Sie angesetzt hat. Ihr erbärmlicher Zustand würde bereits die Runde machen!"
Die Worte hallten mit bestürzender Endgültigkeit durch die Stille des Zimmers.
„Bitte! Halten Sie den Mund."
Harry umklammerte die Flasche fester.
„Es ist mein verdammtes Leben. Und weder Sie noch der alte Kauz haben das Recht, sich einzumischen! Ich bin der verdammte Geck, der im verrosteten Käfig feststeckt und hier verschimmelt. Während Sie und der Alte tun und lassen können, was immer Sie auch wollen."
Es kostete den Dunkelhaarigen sichtlich Mühe, die Beherrschung über seine entrückte Stimme wiederzuerlangen. Ohne Malfoys nun offensichtliche Verärgerung zu beachten, hob er die Flasche an und nahm einen Schluck des Single Malt. Lucius war zwar ein wortkarger Mann, aber sprachlos hatte Harry ihn noch nie erlebt. Der hellhaarige Zauberer fing sich aber rasch und deutete ein Lächeln an.
„In der Tat. Es ist Ihr Leben. Doch genug dazu. Wäre es aufdringlich zu fragen, warum Sie vorhin so eilig verschwunden sind?"
„Wer hat Ihnen gesagt", Harrys Miene verfinsterte sich, „dass ich überhaupt Lust habe, mich mit Ihnen zu unterhalten? Reinblut oder nicht. Verschwinden Sie endlich. Ich werde mich um die Angelegenheiten, die Blacks Haus betreffen, selbst kümmern. Sie sind nicht besser als meine Verwandten und ebenfalls nur..."
„Eine Person, die Sie nicht in Ihrer Nähe haben wollen?", schloss der blonde Zauberer sarkastisch.
„Ja, verdammt!", fauchte er verbittert, korrigierte sich aber sofort, indem er mit einem gekünstelten, ruhigen Ton anfügte: „Für Sie bin ich doch nur ein Blutsverräter, ein dreckiger Muggelfreund. Sie verabscheuen mich und würden mich Voldemort sofort ausliefern, wenn Sie könnten."
Lucius seufzte leise, während Harry versuchte, einen neutralen Gesichtsausdruck an den Tag zu legen. Allerdings gelang ihm dieses Unterfangen nicht allzu gut – er war viel zu aufgebracht. Zwar wusste er, dass Lucius im Orden des Phönix ein hoch angesehenes Mitglied war und von Dumbledore überaus geschätzt wurde, dennoch traute er ihm keineswegs.
„Sie tun mir Unrecht, Mr. Potter. Doch Ihnen sei Ihre naive Unwissenheit verziehen. Nichts sollte einen daran hindern, nach Vollkommenheit zu streben."
Der blonde Zauberer strich mit den Fingerspitzen über den Schlangenkopf seines Gehstockes. Dann spähte er durch das kleine Zimmer, warf jedoch immer wieder einen Seitenblick auf den Löwen. Harry nutzte die zeitweilige Stille, um einen weiteren großzügigen Schluck aus der Flasche zu nehmen.
„Sie erstaunen mich, Mr. Potter", sagte Lucius, während er zusah, wie Harry nun die halbvolle Flasche unter dem Tarnumhang zu verstecken versuchte, den er von Boden gefischt hatte.
„Ich habe die Vermutung, dass Sie hier ein schlecht behandelter Gefangener sind und Ihre Verwandten die strengen Wärter sind. Man sieht es geradezu."
Vollkommen ungläubig betrachtete Harry den Zauberer. Als Dumbledore das letzte Mal hier gewesen war, hatte er nicht bemerkt, was dem Reinblut nach nicht mal einer halben Stunde aufgefallen war.
„Nein!", rief er aus. „Dieser Vergleich ist ...völlig untertrieben!"
Er verschränkte die Arme schützend vor der Brust und blickte ihm kühn in die Augen, die so taubengrau waren.
„Ich bin für Sie nicht mehr wert als der Dreck zwischen den Schuhsohlen. Und da gibt es nichts zu beschönigen."
Über Lucius Gesicht huschte ein Schatten, während Harry sich wandte, und auf der Stelle herumtrat wie ein unruhiges Äffchen, dem man die Banane geklaut hatte.
„Entschuldigen Sie, was ich sage, wird Sie nicht interessieren, Mr. Malfoy, es ist Ihnen egal, es langweilt Sie. Sie sind ein Reinblut und führen ein privilegiertes Leben. Was wissen Sie schon von meiner Lage?"
Er musste ein wenig geschwankt haben, denn der blonde Zauberer überbrückte die Distanz, beugte sich vor und packte ihn mit der freien linken Hand an den Ellbogen. Dann nahm er ihm mit einem Ruck die fast leere Flasche weg.
„Fassen Sie mich nicht an, Sie verdammter Idiot!", fauchte der Dunkelhaarige mit zusammengebissenen Zähnen. „Und geben Sie mir meine verfickte Flasche zurück!"
Malfoy sah ihn von sehr weit oben herab und schüttelte dann missbilligend den Kopf, um die Wirkung noch zu verstärken. Harry hatte vor, sich abzuwenden und wegzugehen, doch der Blick des reinblütigen Zauberers hielt ihn davon ab. Er hob allerdings den Kopf, um den Slytherin wissen zu lassen, was er von ihm hielt.
„Ich werde mich jetzt jeglichem Kommentar enthalten", sagte Lucius und schubste Harry auf das Bett. Er selbst setzte sich auch, schlug die Beine locker übereinander und musterte den jungen Mann mit einem sonderbaren Lächeln. „Also, um zum weiteren Grund meines Besuches zu kommen. Dumbledore hat Severus gebeten, sich Ihrer weiteren Ausbildung anzunehmen. Da er aber im Moment unpässlich ist und ab Herbst ein weiteres Unterrichtsfach zu den Zaubertränken übernehmen wird, werde ich mich vorerst darum kümmern, Mr. Potter."
Mit keinem Seufzer, mit keinem Wimpernzucken verriet der Löwe seinen Unmut und seinen Zorn, als der blonde Zauberer ihn nicht mehr beachtete und einen Brief aus dem Mantel zog. Immer mehr stieg ihm der Alkohol zu Kopfe, löste die Spannung und die Zunge.
„Reden Sie nicht so kryptisch."
Der Slytherin neigte den Kopf.
„Ich werde Ihnen richtige fortgeschrittene Magie beibringen, Mr. Potter.
„Wirkungsvolle Gegenflüche, Bannbrecher, die dunkle Magie."
Harry hörte gar nicht richtig zu. Nachdenklich richtete er den Blick auf den blonden Zauberer, während seine Gedanken ganz woanders verweilten. Er wusste, warum Dumbledore ihn zu weiterem Unterricht verdonnert hatte. Lucius hörte auf zu reden.
„Was haben Sie wirklich auf dem Herzen?"
Er zögerte kurz. Vielleicht wäre es falsch, ausgerechnet mit Malfoy darüber zu reden. Doch vielleicht würde er mit dem Aristokraten über die Dinge sprechen können, über die die anderen Erwachsenen penetrantes Totschweigen bewahrten.
„Die Glaskugel, die im Ministerium zerbrochen ist, war nicht die einzige Aufzeichnung der Weissagung. Ich weiß darüber Bescheid."Als Harry Dumbledore darauf angesprochen hatte, was es damit auf sich hatte, wollte der alte Kauz es ihm zuerst nicht verraten. Doch der Gryffindor hatte nicht locker gelassen und so lange darauf beharrt, bis der alte Sack ihn gegenüber die Prophezeiung ausgesprochen hatte. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich zurück und winkelte die Beine an. Er war derjenige, der Voldemort erledigen musste. Denn keiner konnte leben, während der andere überlebte.
„Was ist diese Prophezeiung , von der Dumbledore sprach, Mr Malfoy? Eine Prädestination? Etwas Unvermeidliches? Ein Mechanismus, der bewirkt, dass eine praktisch unendliche Anzahl von unvorhersehbaren Ereignissen auf eine bestimmte Weise endet und nicht anders? Kann man dem entkommen, wenn man es darauf anlegt?"
Harry seufzte leise auf, richtete sich ein Stück weit auf und schnappte sich das Kissen, um es fest an sich zu drücken. Lucius schwieg, als dieser bemerkte, dass der Gryffindor noch nicht fertig war. Mit einer vagen Handbewegung deutete er diesen an, weiterzusprechen.
„Ich denke, es wäre ein Fehler, der Prophezeiung zu folgen. Und ein noch größerer Fehler wäre es, mich zu zwingen. Ich würde bei dem Versuch sterben", sagte Harry leise.
Am Anfang hatte der Dunkelhaarige schreckliche Angst gehabt. Vor allem zu dem Zeitpunkt, als er es zum ersten Mal gehört hatte. Doch inzwischen hatte sich diese etwas gelegt, da er sich einen Plan zurechtgeschustert hatte.
„Mr. Potter, unabhängig von den Umständen und Bedingungen, an die Sie gebunden sind, muss das Ergebnis der Prophezeiung eintreten, um das Gleichgewicht des Kosmos zu erhalten. Was vorherbestimmt ist, muss geschehen. Ja?"
Irritiert verzog der junge Mann das Gesicht. „Nein! Ich will nicht ..."
„Es ist sinnlos, sich dem zu verschließen. Genießen Sie den Augenblick, erfreuen Sie sich des Lebens. Was kommen muss, kommt sowieso, es ist unausweichlich."
Harry begann nun hysterisch zu lachen und schüttelte den Kopf. Das, was Malfoy sagte, war doch lachhaft. Er konnte und durfte sein Leben nicht genießen. Er würde weiter ein erbärmliches Leben führen. Nichts würde sich ändern. Und dann würde Voldemort ihn irgendwann umbringen.
„Von wegen! So glatt geht das nie! Zumindest nicht bei mir", rief er aus.
„Gewiss."
„Nein, es ist Haarspalterei!"
Harry vollführte eine heftige Kopfbewegung und funkelte den Zauberer an.
„Es kann nicht sein, dass man einfach so dasitzt und nichts tut. Nichts kommt von Selbst. Man darf nicht sinnlos seine Zeit vergeuden! Man kann den richtigen Augenblick verpassen. Den einzig richtigen, unwiederbringlichen und vollkommenen Zeitpunkt!"
Der blonde Zauberer seufzte und zeigte auf seinen Gehstock.
„Das", sagte der Slytherin, „ist die uralte Schlange Uroboros. Der Uroboros symbolisiert die Unendlichkeit und ist selbst Unendlichkeit. Er ist das ewige Fortschreiten und die ewige Wiederkehr. Etwas, das weder Anfang noch Ende hat. Die Zeit ist wie der uralte Uroboros. Die Zeit ist der verstreichende Augenblick, ein Sandkörnchen, das in der Sanduhr herabfällt. Die Zeit sind die Momente und Ereignisse, mit denen wir sie so gern zu messen versuchen. Doch der Uroboros erinnert uns daran, dass in jedem Moment, in jedem Augenblick, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft liegen. In jedem Augenblick liegt die Ewigkeit der Prophezeiung. Jeder Aufbruch ist zugleich eine Rückkehr. Jeder Abschied ist eine Begrüßung, jeder Rückkehr eine Trennung. Alles ist zugleich Anfang und auch Ende. Und auch Sie", sagte Lucius, ohne Harry anzuschauen, „sind zugleich Anfang und Ende. Geschaffen von der Prophezeiung, die Ihnen Ihren Weg vorherbestimmt hat. Und da hier die Rede von Vorherbestimmung war, sollten Sie wissen, dass eben das Ihre Vorherbestimmung ist. Anfang und Ende zu sein. Verstehen Sie?" Einen Moment zögerte der Löwe. Er verstand nur zum Teil, was der Zauberer ihm sagen wollte. Doch Lucius flammender Blick zwang ihn zu antworten.
„Ich verstehe."
„Tun Sie das, Mr. Potter? Oder sagen Sie das nur, um mich rasch loszuwerden?"
Malfoy sagte es so beiläufig, so gleichgültig, dass er vor Zorn beinahe losgeschrien hätte.
„Tun Sie einfach das, für das Sie vorherbestimmt sind."
„Natürlich. Voldemort wird sich darüber freuen, einem armen, gebrechlichen, halb ausgebildeten Zauberer mit seinen außergewöhnlichen Talenten der Folter umbringen zu dürfen."
Harry sah Malfoy einen Moment lang aufgebracht an. Und als dieser ihm antwortete, ballte er die Hände zu Fäusten.
„Stellen Sie sich nicht so an, Mr. Potter. Sie werden den dunklen Lord ohne Weiteres in die Tasche stecken, wenn man auf Dumbledores Worte vertrauen darf."
„Wirklich?"
Er schrie nun fast.
„Ich beginne, daran zu zweifeln. Ich beginne zu argwöhnen. Keiner will, dass ich überlebe, nicht? Ich bin nur ein Stück Fleisch, das penibel für die Schlachtbank vorbereitet wird!", sprudelte es aus dem jungen Mann aufgebracht hervor.
„Und dieses verdammte Stück Fleisch hat den dunklen Lord mit ins Grab zu nehmen! Keiner schert sich einen Dreck um mich! Ich habe nur zu funktionieren. Und dann zu sterben! Aber da mach ich nicht mit! Ich lasse mich nicht umbringen. Wenn, mache ich es selber!"
Harry sprang auf und wollte gehen. Doch Malfoy vertrat ihm den Weg. Die hellgrauen Augen verengten sich und der junge Mann begriff, dass er es mit einem sehr, aber wirklich sehr gefährlichen Zauberer zu tun hatte. Doch es war zu spät, zurückzuweichen.
„Sie sind wirklich der Sohn von James Potter. Sie sind gedankenlos, selbstsüchtig und ein geradezu beispielhaftes Halbblut, das nichts versteht und alles ruinieren und beschmutzen muss, und es schafft, mit dem bloßen Gedanken alles abscheulich zu machen und in den Dreck zu ziehen."
„Reden Sie nicht so über meinen Vater!"
Lucius hörte ein Brausen und hielt inne.
Harrys Haar wurde durch den aufkommenden Luftzug durcheinandergewirbelt. Er umklammerte den Ring, den er am Finger trug, und funkelte den Slytherin wütend an. Das nächste, was er spürte, war, dass alles schwarz wurde. Von allen Seiten presste es sehr heftig gegen ihn. Der Gryffindor konnte nicht atmen. Eisenre Bänder schlossen sich um seine Brust und die tränenden Augäpfel wurden ihm tief in den Kopf getrieben. Und dann ... Dunkelheit. Dunkelheit und Hitze
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Three souls - one fate
Fiksi PenggemarVor den Sommerferien vor seinem sechsten Jahr in Hogwarts kommt Harry mit einem uralten Zauber in Berührung, der sein gesamtes Leben mit einem Mal auf den Kopf stellt. Nichts ist von dem lieben Burschen übriggeblieben, den man vor diesem Zwischenfal...