Nach unserem kurzen Spaziergang hatten wir uns zu Hause ans Abendessen gemacht. Dadurch, dass wir schon frühs Nudeln gegessen hatten, entschieden wir uns für Brot. Ich deckte den Tisch, während Noah uns einen kleinen Salat zusammen stellte.
Wir aßen schweigend das Essen und machten uns danach gleich bettfertig. Ich ging zuerst ins Bad, um mich zu duschen. Dabei fing ich an, über morgen nachzudenken. Schule hatte ich zum Glück nur bis halb eins, danach hatte ich aber noch die Schicht im Café von 14 Uhr bis 19 Uhr. Würde also ein langer Tag werden für mich.
Ich machte mich, nachdem ich Zähne geputzt hatte, auf den Weg ins Schlafzimmer und ließ Noah ins Bad.
Ich setzte mich an den Schreibtisch und suchte all meinen Kram zusammen, den ich morgen brauchte. Glücklicherweise standen für die nächste Woche keine Tests an, weshalb ich mich ein wenig entspannen konnte und nicht noch übermäßig viel lernen musste. Wobei mir das eigentlich immer Spaß machte.
Als mein Rucksack fertig gepackt war, stellte ich ihn neben den Schreibtisch und warf mich auf das Bett. Es war zwar erst 20 Uhr, trotzdem war ich schon total müde. Den ganzen Tag im Bett zu liegen machte einen echt schlapp.
Noah kam frisch geduscht rein. Seine Haare waren noch nass und hingen ihm quer durchs Gesicht. Er sah süß so aus. „Wollen wir noch einen Film schauen?" fragte er mich. Ich nickte und stand dann auf. Wir hatten uns vor ein paar Wochen endlich einen Fernseher zugelegt, um nicht immer auf unseren Tablets Filme schauen zu müssen. Der Bildschirm war zu klein und es war immer unbequem.
Unsere Couch war zum ausziehen und so knapp anderthalb Meter lang. Da konnte man seine Beine ausstrecken und sich auch schon fast hinlegen. Deshalb zogen wir sie auch heute aus und Noah holte sich noch seine Bettdecke für uns beide.
Wir machten es uns nebeneinander auf der Couch gemütlich und starteten einen Film, der schon eine ganze Weile in unserer Watch-List stand. Er war ganz gut. Es war, natürlich, ein Horrorfilm. Was sollten wir auch sonst schauen? Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals mit Noah etwas anderes, als Horror geschaut zu haben.
Mittlerweile hatte ich mich auch ein wenig an die Jumpscares gewöhnt und zuckte nicht mehr jedes Mal zusammen. Trotzdem fand ich die Filme oft echt heftig und ganz schön gruselig. Wenn es mir zu viel wurde, versteckte ich mich immer hinter einem Kissen oder in Noahs Schulter. Mein Freund machte sich gern darüber lustig und zog mich oft noch Tage später damit auf. Ich machte mir nix draus, es war sowieso alles nicht ernst gemeint. Mittlerweile fragte Noah mich sogar manchmal, ob wir den Film nicht lieber aus machen sollten.
Vermutlich kam von dem ganzen Horror auch mein Albtraum von letzter Nacht. Mittlerweile ging es mir mit dem wieder gut. Es war nur ein Traum. Auch, wenn er verdammt echt gewirkt hatte.
Auch jetzt saß ich wieder eng an Noah und hielt seine Hand ganz fest. Der Film war heftig. Heftiger, als erwartet. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte wirklich, nicht los zu kreischen. Es fiel mir aber wirklich schwer. Noah sah mich belustigt von der Seite an und hielt mich fest in seinen Armen. „Keine Sorge, ich pass auf dich auch." flüsterte er und drückte mir einen Kuss in die Locken.
Ich sah zu ihm und schaute ihn schmollend an. Er grinste mich an und zog mich ein Stück höher, um unsere Lippen kurz verbinden zu können. Ich erwiderte den zarten Kuss. Leider ging er viel zu schnell wieder vorbei und Noah widmete sich wieder dem Film.
Ich musterte meinen Freund von der Seite und sah dann auch mal wieder auf den Bildschirm. Gerade war es nicht ganz so blutig und ich konnte meinen Blick daran halten, ohne die Augen schließen zu müssen. Noah schien den Film langweilig zu finden, denn ich spürte nach wenigen Minuten, wie er sich gegen mich lehnte und er seine Augen geschlossen hielt. Er atmete seelenruhig und war scheinbar wirklich eingepennt.
Ich grinste, strich ihm einmal kurz durch die Haare und nahm dann die Fernbedienung. Schnell machte ich den Film aus. Er war mir sowieso zu brutal. Alleine wollte ich das echt nicht schauen.
Ich brachte Noah in eine liegende Position und legte mich dann ihm gegenüber. Mussten wir heute halt auf der Couch schlafen. Störte mich eigentlich nicht. Sie war bequem, auch, wenn man seine Beine nicht komplett ausstrecken konnte. Im Schlaf legte Noah seinen Arm um meine Hüfte und ich legte mich noch ein Stück näher an ihn. Ich legte ebenfalls einen Arm um ihn und gab ihm noch einen leichten Kuss auf die Stirn. Auf seinen Lippen bildete sich ein zartes Lächeln, ehe er wohlig seufzte.
Ich schloss meine Augen und war ebenfalls nach wenigen Minuten eingeschlafen.
Mittlerweile konnte ich es mir nicht mehr vorstellen, alleine zu schlafen. Ohne Noah. Diese Nähe tat mir unglaublich gut und auch Noah schien sie zu genießen. Immer wieder kuschelte er sich im Schlaf enger an mich.
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Made for each other
FanfictionDies ist der zweite Teil meiner Fanfiction „Make things right" „Findest du es nicht auch seltsam und beängstigend, dass wir gerade einmal 16 und 17 Jahre sind und jetzt gemeinsam in einer Wohnung leben und davon ausgehen, dass das für immer so bleib...