Kapitel 37

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Schlafloser Falke

Ich stützte mich am Fensterbrett des Hauses ab und sah zwischen den Spalt der Vorhänge auf das Meer hinaus, das in der Ferne lag

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Ich stützte mich am Fensterbrett des Hauses ab und sah zwischen den Spalt der Vorhänge auf das Meer hinaus, das in der Ferne lag.

Schiffe, die von hier aus winzig klein erschienen, fuhren in den Hafen ein, andere segelten davon und ich ... verzog das Gesicht. Die ›Heaven‹, mein verdammtes Schiff, ankerte noch immer dort, wo wir Karmai getroffen hatten, um ihn zu hintergehen.

Wäre Melissa nicht schon am Verrotten, würde ich ihr selbst den verdammten Hals herumdrehen. Für den Verlust meines Schiffes und für den Verrat. Nun, nicht für den Verrat an sich, aber dafür, dass sie ihn mit den Engländern begangen hatte. Das war eines jeden Piraten unwürdig.

Den Kopf wendend, sah ich zu Scarlett, die gerade dabei war, Mohas geschundenen und immer noch bewusstlosen Körper zu säubern. Sie tunkte den Lappen in das, durch das Feuer im Ofen erhitzte Wasser und rieb vorsichtig den Dreck und das Blut ab.

Ich hatte mich selbst gesäubert und, obwohl meine Hexe erst protestiert hatte, auch meine eignen Wunden selbstständig versorgt. Nur die, an die ich nicht selbst kam, oder nähen konnte, hatte sie jedoch umsorgt.

Jetzt war ich mehr Mullverband als Mann.

Ich sah wieder aus dem Fenster. Ein Schiff, das bräuchten wir. Ein Schiff und eine Mannschaft, mit der ich Segeln konnte und die auf lange Sicht meine Alte ersetzte, denn ich war recht sicher, dass sie allesamt tot waren.

Bei Poseidon!

Ich war mit ihnen jahrelang gesegelt. Mit manchen sogar noch unter meinem Vater! Und jetzt? Jetzt lagen sie in namenlosen Gräbern, waren verbrannt, oder einfach ins Meer geworfen worden.

Von den Männern der Frau, die ich lie...

Ich schluckte.

Aye, ich liebte sie.

Das ›warum‹ war mir ein Rätsel.

Scarlett war einfach nicht das, was ich erwartet hatte, jemals an einer Frau gutzuheißen. Nicht das ich je etwas dergleichen gedacht hätte, zu empfinden. Aber sie? Beim Gott des Meeres, sie war wirklich nichts für einen Mann wie mich.

Zu zart.

Zu weich.

Zu liebevoll.

Zu unerfahren.

Zu unreif.

Und dennoch ... die Dinge, die ich nicht wollte, gepaart mit dem kleinen Feuer, das vereinzelt aufloderte, hatte mich gepackt. Sie ließ mich einfach nicht los, auch wenn es gänzlich unlogisch war, entfachte sie ein Feuer in mir. Genauso paradox war es auch, was sie für mich empfand, und dennoch waren wir nun hier.

Ein Piratenlord, der die Kronprinzessin liebte und die zukünftige Königin Englands, die einen Freibeuter aus ihrem Kerker hat fliehen lassen, um ihm zu helfen.

Red Prinzess, deliver me  {OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt