Kapitel 8

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Scarlett

Meine Hand bewegte sich auf und ab, während ich das Deck zu Ende schrubbte. Immer wieder tropften einzelne Salzige Tränen auf den Boden und färbten diesen dunkel. Mir tat mein ganzer Unterleib weh. Das war schlimmer gewesen, als meinen kleinen Finger zu verlieren. Ich wünschte, er hätte mir alle Finger abgehakt, statt mich auf diese Weise zu demütigen. Schluchzend setzte ich mich vom vierer stand auf und sah hoch in den Sternenhimmel. Ein paar dicke Wolken flogen über uns hinweg. Einzelne Laternen hingen hier und dort, um das Schiff nicht im Dunkeln zu lassen. Nachdem ich aus Hawks Zimmer ging, bin ich zu Moha. Ich hatte mich bei ihr versucht zusammenzureißen. Sie wusste genau, was er getan hatte. Und sie hatte keine aufbauenden Worte für mich, ich wollte aber auch keine. Ich nahm die komische Medizin, die anscheinend verhinderte, dass ich am Ende ein Kind in mir tragen würde und dann ging ich an die Arbeit. Nun waren Stunden vergangen, in denen ich weiter schrubbte. Die meisten schliefen bereits und es war schon fast morgens. Nur einzelne waren wach und hielten anscheinend wache. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. Als mir mein Unterleib wieder schmerzte, verzog ich das Gesicht und begann weiter zu schrubben.

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Als ich endlich fertig wurde, ging bereits die Sonne auf und erhellte in schönen Farben den Himmel. Ich hatte wirklich die gesamte Nacht gebraucht. Ich wischte mir mit meinem Handrücken über die Stirn und sah mich um. Ich hatte das überraschenderweise wirklich gut hinbekommen. Mit schmerzen beugte ich mich vor und nahm den Eimer, schüttete das Wasser ins Meer und lief unters Deck. Ich wollte mir etwas zu essen holen, aber es war nichts mehr da. Der Schiffskoch war auch nicht da, er schlief anscheinend noch. Unsicher suchte ich nach etwas Brauchbarem, aber wie es aussah, wurde meine Portion bereits aufgegessen. Ich war müde und hungrig und mir tat alles weh. Seufzend, verließ ich die Küche, lief an ein paar schlafende Männer vorbei und ging in meine Zelle. Ich rollte mich zusammen und fing wieder an zu weinen. Ich war nicht mehr unberührt. Niemand von den Adligen würde mich jetzt noch wollen. Jetzt war ich wahrlich nichts mehr wert. Ich war eine Hure, keine Prinzessin mehr. Einfach nur eine Hure. Ich presste die Lippen zusammen, damit ich keinen mit meinem Geheule störte und schlief ohne Decke, auf dem Boden in der Ecke irgendwann ein.

Ein Eimer Wasser holte mich aus dem kurzen Schlaf, den ich nur hatte und ich sah erschrocken auf.

»Guten Morgen, Eure Hoheit«, meinte dieser Scheusal neutral und stellte den Eimer weg. »Ich hoffe, die Nacht war angenehm?«

Ich wischte mir das Wasser aus dem Gesicht und hustete. Augenreibend blinzelte ich und sah wieder hinauf. »Du....« nuschelte ich nur und wandte mein Blick ab. Er hatte mich benutzt. Mir meine Unschuld genommen und schien es auch noch zu genießen. Immer wenn ich ihn ab jetzt ansah, erinnerte ich mich an die Schmerzen. Apropo schmerzen.....Ich hatte wirklich Hunger...wie viele Tage war es nun her, dass ich gegessen hatte? 4...nein, ich glaube schon 5 Tage. »Ich .....Habe das Deck geputzt....« sagte ich nur, weil ich ihn kaum ansehen konnte. Er wusste natürlich nicht, dass ich die ganze Nacht dafür gebraucht hatte, während er wie ein Baby schlief. Widerling!

Er schloss die Tür auf und warf mir neue Kleidung, wie einen Lappen und Seife hin. »Ich weiß, ich habe es beobachtet, kleine Hexe. Und obwohl es eher schlecht als recht gemacht wurde, will ich mal nicht so sein. Du kannst es heute besser machen.« Grinsend nickte er auf die Sachen. »Los. Mach dich fertig. Es gibt Arbeit zu erledigen.«

Nun sah ich ihn doch an. Er hatte mich beobachtet?

Wieso hat er nicht geschlafen?

Meine Augen wanderten zu den Sachen, der Seife und den Lappen hin. Als ich ihn wieder ansah, könnte ich kotzten. Genauso hatte er gestern ebenfalls gegrinst. Dieser ekelhafte.....

Red Prinzess, deliver me  {OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt