Kapitel 14

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Scarlett

>Du bist meine Gefangene. Vergiss das bloß nicht. Mein Mittel zum Zweck. Mehr nicht.<

Das hatte Hawk gestern Abend zu mir gesagt, nachdem er gefragt hatte, wieso ich mir überhaupt darüber Gedanken machte, ob er mich schön fand. Ich hatte selbstverständlich darauf nicht mehr wirklich geantwortet. Ich wusste selbst nicht, wieso ich das wissen wollte. Aber eins wusste ich, als er mir gestern auch meinen ersten Kuss gestohlen hatte, fühlte ich etwas für ihn.

Ich wischte mir mit meinem Ärmel über die Stirn und schrubbte weiter das Deck. Dabei dachte ich über Hawks Worte nach. Ich hatte es geschafft und ein wenig die Kontrolle über ihn gehabt. Er hat mich..... in den Himmel geschickt, wie er es immer beschrieb. Endlich verstand ich, was Moha meinte und ......Ich mochte es. Es hatte sich gut angefühlt und seine Worte, während wir es taten, waren schön. Er nannte mich, seine kleine Hexe. Ein kleines, erschöpftes Lächeln lag auf meinen Lippen. Und irgendwie war ich gut gelaunt. Ich hoffte, er würde mich heute Abend wieder so nehmen. Bei dem Gedanken, kribbelte mein Magen. Ich gab mir besonders viel Mühe beim schrubben des Decks. Als die Sonne ganz oben stand, hatte ich das Deck fertig und im selben Moment, tauchte Hawk vor mir auf. Als ich zu ihm hochsah und einen Funken stolz in seinen Augen erkennen konnte, stand ich auf, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn vor all seinen Männern.

Im ersten Moment erwiderte er sogar den Kuss. Dann jedoch ...

Seine Hand glitt in meinen Nacken und er zog mich an sich, sodass der brutale Schlag in meinen Magen, für mich völlig unvorbereitet kam.

Moha, die hinter ihm stand, zischte leise und die Männer, wirkten verdutzt, wie amüsiert.

Ich ließ sofort von seinen Lippen ab, beugte mich automatisch runter und legte meine Arme um meinen Bauch. Mit geweiteten Augen, starrte ich geschockt auf den Boden. Ich wankte und fiel auf meine Knie. Komplett überrumpelt, wieso er mich geschlagen hatte, sah ich zu ihm hoch.

Hawk ließ seinen Blick extra kühl werden. »Gibt es einen Grund, weshalb du mich berührst, ohne dass ich es dir gestattet habe?« Sich zu mir beugend, fragte er: »Oder willst du etwa, dass ich meiner Crew zeige, warum du mich so begehrst? Hat dir der gestrige Besuch im Himmel, die Sinne vernebelt, Prinzessin von England?«

Ich öffnete meine Lippen, sah mich jedoch um und kurz sah ich auch Moha an. Dann senkte ich beschämend den Blick und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. »I...ich....d...dachte..« stotterte ich nur, aber meine Stimme brach ab. Mein Bauch tat so weh. Wieder ein neuer blauer Fleck. Ich war wirklich naive, dass ich dachte, ich wäre jetzt mehr für ihn. Aber er hatte es ja gesagt, ich war und würde immer nur seine Gefangene sein. Nichts weiter als ein Mittel zum Zweck. Er meinte es ernst und hatte es nicht nur so gesagt.

»Du dachtest was, Kleine?« Er sah mich mit schief gelegtem Kopf an.

»Nichts.« flüsterte ich nur. Rutschte ein Stück weg und stand schwerfällig auf. Ein Arm auf meinen immer noch abgemagerten Bauch, stützte ich mich an der Reling ab. Die Männer und Moha sahen mich alle abwartend an. Es war mir so unangenehm. Sie hassten mich doch sowieso alle. Dieser klitzekleine Moment in denen ich dachte, ich würde vielleicht zu ihnen gehören...... lächerlich. Stumm rollten mir die Tränen, weil ich sie einfach nicht mehr zurückhalten konnte. Ich wandte mich ab. »Entschuldigt mich, ich.....muss ....ich arbeite gleich weiter.« flüsterte ich mit zitternder Stimme und ging unters Deck, weg von ihm und weg von allen die mich anstarrten. Ich lief den langen Gang entlang, bog mehrmals nach links und rechts ab und hielt erst an, als ich an meine übliche Ecke ankam, wenn ich mich vor ihnen verstecken wollte. Ich war so zierlich und klein, dass ich mich gut in diese Ecke drücken konnte, ohne dass mich die Leute hier auf den ersten Blick bemerkten. Mehrere Fässer standen hier herum und schützten mich vor blicken. Ich setzte mich und hob meine Tunika hoch, mein Bauch war rot und geschwollen. Leise rollten mir die Tränen und ich weinte für mich alleine.

Red Prinzess, deliver me  {OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt