Kapitel 44

13 2 0
                                    

Scarlett

Es war, wie damals, als wir auf der verlassenen Insel gestrandet waren. Talay bewusstlos und ich, überfordert. Die Hexe war verschwunden. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und sah zu Talay runter. Der Fluch war gebrochen. Es würde unser letztes Abenteuer werden, bevor ich zurückkehre und meinen Thron einforderte. Eins würde ich mir wohl noch vornehmen zu ändern: Hexenverbrennung. Das würde ich unterbinden, immerhin war ich selbst eine und.....die Hexe, die ihn verflucht hatte, war doch nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Sie hatte jedes Recht gehabt, ihn zu verfluchen.

Ich atmete angestrengt aus und ließ Talay so liegen und ging zu dem Bach zurück, aus dem ich vorhin getrunken hatte und ihm ging es ja soweit gut. Ich brauchte eine Dusche, also zog ich mein Kleid aus und stieg ins Wasser. Ich wusch mich und meine Haare. Das kühle Wasser tat mir gut auf der Haut und ich lächelte vor mich hin.

Moha wusste Bescheid, dass wir nicht sofort zurückkehren würden. Ich wollte diesen Moment noch mit Talay verbringen, bis sich unsere Leben ändern würden. Ein knacken eines Astes ließ mich aufschauen. Immer noch im Wasser stehend, mit feuchter Haut und Haar, sah ich Talay an, der anscheinend endlich erwacht war. Ich schob mein Haar nach vorne und drückte das Wasser aus meiner langen Mähne. »Wie geht es dir?« fragte ich, während er sich an einen der Bäume abstützte und mich ansah.

»W-wo ist ... sie«, schnarrte er und kippte auf die Knie. »Ich schlag ihr ... den Kopf ab.«

Ich stieg aus dem Wasser, nahm mein dreckiges Kleid. »Sie ist weg, Talay. Du solltest es ruhen lassen und ab jetzt mehr Respekt vor Hexen haben.« meinte ich ernst, zog es wieder drüber und ging auf ihn zu. Ich hockte mich vor ihm hin und wischte ihm mit meiner feuchten Hand übers Gesicht und musterte ihn. »Der Fluch ist gebrochen. Du solltest dich ausruhen.«

Er atmete hektisch und sah mich an.
»Aye ... Ich .... Danke, Scarlett.«

Er sah zum ersten Mal erleichtert und schon fast verzweifelt froh aus. Und als er sich zum ersten Mal bei mir bedankte, lächelte ich.

Ich umarmte ihn und strich ihm beruhigend über den Rücken. »Ich habe es gern gemacht, Talay. Ich hoffe wirklich du wirst jetzt glücklich.«

Talay zog mich an sich und vergrub sein Gesicht in meiner feuchten Halsbeuge. »Ich werde respektvoller gegenüber einer einzigen Hexe sein,« nuschelte er an meiner Haut. »Ein bisschen nur. Aber sehe ich dieses Miststück je wieder, werde ich mit ihr schlimmeres machen, als mit deinem Kapitän. Das schwöre ich.« Er atmete mehrmals ein. »bei Poseidon, ich bin so müde.«

Ich wusste, dass er mich meinte und das ließ mich lächeln. »Lass uns noch etwas hierbleiben. Dein Schlaf kannst du später nachholen.« Ich drückte mich weg und sah ihn direkt an.

»Später?« er grinste. »Was haben wir jetzt Wichtiges zu tun? Außer auf mein Schiff zurückzukehren?«

»Dich um mich kümmern und zulassen, dass ich mich um dich kümmern kann.« flüsterte ich und küsste ihn. Meine Arme legte ich um seinen Hals und drückte mich an ihn ran. »Kannst du einmal sagen, dass du mich liebst? Nur ein einziges Mal?« fragte ich an seinen Lippen.

Talay erstarrte und sein Blick verdunkelte sich. Dann schluckte er. »Es hat sich nichts geändert. Du und ich, gehen getrennte Wege. Sehr bald sogar, und sage ich diese Worte, wird es für uns beide nur schwerer«, erklärte er heißer. »Also nein, ich sage es nicht. In einer anderen Welt, in der ich an deiner Seite herrschen würde, würde ich es in der Nacht sagen, in der du mein wirst. Doch in dieser Welt, sage ich das zu niemandem.«

Diese Worte....waren nicht die Worte, die ich erhofft hatte.

Daher sah ich ihn sehr lange an. Dann nickte ich und erhob mich. »Dann lass uns zurückkehren. Damit du endlich getrennte Wege gehen kannst.« meinte ich etwas kühl, obwohl ich mit ihm noch etwas Zeit auf der Insel verbringen wollte. Aber, wenn er es nicht wollte, dann war es ebenso und ich würde es respektieren, zumindest das. Würde er mir für diese Entscheidung verzeihen? War das richtig, was ich vor hatte zu tun? Oder war ich einfach nur egoistisch. Ich sah weiterhin auf ihn hinab.

Er würde es also in der Nacht zu mir sagen, in der ich sein werden würde.

Verzeih mir Herr, aber ja, ich war egoistisch. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich egoistisch.

Mein Schicksal sah zu mir hoch und folgte jeder meiner Bewegungen. »Aye«, sagte er dann und stand auf. Er nickte in die Richtung aus der wir kamen und wir liefen los. Es war still, bis Talay fragte: »Wohin zeigt der Kompass jetzt?«

Ich öffnete etwas genervt das Amulett. Zog seine Hand und wir berührten beide das Messinstrument. Die Nadel zitterte, zuckte in verschiedene Richtungen, bis auf einmal die Nadel stehen blieb.

Meine Augen weiteten sich, ich drehte meinen Kopf und sah in die Richtung, in der die Nadel zeigte. Bevor Talay etwas sagen konnte, fing ich an zu weinen. Die Tränen rollten über meine Wangen und tropften in den Sand. Gleichzeitig fing ich auch an zu lachen.

Die Nadel....

Sie zeigte nach England.

Was war das nur für ein Kompass?

Sollte mir das etwa sagen, dass ich das richtige tat?

Ich sah Talay an und wischte mir über die Augen.

»Nach England.« antwortete ich schluchzend. »Die Nadel zeigt nach England.«

Talay zog seine Hand weg. »Wie hinreißend, kleine Hexe. Dann werde ich deinen kleinen Hintern wohl nach Hause schaffen und zusehen wie eine Krone dein Haupt schmückt, hm?«

Ich presste die Lippen zusammen, sah hinunter zum Kompass und blinzelte. Nun zeigte der Kompass wieder auf Talay.

Ja. Ich würde ihn nicht mehr gehen lassen.

»Dann halte dein Versprechen und bring mich zurück nach England.« sagte ich nur und ging an ihm vorbei.

Mein Blick glitt zu dem Schiff, dass in der Ferne im Meer schwamm.

Wenn alles nach Plan lief, würde Talay nicht nur meinen kleinen Hintern nach England schaffen.

Doch bevor ich weiter über meinen Plan nachdenken konnte, packte Talay mich am Arm. »Was ist?  Warum so zornig? Ist es nicht das was du willst?« Er packte das Amulett und riss es von meinem Hals, damit er es vor meiner Nase baumeln lassen konnte. »das zeigt dir das Ding doch. Das du zurück willst.«

»Gib mir mein Amulett zurück. Das ist mein einziges Andenken an meine Mutter!« motzte ich und hob meine Hand, um es zu greifen. Doch als er es wegzog, verzog ich das Gesicht und sprang dem Amulett regelrecht hinterher. »Gib es zurück! Du elender Pirat.« versuchte ich ihn zu beleidigen und streckte meine Hand aus, aber er war nun einmal größer. Auf seine Frage antwortete ich nicht, stattdessen hielt ich mich an seiner Tunika fest und sprang vor seiner Nase immer wieder hoch.

Der idiot lachte, fing mich mitten im Sprung auf und hielt mich an sich gedrückt. »Das ist mein Wildfeuer ja wieder.« Talay gab mir das Amulett zurück und nutzte auch die andere Hand, um mich zu heben. Er sah zu mir hoch und ließ seine Augen über meine Haarpracht wandern. »Wie ich diese Farbe vergöttere.«

Ich blinzelte.

Wildfeuer?

Ich drückte das Amulett an meinen Körper und sah ihn böse an. »Du vergötterst diese Farbe? Genau deswegen entscheidest du dich zu gehen.«

Sein Lächeln verschwand. »Warum reden wir nur davon, dass ich gehe und nicht darüber, dass du bleibst?«

»Mein Schicksal ist es Königin von England zu werden. Doch dir, wie mir scheint, ist noch nicht bewusst, was dein Schicksal ist. Du bist dickköpfig.« antwortete ich, drückte mich von ihm weg und landete wieder auf dem Boden.

»Du kennt mein Schicksal nicht«, giftete er mich genauso an. »was wenn es ist, eben jener König aller Piraten zu werden? Muss ich mein Aufgeben, damit die kleine, verwöhnte Prinzessin die ihres bekommt?«

Empört sah ich ihn an, hob mein Amulett und zeigte drauf. »Der Kompass zeigt nach England, wenn du es berührst und wenn nicht, zeigt es auf dich! Was bedeutet das wohl? Denk doch mal nach, Talay.« fuhr ich ihn ebenfalls an.

Er knurrte mich an. »Ich mache kein Schicksal von einem alten Schmuckstück abhängig, dass seinen Dienst für mich schon geleistet hat. Das Teil-« er zeigte auf das Ding, »ist für mich unwichtig.«

Ich sah ihn.

Legte das Amulett zurück an meinen Hals.

Sagte kein Wort mehr und ging zum Boot.

Unwichtig?

Na schön.


Talay folgte mir, und sein Kiefer malte. Er öffnete die Lippen, schloss sie aber wider und schüttelte schnaubend den Kopf. Beim Beiboot angekommen, deutete er spöttisch an, ich solle einsteigen, damit er los rudern konnte.

Ich stieg in das Boot, Talay schob es ins Wasser und stieg dann ebenfalls auf. Er ruderte zurück auf sein Schiff und wir kletterten die Leiter hinauf aufs Deck. Moha begrüßte uns, doch mein Blick ging zu Pippin, der mir mit ernster Miene kaum merkbar zunickte. Er hatte also meinen Onkel erreicht. Gut.

Moha würde das Schiff vorher verlassen, damit sie nicht wieder gefangen wird. Ich hatte ihr einen Ort genannt, an dem sie erst einmal leben konnte, bis ich gekrönt wurde. Pippin hatte meinem Onkel meinen Standort verraten und meinen Wunsch. Das Schiff würde England erreichen, doch nicht so, wie Talay es vermutete.

»Segel setzen, ihr Deckratten! Wir bringen meinen Gast zurück nach England!« Er sah mich an, als alle bejahend zuriefen und sich an die Arbeit machten. Leise fügte er, an mir vorbeilaufend, hinzu: »Einzig und allein auf ihren Wunsch hin.«

Ich sah Talay nach, blieb kurz wie erstarrt stehen, bevor ich mit einem letzten Blick auf Moha und Pippin, ihm folgte. In der Kajüte, schloss ich die Tür und .....

Bevor er reagieren konnte, lief ich auf ihn zu und sprang ihm in die Arme. Meine Schenkel um seine Hüfte, drückte ich mich an ihn ran. Ich küsste ihn und flüsterte an seinen Lippen. »Du hast gelogen. Du sagtest, wenn der Fluch gebrochen sei, würdest du mich auf der Insel nehmen.« mein Blick traf sein.

Talay knurrte mich an und schmiss mich aufs Bett, zog mich an den Fußgelenken zu sich und öffnete langsam seine Hose. »Ich habe nicht die beleidigte Prinzessin gespielt, Hexe.« Er nickte mir zu. »Zieh dich aus. Spreiz die Schenkel.«

»Nein, du spielst den dickköpfigen Piraten.« konterte ich, zog das dreckige Unterkleid aus und spreizte meine Schenkel.

Dieser Mistkerl leckte sich die Lippen. »Ich könnte jetzt mit dir streiten, wer von uns die Prinzessin ist, doch-«, er zog seine Hose aus und nahm seine Härte in die Hand. Seine Faust flog langsam auf und ab und ließ ihn wachsen. »-ich denke, wir wollen beide etwas andres als streiten, hm?«

Ja, es könnte das letzte Mal sein, wenn er mir nicht verzieh.

»Ist mein dar liegen nicht Antwort genug?« fragte ich und glitt mit meinem Finger zwischen meine Beine. Ich öffnete für ihn meine Lippen und spürte die Feuchtigkeit dazwischen. »Ein letztes Mal, Talay. Bevor ich aufhöre dir zu gehören.«

Mein gegenüber grinste und legte sich zwischen meine Beine. Seine Spitze drückte schon an meinem Eingang und glitt langsam in mich. »Nein, bis nach England segeln wir noch mindestens vier Wochen, meine Kleine. Plus den Zwischenstopp, den wir wegen der Vorräte einlegen müssen. Das hier«, er bewegte die Hüfte und küsste mich innig, »Ist nicht unser letztes Mal.«

»Musst du mich andauernd korrigieren, obwohl du genau weißt, wie ich das meine.« nuschelte ich an seinen wundervollen Lippen und stöhnte, als er in mich eindrang. Ich könnte mich doch niemals bei einem anderen Manne so hingeben wie bei ihm. Durchströmt von purer Lust, küsste ich ihn zurück und ließ seine Zunge in mich gleiten.

Wir stöhnten uns gegenseitig in den Mund, bis Talay genug hatte und mich herumdrehte. Auf alle viere gestellt, kniete er sich hinter mich und nahm mich schnell und hart von hinten. Seine Hand packte mein Haar und er zerrte meinen Kopf zurück, während er seinen vor Lust in den Nacken warf und das Klatschen seines Beckens an meine Hüfte zu einem Nassen schmatzen wurde.

»Ja«, stöhnte Talay dunkle und drückte meinen Oberkörper nach unten. »Du fühlst dich so verdammt gut an.«

Ich krallte mich in die Decke und stöhnte. »Genauso. Ja!« Es war so gut und so voll von Lust, Frust und Wut. Es war eine Mischung aus Emotionen, die uns diese Leidenschaft fühlen ließ. »Gott, Talay!« wurde ich lauter und drehte meinen Kopf so, dass ich zu ihm hinaufsehen konnte. Zu sehen, wie er mich genoss, ließ mich fast explodieren.

Talay grinste mich an. »Genießt du es, wie sehr ich dich begehre?« Er stieß weiter zu und ließ seine freie Hand über mein Rückgrat wandern. »Feuert es dich an, wenn ich wegen dir so hart bin? Wenn ich deinen Namen stöhne? Wenn ich mich zusammenreißen muss, um dich nicht sofort mit meinem Saft zu befüllen?«

Schon wieder diese Worte. Diese schmutzigen Worte, die so viel in mir auslösten.

Ich schloss meine Augen, atmete mit halb offenen Lippen und versuchte nicht sofort zu kommen. »Halt....dein Mund..« schaffte ich nur zu sagen und selbst diese Worte klangen zum verrückt werden sinnlich.

»Pass lieber auf, was du sagst. Denn wenn deinem Mund noch mal so was verlässt, stopfe ich ihn dir, damit du die Klappe hältst.« Er nahm mich härter und sah mich halb verspielt, halb zornig aber vor allem erregt an.

Ich verdrehte die Augen und kam meinem Höhepunkt immer näher. »Du...weißt doch...« begann ich stöhnend. »...was diese Worte....in mir .....auslösen....Oh Gott!« er traf genau den richtigen Punkt und wieder wurde mir bewusst, dass kein anderer Mann so etwas in mir auslösen könnte. Doch.....

»Ich....will dir in die Augen sehen....wenn...wenn ich komme.« stieß ich sinnlich aus.

Talay knurrte, wirbelt mich wieder herum und legte mich unter sich. Mehr oder weniger, ohne sich aus mir zurückzuziehen, bog er meine Beine auseinander und stieß wieder in mich und raunte: »Dann sie hin, meine Kleine. Sieh, was ich dich fühlen lasse und komm.«

Wir beide sahen uns tief in die Augen und ich sah neben der Lust auch die Liebe, die er für mich empfand. Er liebte mich. Und ich liebte ihn. Und ich würde ihn noch dazu bringen, mir genau das zu gestehen.

Sobald ich sein war, würde ich diese Worte endlich hören.

Und damit kam ich windend unter ihm zum Höhepunkt und stöhnte seinen Namen wie ein Gebet in die Welt hinaus.

Red Prinzess, deliver me  {OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt