Engelgefängnis

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POV: Bastian
Die Arme der dunklen Macht krochen weiter auf uns zu. Alle Bewohner dieses Wohnhauses waren aufs Dach geflüchtet, da man im Wohnhaus nicht mehr bleiben konnten. Aber die Arme hatten es nur auf mich abgesehen. Plötzlich schossen zwei von ihnen vor und schlangen sich um meine Beine. Weglaufen ging nicht mehr. Zwei weitere Arme schlangen sich um meine Arme und hinderten mich daran, mich zu bewegen. Ich kämpfte dagegen an, schaffte es aber nicht, mich zu befreien. Doch ich bemerkte, dass ich mich langsam in einen Engel verwandelte. Nein, nein, nein! Das darf nicht passieren! Kein Mensch durfte einen Engel in seiner(oder ihrer) normalen Gestalt sehen. Dann sah ich etwas aus dem Augenwinkel. Ich drehte den Kopf dahin und sah Loki, den Feind der Engel. Böse grinsend landete er hinter mir und seine Finger fuhren durch mein, mittlerweile sichtbares, Gefieder. Mit meiner Magie konnte ich ihn fernhalten, mich aber nicht befreien. „Na na na, du willst doch keinen Ärger, oder?" hauchte Loki bösartig. Ich schüttelte nur den Kopf und ließ locker. Loki kam wieder dicht an mich ran und strich mir wieder durch die Federn. Ich erzitterte leicht unter seiner Berührung. Die Federn sind das empfindlichste an einem Engel. Ich war aber besonders empfindlich, und so kam es, dass ich so reagierte. Doch dann passierte etwas, was merkwürdig war: Ein Lichtstrahl umgab uns und die Welt dahinter veränderte sich. Als der Lichtstrahlen verschwand, waren wir nicht mehr auf dem Dach, sondern in einem Zellentrakt. In jeder Zelle waren Engel eingesperrt. Ich erstarrte. Dann schnupperte ich. Es roch verbrannt. Ich wurde vorwärts geschupst und zu einer Zelle geführt. In diese wurde ich gestoßen. Ich stolperte und fiel auf etwas. Benommen vom Sturz sah ich hoch und hätte fast aufgeschrien: Ich war auf einem Skelett gelandet. Langsam stand ich auf und sah mich um. Aus dem dunklen kam eine Gestalt. Ebenfalls ein Engel. Neugierig musterte ich ihn. „Hey, bist du neu?" fragte er. „Ja, bin ich. Ich bin Bastian. Wer bist du?" antwortete ich. „Fred. Freut mich, dass ich mal jemanden zum reden habe." antwortete er. „Wo sind wir überhaupt?" fragte ich verwirrt. „Im Engelgefängnis. Hier werden alle Engel dieser Welt eingesperrt. Hier leiden sie. Ich möchte dir ja keine Angst machen, aber alle die hier waren, kamen nie wieder weg." antwortete Fred. Es war schon schaurig. „Aber es muss doch dafür einen Grund geben." überlegte ich. „Ja, gibt es auch." meinte Fred. „Welchen denn?" fragte neugierig. „Loki hatte hier mal laut gesagt, dass er sich an den Engeln rächen will, wegen dem, was sie ihm angetan hatten." antwortete er. Ich überlegte. Irgendwie kam mir das bekannt vor. Aber woher? Da kam Loki an unserer Zelle vorbei. Ich konzentrierte mich und drang in seine Gedanken ein. Vorsichtig durchstöberte ich seine Erinnerungen. Eine Szene kam mir bekannt vor. Es war aus Lokis Sicht. Er stand am Rand einer Wolke. „Geh, Lumos! Halbengel haben hier nichts zutun!" riefen viele Engel. Da verstand ich es: Loki war ein Halbengel und sein Engelsname war Lumos. Er war wie ich. Ich war auch ein Halbengel. Und ich kannte Loki, oder halt Lumos. Ich beobachtete Loki weiterhin. „Lumos." flüsterte ich, als er nah an unserer Zelle war. Erschrocken und überrascht hob er den Kopf und sah zu mir. Er kam auf mich zu. „Woher weißt du das?" zischte er. Ich lächelte ihn leicht an und legte den Kopf schief. Viele würden sagen, es sah fragend aus, aber es war eine Geste unter Halbengel. Damit sagte man, dass man dazu gehörte. „Ich bin's." flüsterte ich. „Lucke?" fragte er ungläubig. Ich nickte. „Warum machst du das hier?" fragte ich. „Rache." fauchte er. „Weißt du, was die beste Rache für das damals ist?" fragte ich ruhig. „Was ist es denn?" wollte er wissen. „Die beste Rache ist, ein erfülltes Leben zu führen und das beste draus zu machen. Vergesse, was da passiert ist und führe dein Leben, so wie du es willst." antwortete ich. „Danke." sagte er und ging. Dann gingen die Zellentüren auf. Wir waren frei. Die Engel traten raus auf den Gang. Schon bald sah ich die Engel, die für das hier verantwortlich waren. Wütend flog ich auf diese zu. Ängstlich sahen sie zu mir auf. „Sehr ihr jetzt, was ihr angerichtet habt?" fragte ich gefährlich ruhig. „J-ja, haben wir. Aber b-bitte t-tu uns n-nichts." flehte ein Engel. „Werde ich nicht. Ich bin kein Monster, so wie ihr welche seid." sagte ich und verschwand. Doch da landete ein weiterer Halbengel vor uns. Mit einem irren Blick sah sie sich um. „Wo wollt ihr denn hin?" fragte sie. Bevor einer antworten konnte, griff sie mich schon an. Ich wehrte mich und schleuderte sie zu Boden. „Du bist doch nur ein Kind! Halt dich da lieber raus!" zischte sie. „Ich bin zwar jünger, aber lange kein Kind mehr!" fauchte ich. Dann schrie ich auf. Jemand hatte mir schmerzhaft in die Federn gegriffen. Ich drehte leicht den Kopf. Sie waren also zu zweit. Lumos half den anderen Engeln bei der Flucht, während ich hier mit zwei älteren Halbengeln kämpfen musste. Ich spürte die Macht in mir und war mir sicher, dass ich sie kontrollieren konnte. Also ließ ich sie raus. Ein Tornado entstand und fegte beide Halbengel davon. „Dein Ernst! Du lässt dich von einem Kind besiegen!" schrie sie. „Ich bin kein Kind!" schrie ich zurück. Es war still. Zu still. Ich sah mich um. Kein Engel war mehr zusehen. Das war gut. Es konnte also auch keinem mehr geschadet werden. Ich flog dann ebenfalls aus dem Zellentrakt. Wir hatten es geschafft! Die Engel sind gerettet und ich hatte Lumos zurück zu den Guten geholt. Was wollte ich mehr? Ich konnte nichts mehr tun.



979Wörter
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Hallo. Das hab ich nebenbei einfach mal geschrieben. Es ist nicht wirklich gut geworden, aber egal. Ich lad es trotzdem hoch. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Tschüss Eulana2011

One Shot BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt