taube Menschen hören nicht

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Noch ganz kurz ein paar Infos: »« benutze ich, wenn Gebärdensprache benutzt wird. „" verwende ich, wenn ganz normal gesprochen wird.

POV: Rafael
Endlich war ich wieder Zuhause. Das Einkaufen hatte sich unnötig in die Länge gezogen. Nur weil andere nicht damit klarkommen, dass mein Freund taub war. Händchen haltend gingen wir zur Haustür und ich schloss auf. Sofort hörte ich aufgeregtes Bellen. Shoko hüpfte an mir hoch, sobald wir die Einkäufe verstauten. »Gehst du gleich noch mit ihm raus?« fragte ich. »Ja, mach ich. Wann kommt den Kevin?« erwiderte er. »Weiß ich nicht genau.« meinte ich. Basti nickte. Als wir alles eingeräumt hatten, schnappte sich Basti die Leine von Shoko und ging mit ihm raus. Jetzt durfte ich alleine warten, bis Kevin kam. Ich hätte wirklich mitgehen sollen. Dann wäre ich jetzt nicht so alleine. Allerdings konnte ich jetzt streamen und musste das später nicht mehr machen.

Ich war fertig mit streamen. Ein paar Zuschauer hatten gefragt, wo Basti war. Es waren wohl ziemliche Fans von ihm. Da klingelte es. Das musste Kevin sein, denn mein Freund hatte seinen Schlüssel mitgenommen. Ich ging runter ins Erdgeschoss und öffnete die Haustür. Kevin und Stegi standen davor. Was machte Stegi hier? „Kommt rein." sagte ich zu den beiden. Sie betraten unser Haus und sahen sich erstmal um. „Schön hier." meinte Stegi. „Danke. Was machst du eigentlich hier?" fragte ich ihn. „Kevin meinte, ich könnte mitkommen." antwortete er. Bedrohlich sah ich Kevin an und ging auf ihn zu. „Wieso hast du ihn ohne Zustimmung mitgebracht?" zischte ich. Ich war wirklich wütend. „Ähm...also..." stammelte Kevin. „Tut mir leid." sagte er dann. „Will ich für dich hoffen." meinte ich nur. Dann führte ich beide rum. „Wie geht's deinem Hund?" fragte Stegi. Überrascht sah ich ihn an. „Hab ich mal gesagt, dass ich einen habe?" fragte ich verwirrt. „Nein. Nur in diesem Zimmer stehen Näpfe und ein Katzenklo hab ich nirgends gesehen." erklärte Stegi. „Ach so. Shoko geht's gut." sagte ich. Wir gingen wieder die Treppe runter und gingen ins Wohnzimmer. Dort hörte ich dann, dass die Haustür aufgeschlossen wurde. Basti war wohl wieder da. Ich ging zur Tür, um meinen Freund zu begrüßen. Dieser zog sich gerade die Schuhe aus und bemerkte mich nicht. Dann hob er den Kopf und sah mir direkt in die Augen. Wir umarmten uns und ich küsste ihn kurz auf die Stirn. Das ging, weil er kleiner als ich war. »Hallo« begrüßte ich ihn. Er erwiderte das. Shoko bellte. Ich begrüßte nun auch ihn, indem ich ihn streichelte. Dann ließ Basti Shoko von der Leine und dieser tapste sofort zu unserem Besuch. Das musste ich auch noch meinem Freund sagen. »Kevin ist schon da und hat Stegi mitgebracht.« sprach ich in Gebärdensprache. Basti lachte lautlos. Ich nahm seine Hand in meine und verschränkte unsere Finger. So gingen wir zu den zweien und Shoko. „Na? Habt ihr euch schon angefreundet?" fragte ich. „Ja, haben wir. Dein Hund ist aber auch süß." antwortete Kevin, ohne aufzublicken. Er hatte ja noch nicht gesehen, dass ich nicht alleine war. „Ich glaub nicht, dass der Hund nur Rafi gehört." meinte Stegi. Er hatte bemerkt, dass ich jemanden an meiner Seite hatte. Jetzt schaute auch Kevin zu uns. „Du hast einen Freund?! Und wir wussten nichts davon?!" rief er aufgeregt. „Ja, ich hab einen Freund. Und eigentlich solltet ihr das wissen, wenn ihr meine Streams schaut und den Chat lest." erwiderte ich murrend. Kevin ging mir so auf die Nerven. Basti legte beruhigend seine Hand auf meine Schulter. Auch wenn er taub war, spürte er, wie es mir ging. „Echt?" fragte Stegi. „Ja, echt. Es ist kein Geheimnis, dass ich schwul und in einer Beziehung bin. Manchmal ist er auch dabei. Darüber freuen sich die Zuschauer immer besonders." bestätigte ich. »Worum geht's?« fragte Basti. »Ist nicht so wichtig.« antwortete ich. Mein Freund nickte. „Was macht ihr da?" fragte plötzlich Kevin. „Gebärdensprache." antwortete ich schlicht. „Wieso?" fragte er weiter. „Basti ist taub. Deswegen." erwiderte ich. Wir hatten schon im Voraus gesprochen und für ihn war es okay, wenn Kevin davon wusste, da das auch kein Geheimnis war. Stegi war da jetzt auch egal. „Echt?" wollte Stegi wissen. „Ja, echt." bestätigte ich. „Das heißt, dass er uns nicht hören kann?" wollte Kevin sichergehen. „Ja, Kevin. Taube Menschen hören nicht. Eigentlich solltest du das wissen." bestätigte ich genervt. Kevin regte mich wirklich auf. „Echt?" fragte Kevin. Ich seufzte. Da wurde ich umarmt. Ich lächelte. Ich umarmte Basti zurück und küsste ihn kurz auf die Stirn. „Sollen wir irgendwas zusammen machen?" fragte Stegi. Kevin war direkt begeistert. „Gerne." antwortete ich. Ich fragte noch Bai und er wollte auch irgendwas machen. „Was können wir denn hier machen?" fragte Kevin. „Direkt in der Nähe ist nichts, aber etwas weiter weg gibt es einen Freizeitpark, der vor kurzem geöffnet wurde. Dort könnten wir hingehen." antwortete ich. „Au ja!" schrie Stegi. Ich verzog das Gesicht. „Schrei doch nicht so laut." beschwerte ich mich. „Sorry." entschuldigte er sich. Ich wurde von meinem Freund angestupst. »Was machen wir?« fragte er. »Wir gehen in den Freizeitpark« antwortete ich. Auf seinem Gesicht zeichnete sich pure Freude ab. Dann hätten wir das wohl geklärt. Ich holte einen Rucksack und ließ die drei alleine. Die wollen sich bestimmt richtig kennenlernen. Mit dem Rucksack ging ich in die Küche und füllte zwei Flaschen mit Wasser auf. Ich schmierte noch ein paar Brote und packte diese in eine Dose. Diese und die Flaschen kamen in den Rucksack. Schließlich konnten wir los. Ich ging zurück zu den dreien und sagte ihnen, dass wir los konnten. Basti nahm ich an die Hand und wir zogen uns Schuhe und Jacken an. Es war draußen etwas kühl. Wir stiegen in mein Auto und fuhren zum Freizeitpark.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 16 ⏰

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