POV: Johannes
Ab heute würden ein Kamerateam und ich jemanden die nächsten Tage durch den Alltag begleiten. Dieser jemand litt unter einer sozialen Angststörung. Für die Sendung machte ich noch eben meine Anmoderation und ging dann die Treppen hoch zur Wohnung der Person, die wir begleiten werden. An der Wohnungstür klingelte ich und die Tür wurde wenig später geöffnet. „Guten Morgen. Komm rein." begrüßte mich Bastian. „Guten Morgen." erwiderte ich. Ich betrat seine Wohnung und war erstaunt über die Ordnung hier. „Hast du Angst vor Hunden oder eine
Tierhaarallergie?" fragte Bastian. „Nein." antwortete ich verwirrt. „Cookie!" rief er. Eine Hündin kam auf uns zu und setzte sich neben ihren Besitzer. „Was ist das für ne Rasse?" erkundigte ich mich. „Cookie ist ein Golden Retriever." antwortete er. Ich nickte anerkennend. „Frühstücken wir jetzt?" fragte ich nach einer längeren Pause. „Klar." antwortete er und gab mir eine Tüte. Wir berührten uns nicht. Dann schnappte Bastian sich Cookies Leine und ging zur Tür. „Ich geh morgens immer mit ihr spazieren und esse nebenbei." erklärte er mir auf meinen fragenden Blick hin. Wir gingen also mit belegten Brötchen und Cookie an der Leine los. Unser Weg führte uns in den Wald. Es war etwas frisch draußen, aber nicht zu kalt. „Wieso gehst du eigentlich immer morgens raus?" fragte ich neugierig. „Morgens ist hier nicht viel los und das ist halt entspannter für mich." antwortete Bastian. Wir gingen noch weiter in den Wald hinein und redeten nebenbei so gut wie gar nicht. Cookie musste mal und machte ihr Geschäft. Dieses wurde aufgesammelt und in den nächsten Mülleimer geworfen. Wir hatten nebenbei unsere Brötchen gegessen und konnten die Tüten aus Bienenwachs einfach in die Natur werfen. Schließlich machten wir uns auf den Rückweg.Als wir fast aus dem Wald raus waren, begegneten wir einer großen Menschengruppe. Das könnte stressig werden. Aber die beiden waren ein eingespieltes Team und so übernahm Cookie die Führung, während Bastian die Hand locker um die Leine gelegt hatte. Wir ließen die Menschenmenge an uns vorbei und konnten dann weitergehen. „War gerade etwas schwierig, oder?" fragte ich sicherheitshalber. „Ja. Sonst sind die so früh nicht hier und man ist ungestört." antwortete er und hielt dabei einen Antistress Ball in der Hand und knetete diesen durch. „Wieso hast du vorhin die Leine lockergelassen?" wollte ich wissen. „So weiß Cookie, dass sie jetzt führt. Sie spürt, wie es mir geht und handelt dem entsprechend." erklärte Bastian. Wir waren wieder in seiner Wohnung angekommen und hatten uns auf die Couch gesetzt. Ich hatte noch etliche Fragen an ihn. Nach und nach würde ich sie ihm stellen. „Wie kommst du so eigentlich zurecht und wie machst du das mit wichtigen Terminen?" fragte ich. „Wenn ich rausgehe, habe ich immer Cookie an meiner Seite. Sie passt immer auf mich auf und ich tue das gleiche bei ihr. Wir sind wie eine kleine Familie, in der jeder auf jeden aufpasst. Bei wichtigen Terminen ist sie aber auch immer dabei. Cookie ist ausgebildet worden, um mir im Alltag zu helfen. Natürlich darf sie überall mit hin." antwortete Bastian. „Was genau macht sie und wie kann ein Hund einem im Alltag helfen?" wollte ich näher auf das Thema eingehen. „Draußen zum Beispiel kann viel los sein. Normalerweise würden wir dann einen anderen Weg nehmen. Aber wenn das nicht geht müssen wir halt an den Menschen vorbei. Wie du vorhin schon gesehen hast, weiß Cookie einfach, wann sie die Führung übernehmen muss. Den für mich entspanntesten Weg nimmt sie dann und meistens führt sie mich dann noch weiter, bis ich wieder die Führung übernehme. Generell kann ein Hund mit der passenden Ausbildung viel helfen. Cookie spürt halt, wenn ich nervös werde oder ähnliches. Dann erinnert sie mich meistens durch ein bellen daran, denn Antistress Ball zu benutzen. Wenn ich den nicht hier habe, bringt sie ihn mir und ich bekomme den dann direkt in die Hand gelegt." erklärte er anhand von Beispielen. Es war echt interessant. „Wie ist das mit Besuch?" fragte ich. „Ich hab eigentlich keinen Besuch hier. Unter anderem, weil ich weiß, dass es mich stresst, aber auch, weil ich dafür meistens keine Zeit habe. Wegen Arbeit und auch Hund." antwortete er. Jetzt war ich neugierig, als was er arbeitete. „Was machst du den Beruflich?" erkundigte ich mich nun. „Man könnte meinen, ich wäre arbeitslos. Ich bin Streamer und YouTuber." er lachte leicht. „Das hätte ich jetzt nicht kommen sehen. Willst du sagen, wie du heißt?" sagte ich meine ehrliche Meinung. „Ich sag nur soviel: GHG." antwortete Bastian. Ich konnte damit nichts anfangen. Cookie bellte. „Was gibt's, Cookie?" fragte Bastian seine Hündin. Cookie kam zu uns und legte ihrem Herrchen etwas in die Hand. „Danke meine Liebe." flüsterte er ihr zu. Die beiden passten einfach perfekt zueinander. Wir redeten noch weiter über die verschiedensten Dinge, da die Kamera überhitz war und erstmal abkühlen musste. Spaßeshalber hab ich gesagt, dass wir Eiswürfel drauflegen sollen, um die Kamera abzukühlen. Alle hatten gelacht, aber die Idee wurde nicht umgesetzt. Der Schaden danach wäre einfach zu groß.
Erst gegen Nachmittag ging die Kamera wieder und wir konnten weiter filmen. „Was steht denn heute noch an?" fragte ich zum Einstieg. „Ich geh halt zur Therapie und gleich kommt mein Therapeut." antwortete Bastian. Da klingelte es auch schon. Er stand auf und lief zur Tür. Ich hörte die Stimme eines fremden Mannes. Es musste wohl der Therapeut sein. Bastian und sein Therapeut setzten sich auf die Couch, aber mit Abstand zwischen sich. „Worüber möchtest du denn heute reden?" fragte der Therapeut. Bastian erzählte von der Situation heute Morgen auf unserem Spaziergang. Sein Therapeut gab ihm ein paar Tips. Schließlich spielten wir ein Spiel: Wir sollten eine Buchstabenkarte ziehen und sagen, was wir nicht mögen, was mit dem gezogenem Buchstabe anfängt. Es war eigentlich ein ganz lustiges Spiel.
Am Abend kochte Bastian fürs ganze Team und ich versuchte ihm zu helfen. Ich wollte ein bisschen Salz zum Essen hinzugeben. „Wo ist denn jetzt das Salz?" hörte ich ihn murmeln. „Ich hab's. Es ist auch schon was ins Essen gestreut." sagte ich. „Was? Doch nicht so viel. Stell es bitte wieder zurück und deck dann den Tisch. Geschirr ist im weißen Schrank." bat er mich. Ich ließ ihn also alleine in der Küche kochen und deckte den Tisch. „Da es mit dem Kochen nicht so funktioniert hat, muss ich jetzt wohl den Tisch decken." sagte ich zur Kamera. Hinter der Kamera wurde gelacht. Schließlich konnten wir essen-das aber ohne Kamera. Die wurde aufgeladen, da wir sie morgen wieder brauchen. „Also das mit morgen geht klar?" fragte ich nochmal zur Sicherheit. Morgen hatten wir nämlich noch was vor. „Ja, das geht. Es werden vermutlich nicht alle da sein, aber der Kurs findet statt." antwortete Bastian.
Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von einander, da wir nach Hause mussten. Morgen würden wir uns aber wiedersehen. Allerdings erst abends, da dann erst der Kurs stattfindet. Was wir machen, wollte er noch nicht sagen.
Am nächsten Tag am Abend standen wir vor der Adresse, die uns gegeben wurde. Ich sollte mitmachen, so gut ich konnte. „Hey!" rief jemand und ein Hund bellte. Es war Bastian. Wir begrüßten uns und gingen dann rein. Im Garten des Grundstückes würde der Kurd stattfinden. Ich sah schon Matten auf dem Gras liegen. „Ein Yoga-Kurs?" stellte ich überrascht fest. „Ja, ein Yoga-Kurs." bestätigte Bastian. Wir gingen näher ran und hinter uns wurde die Kamera aufgebaut. Jetzt hatten wir nur noch eine Stunde Yoga vor uns.
Endlich war es vorbei. „Das war so anstrengend." sagte ich auf dem Weg zum Auto. „Am Anfang vielleicht. Das gibst sich irgendwann aber. Ich fand's jetzt nicht so anstrengend." meinte Bastian. Cookie lief neben uns her und passte auf ihr Herrchen auf. „Gab's denn schon mal irgendeine Situation, die nicht ganz so schön war?" erkundigte ich mich. „Ja. Jemand neues kam in den Kurs. Und wer nicht weiß, dass er oder sie jemanden nicht berühren darf, tut es einfach ohne drüber nachzudenken. Das ist halt passiert." antwortete er. Am Auto verabschiedeten wir uns und ich machte die Abmoderation für die Sendung. Auf dem Rückweg bin ich schließlich erschöpft eingeschlafen.
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Hallo. Endlich hab ich es geschafft, diesen OS zu beenden. Den nächsten hab ich tatsächlich schon vor diesem fertig bekommen. Es erwartet euch ein recht spannender OS in den nächsten Tagen(oder Wochen).Tschüss Eulana2011
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FanficHier lade ich was hoch, wenn ich eine Idee habe. Kann also auch ein paar Monate dauern, bis wieder was kommt. Generell lade ich hier nur One Shots hoch.(Auch auf Wunsch + ihr könnt mir Wörter vorgeben)