Der Engel und der Phönix-gefangen im Eis

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POV: SparkofPhoenix
Unsere kleine Gruppe, bestehend aus Stegi, Veni, Fabo und mir, stand vor einer Eiswüste. „Da müssen wir durch?" fragte Veni zweifelnd. „Ja. Sonst kommen wir nicht pünktlich zum Treffen." antwortete ich. Auch ich zweifelte an der Sicherheit von der Eiswüste, behielt aber meine Zweifel für mich. Wir machten uns auf den Weg in die Eiswüste, zogen uns aber schon bald dickere Kleidung an, weil es so kalt war.

Nach ein paar Stunden laufen gerieten wir in einen heftigen Schneesturm. Ich konnte kaum noch meine Hand vor Augen sehen. „Spark!" schrie Fabo. Ich drehte mich zu ihm um. Er hatte sich unter einem kleinen Baum untergestellt. Ich lief zu ihm. Veni und Stegi kamen zu uns. Plötzlich raschelte es hinter uns ihm Wald. Vorsichtig gingen wir in diese Richtung. Da trat eine Gestallt aus dem Gebüsch des Waldes. Erst hielt ich die Gestallt für einen Menschen, aber dann sah ich die Flügel am Rücken der Gestallt. Keine Ahnung warum, aber ich hatte keine Angst vor ihm. Anders als ich hatten Stegi und Fabo riesige Angst. Veni war nur nervös. „H-hey." stotterte ich. Erschrocken zuckte die Gestallt zusammen und bemerkte uns erst jetzt. Er warf mir einen ängstlichen Blick zu und rannte dann zurück in den Wald. Ich lief ihm aus Instinkt hinterher. „Hey! Warte!" rief ich ihm hinterher. Er blieb tatsächlich stehen. Ich holte ihn ein. „Hi." keuchte ich. Er schaute mich nur neugierig an. „Wer bist du?" fragte ich. „Bastian. Und du?" antwortete er. „Spark." erwiderte ich. Ich warf einen kurzen Blick auf seine Flügel. Sie waren dicht an seinen Körper gedrängt. Hatte er Angst vor mir? Vor uns? „Warum läufst du vor uns weg?" fragte ich unsicher. „Warum sollte ich nicht vor einem Jäger weglaufen?" stellte er eine Gegenfrage. „Ich bin kein Jäger!" stritt ich ab. Er lachte nur humorlos. Sein Lachen klang wie Vogelgezwitscher. „Ich weiß nicht mal, was du bist. Und außerdem: Wir sind nur auf der Durchreise. Ich wollen zu einer speziellen Veranstaltung." argumentierte ich. Ein Funke Neugier blitzte in seinen Augen auf, war aber so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Schade irgendwie. „Wenn du magst, kannst du uns begleiten." bot ich ihm an. „Ich werd's mir überlegen." antwortete er und verschwand leichtfüßig im Unterholz. Warte! Ich hatte ihn gar nicht gefragt, was er war. Lebte er hier eigentlich völlig allein oder hatte er hier Freunde? Hatte er überhaupt Freunde? Wenn er so reagiert, glaubte ich das eigentlich nicht. Aber was, wenn doch? Wenn er doch irgendjemand hier hatte und beide gemeinsam stark genug wären, um uns umzubringen? Vielleicht waren sie ja auch feindlich. Aber er könnte auch friedlich sein. Warum war das bitte so kompliziert? Ich ging zurück zu meinen Freunden. „Und?" fragte Veni. „Naja. Er hielt mich für einen Jäger. Übrigens heißt er Bastian." antwortete ich. „Interessant." meinte Veni. „Und rätselhaft." ergänzte ich. „Ich meine, es ist interessant, dass du jetzt schon verknallt in ihn bist." berichtigte sich Veni. Ich wurde leicht rot. „Ich wusste es: Du magst ihn." lachte Veni. Ich nickte nur, während ich noch roter wurde. „Na dann. Geh mal zu deinem liebsten." neckte Stegi mich jetzt auch noch. Ich seufzte. „Ich weiß doch nicht mal, wo er jetzt ist." stritt ich den Vorschlag von Stegi ab. „Dann suchen wir ihn jetzt gemeinsam." schlug Fabo vor. „Der Schneesturm? Hast du den vergessen?" fragte ich Fabo. „Es wird doch schon weniger. Auf unserem Weg können wir doch nach ihm Ausschau halten." meinte Fabo. Ich gab mich geschlagen.

So zwei Tage später kamen wir an den Waldrand. Durch den Wald mussten wir die letzten Tage laufen. Ich hatte die Bäume sat! Ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass wir verfolgt wurden. Die ganze Zeit über, seid ich Bastian getroffen hatte. War er es, der uns verfolgte? Wenn ja, warum machte er das? Wenn nein, wer oder was war es dann? Plötzlich ertönte ein knacken. Darauf folgte ein Brüllen. Eisbär! Auf die Bäume konnten wir nicht flüchten. Auf diese kamen wir nicht rauf. „Was sollen wir jetzt tun, Spark?" fragte Stegi mit Angst in der Stimme. Ich hatte selber Angst. Ja, was tun wir jetzt? Langsam geriet ich ihn Panik. Ebenfalls wie die drei. „He, Feigling! Leg dich mit jemandem an, der dir gewachsen ist!" schrie eine Stimme. Ich drehte mich zu dieser Stimme um. Es war Bastian, der da schrie. Der Eisbär ging nun in seine Richtung. Aber Bastian flog einfach zu uns rüber. „Bildet zwei Gruppen und lauft getrennt von einander zum Fluss. Bis dahin wird er uns nicht folgen." befahl er mir. Ich nickte. „Veni, Stegi und Fabo! Lauft runter zum Fluss. Wir kommen dann nach!" rief ich meinen Freunden zu. „Wir gehen da lang." sagte er und lief schon los. Ich folgte ihm. Er war flink. Ich aber auch. Der Eisbär folgte tatsächlich uns. „Er ist hinter uns." rief mir Bastian zu. „Ja! Du hast ihn ja auch so verärgert, dass er dich jagt!" rief ich zurück. „Ich hab euch immerhin teilweise das Leben gerettet!" erwiderte er. Ich hab es auf. Er war sturer als ein Esel! Da konnte ich es versuchen, würde aber nie etwas bewegen. Wir rannten auf den gefrorenen Fluss. Der Eisbär folgte uns nicht. Fabo, Veni und Stegi stießen zu uns. „Hi." sagten die drei synchron. „Hey." sagte Bastian schüchtern. Ich musste lächeln. Er war schon süß, wenn er so schüchtern war. Ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass ich verliebt war. „Wir sollten weiter." meinte Bastian und lief los. Ich folgte ihm. Die drei folgten mir.

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