Wie ein Seidentuch im Wind

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Am nächsten Tag fühlte ich mich eher schwach, der gestrige Tag war für mich in fetzen zerrissen an welche ich mich nur vereinzelt erinnern konnte.
Aber an die wichtigsten.
Ich fragte Alby ob ich heute frei machen könnte um etwas nachzudenken und er zeigte volles Verständnis meinte aber, dass ich morgen wieder Arbeiten sollte da die anderen das sonst unfair fänden.
Ich meine ich weiß ja wie meine Jungs sind und stimmte zu.

Ich führte seit einiger Zeit Tagebuch denn es lenkte mich sehr ab von allem was um mich herum so passierte.
Ich denke der häufigste Name der darin vorkam war Gally oder meistens einfach „gal" denn dieser Strunk hatte einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen, er war mir so unglaublich wichtig geworden und das wusste er nicht einmal.

Ich setzte mich an den Teich und schlug mein Buch auf.
Doch zum ersten mal wusste ich nicht was ich schreiben sollte, es gab zwar Ereignisse doch eigentlich waren sie zu schmerzhaft um darüber nachzudenken.
Ich setzte den Stift an und schrieb über den Anfang des vorherigen Tages das ich meinem Schrank umstellen wollte was ich immer noch nicht getan hatte.
Und plötzlich bewegte sich meine Hand wie von selbst über das Papier all der Schmerz und die Verzweiflung fielen von mir wie ein Seidentuch welches im Wind davonflog.
Jede Aktion, jedes Gefühl, jedes Wort, jede Berührung, jeder Blick, jeder Schritt, jede Träne, jeder Gedanke über diesen Tag flogen davon als ich sie niederschrieb.
Es fühlte sich an wie eine Befreiung.
Wie ein erhörter Schrei nach Hilfe.

Als ich fertig war schlug ich das Buch zu und schloss meine Augen.
Zum ersten Mal war in der schwärze kein Schmerz.
Nur Frieden, und Stille, ja Stille.
Der Wind flog durch mein Haare und ich hörte einfach.
Das plätschernde Wasser, die raschelnden Blätter, das rauschen des Windes, die zwitschernden Vögel, ein paar stimmen die leise zu hören waren und die arbeiten der Lichter.
Es war so friedlich.

„Y/n?"
Hörte ich eine vertraute Stimme und sah zu Newt auf.
„Hey"
Lächelte ich.
„Was machst du?"
Fragte er.
„Ich hab mich befreit."
Sagte ich ruhig.
Newt nahm meine Hände, zog mich hoch und umarmte mich fest.

Dann gingen wir zusammen zum Essen wo mich wahrscheinlich 10 Leute fragten ob es mir gut ginge.
Ich konnte es ihnen nicht verübeln da ich es sogar ziemlich süß fand, dass sie sich so um mich sorgten.
Ich redete viel mit Minho und Newt und die beiden versuchten mich auf andere Gedanken zu bringen wofür ich ihnen auch sehr dankbar war.
Sie waren einfach meine allerbesten Freunde und ich konnte immer auf sie zählen.

440 Wörter

~Enemies to lovers~Gally ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt