Falsche Wege

20 1 0
                                    

Liah POV

Am nächsten Morgen wurde ich von einem Poltern geweckt. Es war nicht laut aber dennoch schreckte ich schnell auf. Sofort stand ich in dem Raum und musste mich erst einmal orientieren, ehe mir wieder einfiel wo ich war und rüber in die Küche ging.
,,Morgen, murmelte ich Daryl zu, der mit Beth am Tisch saß. Allerdings bekam ich von keinem der Beiden eine Antwort. Nach Frühstück war mir gerade nicht, weshalb ich mich wieder wortlos umdrehte, als ein Geräusch von der Tür kam. Ich zückte mein Messer und öffnete die Tür. Vor mir stand ein Hund. Ich blickte das Tier an, war schon bereit es zu erledigen, da ich damit rechnete, dass er mich anfallen würde. Allerdings lief er kurz darauf einfach davon.
,,Was ist?", rief Daryl aus der Küche.  ,,Nichts", sagte ich lediglich und ging nach draußen.

Erneut nahm ich auf der Terrasse Platz und rauchte eine Zigarette, während ich in die Ferne sah. 

Und dann, wie aus dem Nichts, kamen plötzlich rechts von mir Beißer aus dem Wald. Es waren bestimmt ein Dutzend, wenn nicht sogar mehr. Sofort sprang ich auf und stolperte erst einmal über die Stufe hinter mir, wobei ich wieder unsanft auf meinem Hintern landete. Ich stand auf und öffnete, die Tür, die ich sofort wieder schloss.

,,Wir müssen hier weg, draußen sind Beißer", schrie ich schon fast und nahm mein Zeug zusammen als die Viehcher die Tür erreichten und sich dagegen presste. ,,Haut ihr ab, ich mach das", sagte Daryl. ,,Nein, ich lass dich nicht alleine", entgegnete ich.
,,Verschwindet, ich komm klar", schrie er mich und Beth an.

Beth und ich liefen zu einem der hinteren Fenster und öffneten dieses. Bevor ich aus diesem sprang sah ich noch einmal mit einem prüfenden Blick zu Daryl, der mir zunickte. Dann begab auch ich mich nach draußen. Ich lief Beth hinterher über die Wiese und eine Straße entlang. Sie war ein ganzes Stück vor mir, erneut sah ich nach hinten und erfasste nun auch Daryl, der sich grad über die Wiese durchschlug.

Dann ein quietschen, ein lauter Knall und ich drehte mich um. Beth war von einem Auto erfasst worden. Regungslos lag sie auf dem Boden, als zwei Personen aus dem Wagen stiegen. ,,Beth!!!!", schrie ich und rannte weiter zur Straße hinauf. Allerdings vollführten diese Menschen ihren Plan so äußerst schnell, dass ich den Wagen nicht mehr zu greifen bekam. Er fuhr mir vor der Nase weg.

Ich war völlig außer Atem und stützte mich auf meinen Beinen ab, ehe mich ein neuer Hustenanfall quälte.

,,Wo ist Beth?". Ich blickte auf und sah Daryl vor mir. Allerdings konnte ich ihm noch keine Antwort darauf geben, da ich immernoch zu sehr damit beschäftigt war mir die Seele aus dem Leib zu husten und nach Luft zu rangen.
,,Liah!", schrie er mich schon fast an und ich hielt die Hand hoch, um ihm zu zeigen, dass er einen Moment warten musste.

,,Sie wurde entführt", krächste ich in einer kurzen Pause meines Hustens. ,,Was? Wie entführt?". Es dauerte noch einen Moment ehe sich meine Bronchien wieder beruhigt hatten. ,,Sie wurde von einem Auto angefahren. Es hatte ein Kreuz auf der Scheibe. Die Typen haben sie mitgenommen und sind in diese Richtung gefahren", sagte ich und wies die Straße entlang.

Daryl zögerte keine Sekunde und lief los. ,,Daryl, ich kann nicht mehr!", rief ich. Doch er reagierte überhaupt nicht auf meine Worte.

Ich atmete tief durch. ,,Daryl!", rief ich erneut aus aller Kraft und ich spürte wie sich meine Kehle zuschnürte. Tränen füllten meine Augen. Aber ich konnte nichts tun. Ich konnte nicht mehr rennen. Daryl hatte solch ein Tempo vorgelegt, dass ich niemals nachkam. Also beließ ich es dabei.

Wieder stand ich da, alleine. Schon wieder. Und dass Daryl nun weg war, machte das ganze noch um einiges schlimmer. Es hätte jeder sein können, der sich mir entfernte. Aber ausgerechnet Daryl.

Lifesaver - Daryl Dixon FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt