Sieben

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Langsam und mit lauter Musik im Ohr stieg ich in die Bahn ein. Abwesend wanderte mein Blick zwischen dem Leuten hin und her, was auch von dem Bass der Musik unterstützt wurde. Meine Laune sank immer weiter, weiter konnte sie eigentlich nicht mehr sinken, doch irgendwie tat sie es.

Der Bass donnerte in mein Ohr und unterstützte mich in meinen Bewegungen.
Meine Augenlieder fielen immer wieder zu, jedoch ich schaute aus dem Fenster heraus. Alles zog vorbei, leise, schwerelos. Meine Gedanken existierten gar nicht mehr. Ich dachte nichts, ich fühlte nichts. Ich fühlte mich dermaßen bekifft, doch ich war es nicht. Es war komisch, unangenehm und ließ mich nicht los.
Alles schien wie in einer Parallelwelt abzulaufen.

"Ach hey", kam eine übertrieben freundlichen Stimme von einer Person, die sich gerade neben mich gesetzt hatte. Mein Blick wanderte schnell zu der Person. Erst erkannte ich sie gar nicht, wahrscheinlich weil mein Gehirn immer noch ausgeschaltet war. Doch dann kam es in mein Gehirn geschossen, wie ein Schuss mit einer Pistole in dein Gehirn. Genau so.

Es war sie. Die mit der mich Daniel betrogen hatte.
Ich drehte mich leicht weg und versuchte sie zu ignorieren. Doch sie startete schon den nächsten Angriff.
"Du siehst aber nicht gut aus, alles okay?", fragte sie gekünstelt fürsorglich, doch man merkte sie wollte mich nur Ärgern. Ich biss die Zähne aufeinander, um die Tränen zu unterdrücken. Ich starrte auf die Wand und versuchte mich auf die Musik und nicht auf die Schlampe neben mir zu konzentrieren.
"Okay, wenn du nicht mit mir reden willst", pfiff sie eingeschnappt und schlug die Beine übereinander.

"Ich will nichts mit der Frau zu tun, die meinen Freund gevögelt hat", knurrte ich sie an. Ich war so unglaublich sauer und könnte zerplatzen vor Wut. Was fällt der ein?

Sofort grinste sie hämisch neben mir "Zuerst mal, dein Ex-Freund", sie grinste noch breiter und ich ballte meine Händy zu Fäusten, "Dann Zweitens, hat er mich gevögelt, nicht ich ihn", weiterer Schlag und mit jeder ihrer Worte würde es noch schwerer die Tränen zurückzuhalten, "Und drittens...."
Ich könnte nicht mehr. Sie sollte ihre verdammte Klappe halten, sie sollte aufhören mich fertig zu machen.

"Halt deinen verdammten Mund", schrie ich sie an. Überall kamen komische und erschrockene Blick von den Leuten in der Bahn, doch das war mir egal.
Böse und wutentbrannt starrt euch sie an, wie ich sie hasste, sie hatte mit meinem Freund gevögelt. Daniel...

Sie lachte, die Schlampe lachte.
"Kein Wunder das er dich betrogen hat, schau dich doch mal an", sagte sie missbilligend. Kurz war ich davor ihr eine zu scheuern, doch dann rannte ich aus der Bahn hinaus.

Thinking out Loud || Taddl FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt