Schon als ich mich mühsam aus dem Wasser am Ufer kämpfte, drohten meine Beine einzuknicken. Ein so heftiges Zittern, vor Kälte und Schock durchfuhr meinen ganzen Körper und ließ mich beinahe zusammenklappen. Dies bemerkte auch Taddl und stützte mich daraufhin mit seinen starken Armen.
Sicher, ich seinen Armen, führte er mich zu unseren Handtüchern. Dort setzte er mich behutsam ab und schling gleich ein großes warmes Handtuch um mich.
Schnell kuschelte ich mich in diesem ein, es wärmte mich und langsam, ganz langsam ging ich an, mich zu erholen.Taddl nahm sich ebenfalls ein Handtuch und setzte sich neben mich in den Sand.
Zuerst breitete sich ein ziemlich unangenehmes schweigen aus. Keiner sagte was.
Mein Atem wurde langsamer, paar mal hüstelte ich noch und mein Hals brannte noch tierisch.
Mein Gehirn war noch etwas benebelt. Ich könnte irgendwie nicht fassen, was gerade passiert war.Hatte ich wirklich versucht mich umzubringen?
Wäre es wirklich soweit gekommen, hätte Taddl mich nicht hochgezogen?
Wäre ich dann wirklich tot?Tot.
Ein weiterer Schlag breitete sich in meiner Magengrube aus.
Mir wurde erst jetzt wirklich klar, was das bedeutete.Tot.
Ich hatte es gar nicht so wahrgenommen.
Das Gewicht meiner Tat.
Es war irgendwie so unkontrolliert gewesen.
Nicht mit Absicht.
Mein Unterbewusstsein hatte gehandelt, unabsichtlich, doch irgendwie auch nicht.
Ich hatte irgendwie ein ganz komisches und verwirrendes Gefühl.Nervös und wartend darauf, das Taddl endlich mit mir sprach, beobachtete ich die tosenden und mittlerweile, sogar aggressiven Wellen.
>Was sollte das?< unterbrach er ruckartig die Stille, mit einem kalten Unterton.
Ich schaute ihn nicht an, weiter das Meer, was vor uns lag.
> Taddl... Ich< krächzte ich uns fing sofort an zu husten. Mein Hals brannte tierisch, ich könnte fast gar nicht mehr sprechen.
Doch ich riss mich zusammen.>Ich wollte das doch nicht.< brachte ihn kleinlaut hinaus.
Er antwortete nicht.
> Aber...< er stockte > ich versteh das nicht.<
Ich setze an etwas zu sagen, doch er unterbrach mich.
> Alina, wolltest du wirklich sterben?
Sterben?< sein Ton wurde leicht hysterisch. Er machte sich ziemliche Sorgen.
> sterben, du weißt schon was das heißt oder?< er schaute mich vorwurfsvoll an.Ich nickte nur.
Ich kam mir vor, wie so ein kleines Kind, was gerade von seinem Vater verdonnert wurde, weil es nicht aufgegessen hatte oder so.
Nur, war das ein viel ernsteres Thema.Wir schwiegen vorerst erst wieder.
>Er ist es nicht wert, wirklich < sagte Taddl sanft.
Ich runzelte kurz leicht die Stirn, was meintet er?
Doch dann durchfuhr es mich wie ein heftiger Schlag durch den ganzen Körper.
Die ganzen schrecklichen, hässlichen und elenden Gefühle kamen wieder in mir auf.
Wie ein schwarzes Loch.
Wieder fühlte ich dieses Leere.Daniel.
> Er ist es doch nicht wert zu sterben, Alina. Er ist ein verdammter scheiß Kerl der sich betrogen hat!< Taddl wurde sichtlich sauer und suchte den Blickkontakt mit mir.
Ich starrte weiter die Wellen an, presste die Lippen aufeinander und musste mir die Tränen zurück halten.
> Mahn! Ich wollte das doch nicht!< meine Stimme wurde verzweifelt.
> Was wolltest du denn dann?!
Nach Tauchen sah das nicht gerade aus<> Ich wollte das nicht< hauchte ich.
> ich wollte mich nie umbringen.<Wieder versuchte er mich mit seinen blauen Augen zu durchbohren.
> Aber was dann? Ich versteh das alles nicht.<Ich schwieg wieder.
>Alina, bitte rede mit mir!< er klang auch verzweifelt.
Ich schaute zu meinen Knien. Meine Haare fielen mir ins Gesicht.
Wie sollte ich ihm das erklären?
Ich wollte mich doch gar nicht umbringen!Ich sagte nichts mehr dazu.
Plötzlich konnte ich sie nicht mehr zurückhalten und Tränen flossen nur noch meine Wangen hinunter.
Ich schluchzte vor Verzweiflung.> Ach komm her< Taddl zog mich liebevoll an sich und ich vergrub mein Gesicht in seine Brust.
Seine Wärme gab ein ein schönes Gefühl von Sicherheit, allgemein bei ihm fühlte ich mich einfach wohl.Ziemlich lange und schweigen schloss er mich in seiner innige Umarmung und lange verharrten wir so.
Irgendwann gab er mir einen leichten Kuss auf die Haare und hauchte
> versprichst du mit, dass du niemals, niemals!< er betonte es extra laut > wieder versuchst dich umzubringen<
Seine Stimme klang kläglich isn Bittend.Ich nickte nur.
Er atmete erleichtert aus und zog mich noch fester an sich.
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Thinking out Loud || Taddl Ff
FanfictionMan fällt in ein schwarzes Loch, von einer Sekunde zur anderen. Man kommt nicht mehr raus, man fühlt sich gefangen. Alles glückliche scheint von einem abzuprallen und man fühlt nichts mehr. Man kann nichts mehr. Was bleibt, ist der unendlicher Schm...