E n i s a
Altin verharrt in seiner Position und seine Augen werden plötzlich dunkel. »Du irrst dich. Da ist keine Narbe.« unterbricht er die Stille. Seine Narbe auf seiner linken Brust habe ich bemerkt als die Sonne auf seine Brust schien am Pool. »Rede mit mir, Shpirt, ich würde nie etwas sagen.« flüstere ich leise und komme ihm näher. Meine Hand geht zu seiner Brust und ich gehe der Narbe mit meinen Fingerspitzen entlang. Eine Gänsehaut bildet sich auf Altins Haut und in meinem Kopf bilden sich fragen.
»Lass uns erstmal umziehen und dann erzähle ich dir alles.« ich akzeptiere dies, denn vielleicht braucht er Zeit um seine Worte zu sortieren. »Ich gehe schnell unter die Duschen.« gebe ich ihm Bescheid und hole mir aus dem Ankleidezimmer eine Shorts und ein Schlafoberteil. Ich steige schnell unter die Dusche und ziehe mich danach um, meine Haare kämme ich und lasse sie Lufttrocknen. Ich gehe zurück ins Zimmer und schaue zu Altin der sich auf meine Bettseite hingesetzt hat. Ich setzte mich neben ihm hin, weil Hana in der Mitte unseres Bettes liegt.
»Erzähl es nur wenn du möchtest und dich bereit fühlst.« er nickt einmal. »Es fällt mir nur schwer, weil diese Narbe bis jetzt niemanden aufgefallen ist. Du bist die erste die sie wirklich wahr genommen hat.« fängt er an zu erzählen. Seine Arme sind auf seinen Oberschenkeln abgesetzt und sein Blick geht nach draußen, ich sitze neben ihm, doch mein Blick liegt auf ihn. »Ich war mit meinem Vater auf einen Treffen, Waffenlieferung um genau zu sein. Ich war jünger, aber Babi hielt es für richtig mich mitzunehmen.« seine Mundwinkel zucken, als er über seinen Vater redet. Er ist gestorben vor ungefähr Fünf Jahren das hatte ich mitbekommen.
»Es war eine Falle. Sie wollten uns erledigen, sie fingen an zu schießen und zu dem Zeitpunkt habe ich erst angefangen zu lernen wie man mit Waffen richtig umgeht.« Er schüttelt seinen Kopf und atmet tief ein. Einen sanften Kuss hauche ich ihm auf seine nackte Schulter. »Babi hat versucht uns daraus zu retten und fing an zu schießen. Ein Mann kam auf mich zu mit einer Waffe in der Hand, ich schlug ihm die Waffe aus der Hand, aber rechnete nicht damit das er noch ein Messer mit sich hat.« Er stützt seinen Kopf mit seinen Händen.
»Er verpasste mir einen Stich durch meine Brust aber es war nicht der physische Schmerz der weh tat, sondern der psychische. Ich konnte meinem Vater nicht helfen, Enisa. Ich musste zu schauen wie er alleine damit klar kommen kann.« »Du warst noch jung, Altin.« flüstere ich leise, jedoch schüttelt er seinen Kopf. »Ich war zwar jung, aber ich hätte wenigstens etwas tun müssen. Es war schlimm, Enisa, ich war hilflos und konnte nur zuschauen. Ich vergaß sogar das fließende Blut aus meiner Wunde, weil ich nur hoffte das Babi es daraus schafft.«
Ich greife nach seiner Hand die sich zu einer Faust bildet, sanft streichle ich mit meinem Daumen darüber. »Stell dir vor er hätte es nicht geschafft, sie hätten ihn vernichtet. Mit was für einem Gewissen würde ich jetzt weiterleben? Ab dem Tag habe ich keine Sekunde aufgehört zu lernen und zu trainieren. Ich hatte mir geschworen auf meine geliebten immer aufzupassen.« gesteht er. »Du bist so unglaublich stark, Shpirt. Das sage ich nicht einfach so, denn du bist es wirklich. Du kannst so stolz auf dich sein und dein Vater war und ist es immer noch. Nur weil er tot ist, heißt es nicht das er in deinem Herzen nicht weiter lebt.«
»Ich lebe jeden Tag mit dem Gewissen das ich dich in diesem Haushalt alleine gelassen habe. Ich habe mein Versprechen gebrochen und habe meine Geliebte leiden lassen. Ich könnte mich so oft entschuldigen, aber es würde nichts an der Vergangenheit ändern.«
Ich bin schockiert wie offen und ehrlich Altin mit mir redet. Es ist als würde er sein ganzes Inneres raus lassen und mir anvertrauen. »Darüber darfst du nicht mehr nach denken, Altin. Du hast mir selbst in einem Tag mehr zurück gegeben als ein Mensch in einem Jahr zurück geben könnte.« Ich will ihm die Last nehmen, die Last seines schlechten Gewissens, denn ich bin glücklich und das nur dank ihm.
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Pishmon
Romance𝑩𝒂𝒏𝒅 𝟑 Enisa die Tochter eines albanischen Mafia Bosses, der sich in dieser Branche nicht beliebt gemacht hat. Sie muss sich für ihre Rechte und für ihre Freiheit opfern, weil ihr Vater sie stets kontrolliert und sie perfektioniert. Sie sehnt s...