Die Professorin- Das Machtspiel (Überareitete und neue Version)

Kapitel 4 - Die Fortbildung

„Frau Dr. Black, es tut mir wirklich leid, aber das System hat einen Fehler gemacht. Ihre Zimmer sind bereits verbucht. Wir hätten nur noch eine Suite frei. Wenn es für Sie okay ist, könnten Sie diese haben."
Die Frau neben mir entwich ein genervtes Schnaufen. „Ja, was anderes bleibt uns ja auch nicht übrig!" Sie fuhr die Empfangsdame ungeduldig an.
„So hab ich mir das Ganze nicht vorgestellt", murmelte sie erneut, während sie tief durchatmete.

Die Empfangsdame versuchte weiter zu erklären: „Sie müssen in den fünften Stock und dann-"
Doch Dr. Black schnitt ihr die Worte ab. „Jaja, ich weiß." Sie stieß genervt aus und wandte sich bereits ab.
Es schien, als ob unser Aufenthalt hier bereits von Anfang an ein chaotisches Unterfangen werden würde. Ich konnte nur hoffen, dass sich die Situation bald bessern würde.
Ich lächelte und werfe ein ,,Danke" hinterher bevor ich meiner Professorin folge.

„Welche Seite des Bettes bevorzugen Sie?" fragte sie, doch ich war so von der Aussicht, die sich mir bot, fasziniert, dass ich ihre Worte kaum wahrnahm.
„Ella?" Die Tatsache, dass sie mich duzte, brachte mich zurück in die Realität.
„Die rechte", antwortete ich knapp und drehte mich um. Dr. Black nickte und setzte sich auf die linke Seite des Bettes. Mit einer einladenden Geste deutete sie mir, mich ebenfalls zu setzen.

„Wieso sind Sie so?“ fragte ich schließlich, die Verwirrung über ihr Verhalten deutlich in meiner Stimme.
Dr. Black zog eine Augenbraue hoch. „Wie bin ich denn?“

Sie wusste genau wie sie ist. ,,Sie sind auf der einen Seite so unglaublich scheiße und kalt und dann auf der anderen Seite sind sie wieder so unglaublich nett." Die angesprochene zeigt keinerlei Regung, sie starrt einfach ins Leere. Als nach einigen Sekunden keine Antwort kam, rechnete ich auch mit keiner mehr umso überraschter war ich, als sie die stille dann doch unterbrach.
Dr. Black lächelte leicht, als sie meine Worte hörte. „Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach unterschiedliche Seiten habe, die sich je nach Situation zeigen. Oder vielleicht, weil ich einfach versuche, dir zu helfen, ohne es dir zu leicht zu machen. Wer weiß Ella.“ Ihr Blick fixierte mich.
,,Manche Menschen verhalten sich aber auch so weil sie verletzt wurden, es ist ein natürlicher schutzinstinkt." Ihr Blick trifft meinen und ich glaube in diesen soetwas wie Trauer zu sehen, jedoch könnte ich mich auch getäuscht haben da sie ihren Blick direkt wieder abwendet.
Dr. Black stand auf, wühlte in ihrer Tasche und zog ein T-Shirt sowie eine Hose heraus. „Ich geh mich umziehen“, sagte sie und ließ mich allein im Zimmer zurück.

Dr. Black verschwand im Badezimmer und ließ mich im Zimmer zurück, die Atmosphäre zwischen uns drückend und unberechenbar. Ihr Verhalten hatte mich immer wieder verwirrt, doch es war klar, dass sie die Oberhand hatte – in jeder Situation.

Als sie zurückkam, trug sie die bequeme Kleidung, aber ihre Haltung blieb unnachgiebig, fast einschüchternd. Sie musterte mich mit einem durchdringenden Blick, der mir verriet, dass sie noch nicht fertig war mit mir. „Du wolltest wissen, warum ich so bin, wie ich bin?“ Ihre Stimme war ruhig, aber dahinter lag eine Härte, die mich unruhig machte.

Ich nickte, mein Hals plötzlich trocken.

„Weißt du, Ella,“ begann sie, und diesmal war ihre Stimme kälter, schärfer, „Menschen, die glauben, sie könnten mich verstehen oder sich in meine Entscheidungen einmischen, wissen nicht, was sie da von sich geben. Du willst Antworten? Antworten bekommst du nur, wenn ich es will, nicht weil du fragst.“ Sie kam näher und ich konnte die Kälte in ihren Augen spüren, als sie näher kam.

„Du hast mich vorhin eine 'scheiß-kalte' Person genannt,“ fuhr sie fort, ihre Stimme sickerte wie Gift in meinen Kopf. „Aber die Wahrheit ist, ich bin nur so hart, wie es nötig ist, um nicht von Schwächlingen umgeben zu sein, die meinen, sie könnten sich alles erlauben.“ Ihr Blick war durchdringend, ihre Augen bohrten sich förmlich in meine. Sie genoss es, Macht auszuüben.