* TW Selbstverletzung
Meine Gedanken kreisten abermals um den Abend in der Bar und um gestern, als ich unseren Kuss abbrach und ich endlich mal die Kontrolle hatte, wenn auch nicht lange.
Ich war schockiert, schockiert darüber das mich Mona einfach küsst und schockiert darüber, dass diese verheiratet war. Es hielt mich die ganze Nacht wach und ich konnte kein Auge zu machen, ohne dass ich Monas Lippen auf meinen spürte.„Ich werde zufällig jemanden aus der Liste ziehen, der mir dann etwas über Persönlichkeitsstörungen erzählen soll,“ sagte sie und ihr Blick glitt viel zu lange über die Liste, als das sie sich zufällig hätte eine Person ausgesucht.
„Frau Jackson,“ verkündete sie schließlich, ihr Blick fiel auf mich, und ich konnte kaum noch atmen. Das war nicht fair, und wir wussten beide, dass das nicht fair war.
„Ich weiß nicht, was ich Ihnen erzählen soll,“ stammelte ich, meine Stimme brach fast unter dem Druck.
Sie zog eine Augenbraue hoch, ihre Augen funkelten vor Missfallen. „Wenn Sie nichts dazu wissen, warum sind Sie dann in meiner Vorlesung? Lernen Sie nicht? Ach, richtig, ich vergaß – Sie verbringen Ihre Zeit lieber mit anderen auf Clubtoiletten und verschwenden damit Ihre Zeit.“
Die Worte trafen mich wie ein Schlag. War das wirklich, was sie von unserem Kuss hielt? Hat sie ihn gerade als Zeitverschwendung abgetan? Sie war es gewesen, die mich geküsst hatte. Ich wollte es, aber es war sie, die die letzten Zentimeter überwunden und den Kuss initiiert hatte. Es war eine verwirrende Mischung aus Schuld und Wut, die mich überkam.„Ich will, dass Sie meine Vorlesung auf der Stelle verlassen!“ Ihre Stimme bebte vor Zorn und ich konnte nicht einmal sagen, warum. War es, weil ich ihr keine Antwort auf ihre Frage gegeben hatte, oder steckte etwas anderes dahinter?
Als ich keine Anstalten machte, meine Sachen zu packen, brüllte sie „Raus hier! Sofort!“ Die Worte hallten durch den Raum und ließen mich und die anderen zusammenzucken. Ihre Stimme war so unbarmherzig und eiskalt, dass ich den Eindruck hatte, in der Antarktis gelandet zu sein.
Die Atmosphäre um mich herum schien zu erstarren und ich konnte kaum glauben, was gerade geschehen war. Ich stand da, gefangen zwischen Scham und Wut, während sich die Luft um mich herum verdichtete und ich mich wie in einem frostigen Alptraum fühlte. Die Kälte der Situation schnitt tief und ich wusste nicht, wie ich mich aus dieser unerträglichen Lage befreien sollte.
Ihre kalte Art, ihr unerbittlicher Ton – sie durchschnitt mich. Ihre Worte schnitt mich wie scharfe Klingen und ich fragte mich, ob sie sich überhaupt der Wirkung bewusst war oder ob es ihr gar Spaß machte, andere zu verletzen. War das für sie ein Spiel, oder war es einfach die Art, wie sie sich in ihrer Machtposition wohlfühlte? Und dann tat sie so, als wäre nichts geschehen, als sei es das Normalste der Welt.
Der Widerspruch zwischen ihren sanften Berührungen und der rauen, verletzenden Stimme war für mich unerträglich. Es war, als ob ich in einem Sturm aus widersprüchlichen Gefühlen gefangen war – zwischen der Wärme, die sie mir einst gegeben hatte und der Kälte, die sie mir jetzt entgegenbrachte. Die Situation war zu viel für mich, zu überwältigend.
Und da hatte Sie sie wieder. Die volle Kontrolle. Die Kontrolle über mich, die ich ihr gestern für einen kurzen Moment abgenommen hatte.
Ich musste einfach raus. Die Verzweiflung trieb mich an und ich schnappte mir meine Tasche, meine Hände zitterten, als ich durch die Reihen stürmte. Der brennende Blick der Professorin, die anderen, die mich verwirrt und mitleidig ansahen – ich konnte nichts mehr davon wahrnehmen. Alles, was ich spürte, war der Drang, diesem Ort zu entkommen, der mir wie ein Gefängnis vorkam.Als ich durch die Tür trat und den Saal hinter mir ließ, konnte ich meine Tränen nicht länger zurückhalten. Die Wärme der Tränen strömte unkontrolliert über mein Gesicht und ich ließ sie freien Lauf, während ich mich gegen die Wand lehnte. Jeder Atemzug fühlte sich schwer und schmerzhaft an.
Ich merkte wie mein Handy vibrierte, es war bestimmt Lisa.
Jedoch wollte ich nur noch im Boden versinken, mich verbergen, weg von diesem Ort, von diesen Gefühlen, von der brutalen Realität, die mir so schmerzhaft vor Augen geführt worden war. Die Kälte des Saals schien mir nachzugehen und ich fühlte mich einsam und verloren, gefangen in einem Ozean aus Traurigkeit und Enttäuschung.
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Die Professorin- Das Machtspiel (Überareitete und neue Version)
RomanceFür Ella war das Studium ein Traum, der sich jedoch schnell zum Albtraum wandelte. Alles begann harmlos mit der Teilnahme an den Vorlesungen, bis Professorin Dr. Mona Black diese übernahm. Als eine leidenschaftliche Affäre zwischen Ella und Mona ent...