Kapitel - 23 Sie hatte recht

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                            Epilog

Pov Ella

Nacht für Nacht lag ich wach, unfähig, meinen Gedanken zu entkommen. Ich wollte mich weiter auf Mona einlassen, mich diesem Spiel hingeben, das sie so geschickt spielte. Es würde eine Lüge sein, zu behaupten, dass es mir nicht irgendwie gefiel. Sie hatte mich in ihren Bann gezogen. Ich war für sie nur eine weitere Figur, ein Mittel, um ihre Macht über jemanden auszuleben. Um die Kontrolle zu haben.

Mit einem tiefen Atemzug fuhr ich mir mit beiden Händen über das Gesicht, versuchte, die Verwirrung zu vertreiben, aber es half nichts. Der Zweifel saß tief. Vielleicht war es an der Zeit, mir selbst Hilfe zu suchen? Alles fühlte sich plötzlich erdrückend an. Ich spürte, wie ich langsam wieder in dieses dunkle Loch gezogen wurde, das ich um jeden Preis vermeiden wollte. Dieses Loch, aus dem ich mich mühsam herausgekämpft hatte. Und doch... ich rutschte tiefer, immer tiefer und ich wusste nicht, ob ich diesmal die Kraft haben würde, wieder aufzustehen.

Ich musste hier raus, weg aus dieser Stadt. Jeder Winkel, jede Straße erinnerte mich an all das, was mich kaputt machte. Es erinnerte mich an Mona. Sie hatte recht, sie machte mich kaputt.

Vielleicht wäre es das Beste, mein Studium in einer anderen Stadt fortzusetzen - irgendwo, wo niemand mich kennt, wo ich neu anfangen könnte. Ich brauchte Abstand, nicht nur von Mona, sondern vor allem, was mich hier festhielt. Ich würde es nicht aushalten Mona in den Vorlesungen jedes Mal zu sehen.

Mein jetziges Leben zog mich nur noch tiefer in den Abgrund.

Ich spürte, dass ich am Zerbrechen war. Therapie schien der einzige Ausweg. Ich wollte einfach nur wieder atmen können, ohne das Gewicht all meiner Entscheidungen auf meiner Brust zu spüren. Alles hinter mir lassen... denn so wie es jetzt war, machte es mich nur noch kaputter.
Diese Erkenntnis tat weh, aber es war die Wahrheit. Mona hatte recht, ich brauchte Hilfe und das Spiel was sie mit mir spielte war alles andere als hilfreich.
...

Als ich Lisa von meiner Entscheidung erzählte, war ihre Enttäuschung unübersehbar.
Sie wollte mich nicht alleine lassen, doch sie wusste, dass ich für mich selbst das Richtige tat.
Es war hart, sie so zu sehen, aber ich musste diesen Schritt gehen.

Für die erste Zeit würde ich ins Haus meiner Mutter ziehen, wo ich bereits einen Therapieplatz bekommen hatte. Meine Koffer waren gepackt, bereit für einen Neuanfang.

Das Spiel ist beendet, die Züge sind Geschichte. Und in der Stille danach erkennt man: Manchmal ist der einzige Gewinn, das Spiel loszulassen, besonders bei einem Spiel, welches nie hätte gespielt werden dürfen.

                        Ende Teil 1

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