Die Schönheit der Stille

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In einer modernen Welt, in der Äußerlichkeiten und soziale Medien das Leben vieler Jugendlichen dominieren, war Levi Ackerman eine Ausnahme. Er war in seiner Klasse nicht nur beliebt, sondern auch berüchtigt für seine kalte und distanzierte Art. Obwohl er der Schwarm vieler Mädchen war, schien er ihr Lächeln und ihre Blicke einfach zu ignorieren. Kein Hauch von Interesse lag in seinen grauen Augen, egal wie viel Mühe sie sich gaben, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Mädchen, die stets perfekt gestylt zur Schule kamen, trafen bei ihm auf eine Mauer.

Y/n hingegen war das komplette Gegenteil. Sie war zurückhaltend, trug weite, bequeme Kleidung und legte keinen Wert auf Make-up oder modische Trends. Die anderen Mädchen in der Klasse warfen ihr oft abwertende Blicke zu, während sie tuschelten und sich über die neuesten Outfits oder Beauty-Trends unterhielten. Y/n schien das jedoch nicht zu stören. Sie war zufrieden mit sich selbst, auch wenn kein Junge in der Klasse wirklich Notiz von ihr nahm.

Kein Junge... bis auf Levi.

Levi beobachtete Y/n schon seit einiger Zeit. Aber anders als die anderen Jungen in der Klasse, die sie kaum wahrnahmen, interessierte er sich für ihre stille Stärke und ihre Authentizität. Er war fasziniert von der Tatsache, dass sie sich nicht darum kümmerte, was andere von ihr dachten, und dass sie sich weigerte, sich der oberflächlichen Kultur anzupassen, die sie umgab. Doch er zeigte es nicht. Levi war nicht der Typ, der seine Gefühle offen zur Schau stellte. Selbst wenn er ihr Blicke zuwarf, waren sie so flüchtig und unauffällig, dass niemand – nicht einmal Y/n – es bemerkte.

Trotz der vielen Mädchen, die ihm täglich ihre Aufmerksamkeit schenkten und sich in seiner Nähe besonders herausputzten, war Levi distanziert. Er mochte die Art und Weise nicht, wie sie versuchten, ihn mit oberflächlichen Mitteln zu beeindrucken. Er verachtete diese leeren Gesten und das ständige Streben nach Anerkennung, das sie an den Tag legten.

Die Mädchen schienen seine Gleichgültigkeit als Herausforderung zu sehen. Sie dachten, sie müssten sich einfach nur mehr Mühe geben, um seine harte Schale zu knacken. Doch Levi blieb ihnen gegenüber eiskalt.

Y/n hingegen war anders. Sie suchte keine Bestätigung von anderen. Sie war einfach sie selbst. Levi beobachtete sie oft, wenn sie konzentriert ihren Stift über das Papier führte oder sich leise mit den Lehrern unterhielt. Sie war nicht darauf aus, in den Mittelpunkt zu rücken. Und das war es, was ihn so sehr anzog.

Obwohl Levi in der Klasse eine Art unerreichbarer Star war, zog es ihn immer wieder in Y/ns Nähe. Nicht offensichtlich, nein. Aber es gab Momente, in denen er sich unauffällig an einen Tisch setzte, der nicht allzu weit von ihrem entfernt war, nur um ein wenig mehr von ihrer stillen Präsenz mitzubekommen.

Y/n bemerkte es nicht. Warum auch? Für sie war Levi genauso wie die anderen: ein Junge, der von allen Mädchen bewundert wurde, aber mit dem sie nichts zu tun hatte. Es kam ihr nie in den Sinn, dass er vielleicht an ihr interessiert sein könnte. Schließlich war sie nicht wie die anderen Mädchen, die sich jeden Morgen stundenlang zurechtmachten, nur um ihm zu gefallen.

Aber Levi war nicht wie die anderen Jungen. Und obwohl er es niemals zugeben würde, war Y/n die Einzige, die ihn wirklich interessierte.

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Der Unterricht verlief an diesem Morgen wie jeder andere. Die Schüler saßen gelangweilt an ihren Tischen, während das Murmeln und Rascheln von Papier die monotonen Erklärungen des Lehrers begleitete. Einige Schüler starrten aus dem Fenster, andere dösten fast ein. Doch plötzlich hob Herr Smith, der Lehrer, seine Stimme und rief in die Klasse:

„Okay, alle mal herhören! Ich habe eine Ankündigung, die euch alle interessieren wird."

Sofort richteten sich die Köpfe der Schüler auf. Ankündigungen bedeuteten normalerweise, dass etwas Besonderes bevorstand – etwas, das dem tristen Schulalltag für einen Moment entfliehen ließ.

Levi x Reader OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt