„Schlafen alle", berichtete Lando und gähnte selbst herzhaft.
Ein bisschen neidisch musterte er dann ja schon seinen älteren Freund, der im Gegensatz zu ihm putzmunter wirkte und jetzt die Arme nach ihm ausstreckte.
„Komm her, Schlafmütze", neckte Carlos ihn natürlich auch prompt, was ihn nur erneut gähnen ließ.
„Ist halt nicht wirklich meine Uhrzeit", muffelte der Jüngere ganz leise, begab sich aber an seinen Lieblingsplatz und kuschelte sich an seinen Spanier.
Dieser wickelte eine Decke um sie, bevor er seine Arme um ihn legte und ihn ganz fest an sich zog. Das gefiel ihm. Überhaupt waren diese Momente mit Carlos die allerbesten. Wenn die Zeit still zu stehen schien und es nur sie beide gab.
„Das ist schön", murmelte er deshalb auch absolut versonnen.
„Finde ich auch", entgegnete der Ältere, der das Kinn auf seiner Schulter abgelegt hatte und nun den Kopf leicht drehte, um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen.
„Ich wünschte unser Urlaub wäre nicht so kompliziert", gab er leise von sich, „Ich wollte wirklich, dass es perfekt für dich wird."
„Es ist doch perfekt, Lando", lächelte Carlos.
„Weil wir zusammen hier sind?"
„Genau, mein Schatz", bestätigte sein Spanier und deutete dann nach vorne auf den Horizont, „Guck, da kommt langsam die Sonne."
Eine Weile verfolgten sie schweigend, wie der helle Lichtball sich langsam aber stetig den Weg am Horizont hinauf bahnte und es immer heller werden ließ.
„Jetzt gerade ist es, als gäbe es nur uns zwei", seufzte Lando.
„Das könnten wir jeden Morgen haben. Wir müssten nur früh genug aufstehen."
„Jaaaaa...", gab er gedehnt zurück, „Oder wir genießen es einfach alleine in unserer kleinen Hütte aufzuwachen und dann noch ausgiebig zu kuscheln."
„Du bist so eine Schnarchnase", griente sein Spanier, wurde aber einen Moment später absolut ernst, „Morgen habe ich Geburtstag. Das heißt heute ist..."
„Der Tag an dem wir nun zu Max und Alex auch noch Esteban im Auge behalten sollten", vervollständigte der Jüngere und seufzte schwer.
🏝️
Der Morgen war angebrochen. Er konnte hören, wie Carlos und Lando sich darum kümmerten das Frühstück vorzubereiten. Auch Esteban und Pierre waren schon auf den Beinen. Nur von George und Charles hatte er bisher nichts vernommen. Das war auch besser so. Auf Letzteren hatte er nachdem, was er letzte Nacht erfahren hatte nämlich absolut keine Lust. Dennoch war ihm allerdings auch nur zu deutlich bewusst, dass sie über kurz oder lang darüber würden reden müssen. Nur nicht vielleicht unbedingt sofort.
In seinem Kopf hatte sich eine kleine Trommeltestfabrik einquartiert und nahm ihre Aufgabe auch sehr ernst. Es hämmerte hinter seiner Stirn, als wenn es kein Morgen geben würde und er hoffte wirklich, dass Carlos im Erste Hilfe Kasten auch Schmerztabletten hatte.
„Max?"
Umständlich drehte er seinen Kopf zur Seite, um Alex' Blick zu suchen. Der Halbbrite schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund und senkte schuldbewusst Lider.
„Scheiße... Es tut mir leid... Ich... Das wollte ich nicht."
„Ist egal", beruhigte er ihn mit gesenkter Stimme, „Wie geht es dir?"
„Gut... Denke ich", überlegte sein Teamkollege und wirkte immer noch restlos erschrocken darüber, wie er ihn zugerichtet hatte.
„Alex, es ist nicht deine Schuld. Du wärst fast ertrunken. So ein kleiner Schlag bringt mich nicht um. Das schafft nur Ch...", setzte er an und biss sich unsanft auf die Zungenspitze, bevor er seinen Satz hätte beenden können.
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Survival Adventures
Hayran KurguEine Insel, acht Bewohner und nur das Nötigste zum Überleben. Survival Urlaub Deluxe. Mitten im Pazifik, mitten im Nirgendwo. Zehn Tage, um alle Differenzen zu beseitigen und vielleicht mit dem was war abzuschließen und neu anzufangen. Zehn Tage, um...